Um das Eklige machen die meisten Brands einen großen Bogen – und genau das nutzen manch andere, um ihren Botschaften auf radikale Weise Gehör zu verschaffen.
Sie müssen das hier nicht lesen, falls es Ihrem Magen jetzt schon reicht. Wenn sie aber weiterlesen: Willkommen in der Welt der Widerwärtigkeit! Als Burger King Anfang 2020 völlig vergammelte Whopper plakatierte, hatte wohl jede und jeder Betrachtende zuerst den Impuls, wegzuschauen – und konnte den Blick dann doch nicht abwenden. Ein faszinierendes Paralleluniversum tat sich dort auf: Der wuchernde Schimmel schillerte in leuchtenden Farben, umhüllt von einem feinen, silbrig glänzenden Flaum. Sollten Hamburger nicht eigentlich superlecker, einfach zum Reinbeißen aussehen?
Burger King hatte triftige Gründe für das Spiel mit dem Ekligen. Es ging darum, zu kommunizieren, dass der Whopper frei von künstlichen Konservierungsstoffen ist. Auf den Anzeigen standen der Text »The Beauty Of No Artificial Preservatives« sowie der jeweilige Tag des Verschimmlungsprozesses. Die Kampagne umfasste auch das 45-sekündige Zeitraffervideo »Moldy Whopper«, das dessen Verwesung innerhalb von 34 Tagen dokumentierte – mit bläulich-grünem Finale.
Nicht nur positive Gefühle wie Freude sorgen dafür, dass Anzeigen geteilt werden, sondern auch negative Emotionen, darunter Ekel.