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Die Kunst der Entschleunigung. Bewegung und Ruhe in der Kunst

Kunstmuseum Wolfsburg
Ausstellung

 

 
Die Geschichte der Moderne erscheint zunächst vor allem als eine Geschichte der Beschleunigung.

Die Geschichte der Moderne erscheint zunächst vor allem als eine Geschichte der Beschleunigung.

Die Entwicklung immer schnellerer Transportmittel, kürzerer und weiter reichender Kommunikationswege und optimierter Produktionsverfahren haben das Lebenstempo seit dem 19. Jahrhundert kontinuierlich erhöht – bis hin zum »rasenden Stillstand« (Paul Virilio). Eine sichtbare Spitze dieser Entwicklung war auch immer die Kunst, die als Avantgarde selbst das Rad mit ihren Erfindungen und Expansionen in Schwung gehalten hat – vom Impressionismus über den Futurismus, den abstrakten Expressionismus bis zur kinetischen Kunst der 1950er Jahre und zur Medienkunst. Wenig beachtet wurde bisher aber, dass mit der Faszination für die entfesselte Bewegung von Anfang an stets auch die Suche nach Entschleunigung verbunden war. Bereits um 1900 sprach man vom ’Zeitalter der Nervosität’. Heute, im Zeitalter der Globalisierung, des Turbokapitalismus und des Internets, welches unser Gefühl von Zeitknappheit, Zersplitterung und Ausgebranntsein beschleunigt, wächst nicht nur das Bedürfnis nach Entschleunigung (nach Entspannungstechniken, slow-food oder slow-communication), sondern auch die Einsicht, dass Fortschritt von der Bindung an die Beschleunigung entkoppelt werden sollte: Um weiter zu kommen, müssen wir entschleunigen!

Achtung: Anlässlich der Ausstellung »Die Kunst der Entschleunigung. Bewegung und Ruhe in der Kunst von Caspar David Friedrich bis Ai Weiwei«, die noch bis zum 9. April 2012 im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen ist, lädt das Museum in die Akademie der Künste in Berlin zu einem Podiumsgespräch ein.

Gesprächsteilnehmer:
Frank A. Meyer, Journalist und Publizist
Prof. Dr. Hartmut Rosa, Soziologe und Politologe, Universität Jena
Jeppe Hein, Künstler
Prof. Dr. Markus Brüderlin, Direktor Kunstmuseum Wolfsburg

(Bild oben: © Hussein Chalayan 2003, Musik: Jean Paul Dessy, Filmstills: Hussein Chalayan / neutral 2003)

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