Aubrey Powell rauchte Joints mit Paul McCartney, fotografierte Peter Gabriel nackt, stritt mit Mick Jagger über Design – und erzählt davon jetzt in einem unterhaltsamen Buch.
Wenn Aubrey Powell in seinen wildbewegten Kreativmemoiren »Through the Prism« zurückschaut, spielt er natürlich auf eines der berühmtesten Plattencover aller Zeiten an: »The Dark Side of the Moon« von Pink Floyd von 1973, auf dem sich ein Lichtstrahl durch ein Prisma gebrochen in Spektralfarben auffächert. Wie viele andere ikonische Cover von Bands wie Led Zeppelin, Genesis, Yes oder AC/DC entstand es im Londoner Designstudio Hipgnosis, das Powell mit Storm Thorgerson 1967 gründete.
Es gibt schon zwei Bildbände über ihre Plattenhüllen, hier erzählt Powell die Insider-Stories dazu, von gemeinsamen kreativen Höhenflügen, aber auch Parties, Drugs & Rock’n’Roll mit einigen der berühmtesten Musiker der Zeit …
Aubrey Powells Verflechtungen mit der Musikszene begannen, als er mit dem verrückten Syd Barrett in einer WG zusammenwohnte, anfangs der kreative Kopf von Pink Floyd. Er wurde von der Band bald rausgeworfen, Powell arbeitete weiter mit ihr und fotografierte auch das legendäre Motiv fürs Album »Wish You Were Here«: Zwei händeschüttelnde Männer besiegeln ein Business, derweil der Rücken eines von ihnen brennt. Wäre heute nur Photoshop, wurde damals in Hollywood auf dem Studiogelände von Warner Bros nervenzerfetzend mit dem Stuntman Ronnie Rondell und echtem Feuer geschossen. In analogen Zeiten wurde halt etwas aufregender gearbeitet.
Das Foto oben von Peter Gabriel sollte übrigens eigentlich aufs Cover der Single »Modern Love«, was der Plattenfirma dann doch zu gewagt erschien. So wurde es direkt auf die Schallplatte geklebt. Das Loch in der Mitte ließ praktischerweise auch gleich eine entscheidende Körperpartie verschwinden.
Aubrey Powell: Through the Prism. Untold Rock Stories from the Hipgnosis archive Thames & Hudson, London 2022 320 Seiten 30 Pfund 978-0-500-25237-6 Link zum Verlag