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Storytelling – Erzähl mal!

Ab sofort im Handel: PAGE 04.2014

Editorial: Vorgeschichte

 

Manchmal schreibe ich das Edito­rial in einer Stunde. Dann bin ich happy. Manchmal aber zieht sich das hin. Über Tage! Ein Thema umfassend zu recherchieren und zu erfassen, eine Leitidee zu finden und alles zu einem kurzweiligen, einigermaßen informativen Text zu vermengen, das braucht seine Zeit. Und wenn ich dann endlich meine, den richtigen Dreh für die Anmoderation der Titelgeschichte gefunden zu haben, und starte, verfranse ich mich. Al­so verwerfe ich meinen Ansatz wieder und fange noch einmal von vorne an. Das macht nicht glücklich. Das macht schlechte Laune.

Nun lautet das Thema dieser Ausgabe »Storytelling«. Dazu gibt es viel zu erzählen. Ein Leichtes folglich, 2200 Zei­chen runterzuschreiben. Doch halt! Sto­ry­telling ist nichts Neues. Sind es nicht schon immer die Geschichten, die Produkte mit Bedeutungen, Gefühlen und Images aufladen? Schreibe ich hier also etwas darüber, dass der Medienwan­del ganz neue Erzählweisen fordert? Dass wir heute Geschichten brauchen, die Gespräche anstiften und am Laufen halten? Dass es die Story ist, die die Kanäle zusammenhält, und nicht um­gekehrt? Oder schreibe ich etwas da­rüber, dass zu jeder Geschichte eine Dramaturgie gehört? Ein Held? Ein Bösewicht oder ein Konflikt, wie in mei­nem Fall zum Beispiel das Dilemma, alles und nichts ins Vorwort packen zu müssen? Ja, was kann ich an dieser Stel­le überhaupt schon erwähnen, ohne mei­ner Kollegin Nina Kirst, die für die Titelgeschichte verantwortlich zeichnet, vorwegzugreifen?

In ein paar Absätzen die Kunst des Geschichtenerzählens mit all seinen Fa­cetten zu erläutern ist unmöglich. Auf dieser Seite kann es nur darum gehen, einen Spannungsbogen aufzubauen und einen Ausblick auf das zu geben, was Sie ab Seite 22 erwartet. Der Kern einer guten Story sollte sich ohnehin in ein, zwei Sätzen beschreiben lassen. So wie etwa unsere Titelgeschichte mit den Worten: »Ob Kampagne, Inter­action Design, Corporate Design oder die eigene Selbstdarstellung: Gestalter müs­sen Geschichten erzählen, um zu überzeugen. Wir zeigen Strategien, Tricks und Konzepte für intelligentes, in­volvierendes Storytelling.«

Und dann bin ich erleichtert. Ich ha­be die Überleitung zur Titelstory gefun­den. Und vielleicht sind Sie mir dies­mal ja sogar bis zum Schluss gefolgt. Einfach nur deshalb, weil ich Sie an Freud und Leid des Protagonisten dieser Seite habe Anteil nehmen lassen. Das wä­re es dann, das Happy End!

Gabriele Günder,
Chefredakteurin/Publisher

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