»Apocalypse Ready« zeigt Vintage-Plakate und -Anleitungen für Katastrophenfälle aller Art – und die sind noch erstaunlich aktuell.
Das Timing fürs Erscheinen des Bildbands »Apocalypse Ready. A Century of Panic Prevention« ist perfekter, als es Autor Taras Young wohl je ahnen konnte. Drei der vier potentiellen Untergangsszenarien, um die es hier geht, sind uns nicht so fern, wie man es sich wünschen würde: Pandemien, Naturkatastrophen und Nuklearkrieg. Bloß Szenario No. 4, eine Alieninvasion, bereitet aktuell wohl weniger Sorgen …
Die Ängste, die uns umtreiben, sind jedenfalls nicht neu. Das zeigt Young mit Plakaten, Broschüren und Flyern der letzten hundert Jahre, die infografisch oder mit kleinen Bildergeschichten Anleitungen für den Umgang mit Gefahren jeder erdenklichen Art gaben – ob spanische Grippe, AIDS, Erdbeben, Überschwemmungen, Waldbrände, Außerirdische oder eben der ganz große Horror: ein Atombombenangriff.
Einer der Tipps aus der Zeit des Kalten Kriegs lautet, sich in diesem Fall unter einem Tisch zu verstecken, der rundum mit Bücherkisten abgeschottet ist. Praktisch also, wenn man viele großformatige Designbücher im Haus hat.
Oben zu sehen: »Survival in Likely Target Areas«, eine Broschüre des Canada Department of National Defence von 1962 für alle, die in Reichweite sowjetischer Raketen lebten.
Taras Young: Apocalypse Ready. The Manual of Manuals. A Century of Panic Prevention. Thames & Hudson, London 2022 256 Seiten 35 Dollar 978-0-500-02431-7