Gewalt, Verkehrsunfälle und Brandkatastrophen waren sein Spezialgebiet. Fotografien aus nächster Nähe sein Markenzeichen: Nächtliche Gestalten auf den Straßen New Yorks, vom Blitzlicht gebleicht.
Gewalt, Verkehrsunfälle und Brandkatastrophen waren sein Spezialgebiet. Fotografien aus nächster Nähe sein Markenzeichen: Nächtliche Gestalten auf den Straßen New Yorks, vom Blitzlicht gebleicht.
Die spektakulären Aufnahmen seiner 4×5″ Speed Graphic Kamera, regelmäßig veröffentlicht in allen großen Boulevardzeitungen der Zeit, gehören zweifelsohne zum Wichtigsten, was das Genre der so genannten street photography hervorgebracht hat. Sie inspirierten Künstler wie Stanley Kubrick, Diane Arbus oder Andy Warhol.
Längst überfällig, präsentiert WestLicht nun die erste Retrospektive Weegees in Wien. Rund 250 Vintage Prints des legendären Fotografen, der 1899 als Arthur Fellig geboren wurde, spiegeln die Lebenswirklichkeit der urbanen Arbeiterklasse um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts wider. Ergänzend werden ausgewählte Bücher vorgestellt, allen voran Naked City, Weegees erster eigener Bildband, der seine gesamte Schaffensbreite zeigt. 1945 erschienen und als fotografische Sensation gefeiert, gilt dieser Bildband mittlerweile als bedeutendstes und einflussreichstes Fotobuch über New York.
Das Bedürfnis zu gaffen, scheint dabei das eigentliche Thema zu sein – verkörpert in zahlreichen Aufnahmen von schaulustigen Menschen, wie sie die Folgen von Mord und Totschlag sowie Armut und Obdachlosigkeit, Krawalle, Paraden, Filmpremieren und Bühnenshows betrachten. Neben diesem Voyeurismus ist es vor allem ein sensibler Dokumentarismus, der Weegees Reportagen kennzeichnet. Die Kritik am Mythos der Klassenlosigkeit und am Rassismus des amerikanischen Gesellschaftssystems.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Auer Photo Foundation, Hermance (Schweiz).