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Postdigital – ein Agenturmagazin

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ie Campaigning-Agentur Aperto Plenum bringt ein eigenes Magazin heraus, das sich mit Kommunikation an der Grenze zwischen Digital und Analog befasst.

Die Berliner Campaigning-Agentur Aperto Plenum, Tochter der Aperto AG, legt ihren Schwerpunkt auf Digitales – dennoch wirbt sie jetzt ausgerechnet mit einem Printmagazin für sich. »postdigital« nennt sich das Corporate Magazin, das gerade zum ersten Mal erschienen ist.

In Features, Fotostrecken, Statements und Diskussionsrunden befasst es sich mit dem Thema Kommunikation zwischen analog und digital. Die erste Ausgabe ist dem Thema »Freiheit« gewidmet – inhaltlich unter anderem mit einem Artikel zum ehemaligen Flughafen Tempelhofer Freiheit und einer Kolumne zum Geschäft der Kommunikation, gestalterisch mit bunten Collagen, die sich über alle Seiten ziehen.

igitales und Analoges verbinden sich vor allem auf der Webseite zu »postdigital«, auf der sich einzelne Beiträge aus dem Magazin finden und es als Ganzes im PDF-Format heruntergeladen werden kann.

Mit Michael Sodar (Herausgeber des Magazins und Geschäftsführer von Aperto Plenum), enny Rosenthal (verantwortlicher Designer Print) und ana Pfützenreuter (verantwortliche Designerin Web) sprachen wir über ihr Projekt:

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Eine Doppelseite aus »postdigital«

PAGE: Wieso bringen Sie jetzt das Magazin »postdigital« heraus?

Michael Sodar: Die strikte Trennung in der Kommunikationsarbeit von Digitalem und Analogem ist überholt. Heute leben und arbeiten wir postdigital: Wir kombinieren täglich Digitales und Analoges und bewegen uns im Netz genauso selbstverständlich wie auf der Straße. Das erkennen immer mehr Experten in der Branche. Wir arbeiten als Campaigner ohnehin nach dem Prinzip: Relevanz und Inhalte müssen stimmen, dann wählen wir je nach Interessengruppen und Ziel die passenden Kanäle dazu aus – und zwar so, dass sie sich gegenseitig verstärken.

Mit postdigital werfen wir einen Blick auf das Heute, in dem sich Leben, Arbeiten und Kommunikation dank technologischer und digitaler Errungenschaften rasant verändern, die digitale Revolution aber anscheinend auch ihren Zenit erreicht hat. Im Kern geht es uns nicht um die Frage der Digitalisierung, sondern um veränderte Denk- und Handlungsmuster in Gesellschaft und Kommunikation.

Jede Ausgabe soll unter einem anderen Gestaltungsthema stehen. Welche Gestaltungsmittel werden variieren? 

Denny Rosenthal (Design): Während das Layout Parameter wie Raster, Satzspiegel und Typografie festlegt, wird die Gestaltung der Bildebene variieren: Wir suchen passend zum Leitthema des Heftes visuell ein Gestaltungsmittel. In der ersten Ausgabe haben wir die Papiercollage gewählt und sie vom Keyvisual des Papierfliegers auf dem Cover abgeleitet. Er steht für das Heftthema »Freiheit« und symbolisiert spielerisch den Themenschwerpunkt: die Nachnutzung des Flughafengeländes Berlin Tempelhof. Ausgehend vom Cover und dem Motiv des weiten Himmels entwickelte sich die blaue Leitfarbe des ersten Heftes, die in den Headlines und den Collagen immer wieder auftaucht. Sie dient als verbindendes Element innerhalb der Gestaltung.

Das nächste Heft wird das Thema »Musik« aufgreifen. Dafür werden wir gestalterisch mit dem Begriff »Glitch« arbeiten. Diese in den 1990ern entstandene Richtung der elektronischen Musik und Medienkunst dient als Musterbeispiel für das Postdigitale. Damit tendiert das nächste Gestaltungsthema eher in die digitale Richtung, während die Papiercollage analog beginnt und dann im Arbeitsprozess digitalisiert wird. Letztendlich verschränken sich in unserer gestalterischen Arbeit aber immer Digitales und Analoges.

Bleiben Covergestaltung und Logo des Magazins immer gleich?

Dana Pfützenreuter (Design): Ja und nein. Für die Wiedererkennbarkeit des Logos haben wir Parameter wie die Größe, die Platzierung auf dem Cover und den Schriftschnitt »Gotham Narrow Ultra« festgelegt. Trotzdem bleibt das Logo generativ: Es passt sich dem jeweiligen Gestaltungs- und Heftthema an, um konsequent dem Ansatz der wechselnden Gestaltung Rechnung zu tragen. Auch auf dem Cover steht das Gestaltungsthema im Vordergrund, der Leser soll es sofort erkennen. Im Web ist das Logo ausgestanzt und übersetzt den generativen Charakter aus der Printversion durch den wechselnden Hintergrund im Netz.

Thematisch befasst sich das Magazin, wie Sie gesagt haben, mit Kommunikation an der Schwelle zwischen analog und digital. Wie verknüpfen Sie diese beiden Bereiche – und setzen Sie das auch medial um? 

Michael Sodar: Wir verknüpfen Analoges und Digitales über die Gestaltungsthemen und inhaltlich, zum Beispiel im Feature zu Pressekonferenzen, an denen sich Bürger via Social Web beteiligen können.

Wir haben die Entwicklung von Print- und Online-Publikation vernetzt vorangetrieben, also quasi postdigital gearbeitet, um die Vorteile beider Bereiche für das Magazin zu nutzen. Gerade weil wir auf immer mehr Inhalte nur digital zugreifen, steigt der Wunsch nach etwas Bleibendem, Wertigem zum Anfassen – dafür steht die Printausgabe, deren Haptik wir durch ein nachhaltiges Naturpapier betonen. Gleichzeitig sollen die zentralen Inhalte des Magazins jederzeit im Netz allen zugänglich sein – so sind wir es in der postdigitalen Zeit gewohnt. Über die Website wollen wir Dialog und Partizipation fördern, die sich in Formaten wie dem Roundtable und dem Gewinnspiel im Print spiegeln: Unser erster Schritt in diese Richtung ist ein eingebundener Facebook-Kanal, weitere kommunikative Elemente sind geplant. 

In Zukunft wollen wir die speziellen Eigenschaften von Print und Web noch stärker nutzen und die Verknüpfung zwischen beiden weiterentwickeln. Angedacht sind für die Digitalausgabe zum Beispiel Videos und Bildergalerien, die auch Inhalte für die Printausgabe generieren können. Ebenso denken wir im analogen Bereich über Events nach, die wir on- und offline in Text-, Video- und Bild-Beiträgen auffangen wollen. 

In welchem Rhythmus soll das Magazin erscheinen?

Michael Sodar: Angedacht ist ein vierteljährlicher Erscheinungsrhythmus, der aber leicht variieren kann. Auch hier richten wir uns nach Inhalt und Relevanz.

Wann und wo ist die erste Ausgabe erhältlich?

Michael Sodar: Die erste Ausgabe wurde ab dem 22. Juni 2012 an Kommunikations- und Marketingexperten, Journalisten und Young Professionals in ganz Deutschland verschickt. Interessenten können es jederzeit auf bestellen unter www.postdigital-magazin.de.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Magazin zwecks Inhalt schaue ich mir gleich mal an aber vorweg schon einmal: schickes Layout für die Website!

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