Die Hamburger Kunsthalle und die Hochschule für Musik und Theater lassen bis Ende Juni die Komposition 248 von Kandinsky in einer VR-Anwendung erklingen
Ein innovatives Projekt der Hamburger Kunsthalle und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg: Noch bis zum 26. Juni können Besucher:innen das vor knapp 100 Jahren entstandene Gemälde Weißer Punkt von Wassily Kandinsky in einer VR-Umgebung zum Klingen bringen.
Bei der Ausstellung SEE, HEAR, PLAY KANDINSKY! tauchen sie mit einer VR-Brille und Controllern in ihren Händen in das Gemälde wie in einen dreidimensionalen Raum ein und erleben dessen Elemente als Klänge. Ausgewählte Formen des Bildes lassen sich im virtuellen Raum interaktiv mit den Händen greifen, bewegen und in Töne verwandeln.
VR zur Kunstvermittlung
Die Hamburger Kunsthalle erweitert mit dieser, von der Multimedia-Komponistin Konstantina Orlandatou entwickelten VR-Installation ihr bereits umfangreiches digitales Gesamtangebot weiter und wendet die Virtual Reality-Technik erstmalig zur Vermittlung eines Kunstwerkes an.
Der Maler Wassily Kandinsky verstand sich selbst als Synästhetiker und meinte Farben hören und Töne sehen zu können. Dies nutze er für seine Kunsttheorie, in der er Farben und Formen mit Klängen verband: Gelb war für ihn beispielsweise ein hoher Ton und eine spitze Form, etwa ein Dreieck. Blau entsprach für ihn am ehesten einem Kreis, die Farbe Rot einem Viereck. Diese Verbindung von visueller und akustischer Sphäre trägt das Gemälde Weißer Punkt (Komposition 248) in sich.
Dreiecke, Quadrate, Zickzacklinien
Für die Virtual Reality-Installation SEE, HEAR, PLAY KANDINSKY! ließ sich Konstantina Orlandatou von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Leiterin des Projekts Moving Sound Pictures von Kandinsky inspirieren und interpretierte sein Werk neu.
Sie isolierte Dreiecke, Quadrate, Zickzacklinien und weitere Bildelemente, ordnete sie im Raum an und wies ihnen bestimmte Töne und interaktive Eigenschaften zu. Die VR-Installation bietet den Nutzer*innen so die Möglichkeit eine individuelle visuelle Komposition zu gestalten und deren akustische Umsetzung zu erleben.
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