Es gibt kaum rationale Argumente dafür, einen Sportwagen zu kaufen – es geht um Erlebnis pur. Wie aber übersetzt man dies ins Digitale? Die Agentur Dorfjungs stellte sich mit Motion Graphics und Sound dieser Aufgabe. Plus: Technik, die Zeit spart und kreative Freiheiten bietet
Produkte im Web emotional zu inszenieren ist immer eine Herausforderung, und ein Sportwagen wie der Porsche 911 könnte hier sogar die Königsdisziplin sein, wie Jonas Marckert, Designer und Co-Founder der Digitalagenur Dorfjungs, bestätigt. »Er ist der Kindheitstraum von vielen, ein Kultauto, das über eine lange Historie verfügt.« Für die Karlsruher Kreativen also eine gute Gelegenheit, ihr Können in Sachen Experience Design unter Beweis zu stellen. Die auf die Individualisierung von Porsche-Modellen spezialisierte Firma TechArt Automobildesign hatte sich im Frühjahr 2021 an sie gewandt – der Auftrag: die Entwicklung einer Microsite zum Release des Supersportcars GTstreet R, ihres neuen Topmodells.
»Gewünscht war, das physische Erlebnis des GTstreet R ins Web zu transferieren«, sagt Joshua Keck, Developer und ebenfalls Co-Founder von Dorfjungs. Da die aktuelle Corporate-Website von TechArt nicht die erforderlichen Möglichkeiten einer emotionalen Präsentation bot, sollte eine Microsite diese Aufgabe übernehmen und neben der digitalen Kampagne für einen entsprechend lauten Knall zum Launch sorgen. Kleiner Haken: Die Deadline war äußerst eng, nur drei Monate standen der Agentur zur Verfügung. Aber auch diese Herausforderung nahm Dorfjungs gern an. »Uns war sofort klar, dass dies ein Herzensprojekt und eine unglaubliche Chance sein würde. Also zögerten wir nicht lange und sagten dem straffen Timing zu«, so Jonas Marckert.
Involvierendes Storytelling
Rein rational spricht wenig für den Kauf eines hochgezüchteten, veredelten Sportwagens – das pure Erlebnis und ein einzigartiges Fahrgefühl sind hier alles. »Und dies sollte für den Besucher der Website spürbar werden. Die fehlende Haptik galt es durch Storytelling zu ersetzen. Wir wollten das Gefühl vermitteln, dass man direkt in den GTstreet R einsteigen und losfahren kann«, erläutert Jonas Marckert. Um diese Wirkung zu erzielen, sollte die Website auf Animation und Motion Design als zentrale Mittel des Storytellings setzen. »Bewegung und Übergänge lenken die Aufmerksamkeit der User auf den Content, den sie sehen sollen.«
Ein derartiges Konzept kann aber nur aufgehen, wenn das Ergebnis aus Sicht der Zielgruppe auch wirklich authentisch ist. Dabei spielte neber der visuellen Ebene der Sound eine besonders wichtige Rolle: »Die Abstimmung der Tonspuren war essenziell. Wir mussten minutiös auf jedes Detail achten, denn das geübte Ohr eines Porsche-Liebhabers würde jegliche Trickserei sofort erkennen und sich daran stören«, so Joshua Keck. Aber auch die Gestaltung der Navigationselemente lehnt sich an das physische Vorbild an. So ist das Hauptmenü inspiriert vom »Mode Selector« des Lenkrads.
So geht's weiter
Look-and-feel: Effizienter Technikeinsatz
Technik, die Zeit spart und kreative Freiheiten bietet
Step-by-step: So wurde das interaktive Beschleunigungsmodul realisiert