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Indiemags: Der Wedding

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ndependent Magazine sind cooler, schicker und innovativer als die meisten Verlagspublikationen. Wir stellen vor: »Der Wedding – Magazin für Alltagskultur« von Axel Völcker.

Geschichten über außergewöhnliche Geschehnisse und Personen gibt es viele – aber was ist mit den Menschen aus der Nachbarschaft? »Der Wedding« erzählt die Geschichten des Alltags, die in Hochglanzmagazinen nicht zu finden sind. Dabei beschränkt er sich nicht bloß auf den namensgebenden Kiez, sondern umfasst alle Gegenden, »die in kaum einem Reiseführer stehen, die unaufgeregt, selbstverständlich und dabei herzlich und echt sind«, heißt es auf der Homepage. Das Heft erscheint einmal im Jahr und berichtet unter einer thematischen Klammer – aktuell ist es Geld – über Alltagsphänomene an der Schnittstelle von Urbanität, Gesellschaft und Kultur.

Editorial Design

Jede Ausgabe sieht anders aus: Passend zum Thema erfindet Herausgeber und Artdirektor Axel Völcker das Magazin immer wieder neu. Das betrifft sogar die Coverschriften: »Für die Geld-Ausgabe habe ich Arial gewählt. Denn wenn man kein Geld hat, muss man mit einfachen Dingen auskommen und das Beste daraus machen.« Innerhalb einer Ausgabe bestimmen Brüche und Widersprüche das Erscheinungsbild. So ist das Cover auf Hochglanzpapier gedruckt, dann geht es mit rauem Papier weiter. »Wir wollen die Möglichkeiten von Print ausschöpfen«, so Völcker. Dazu gehören Faltpläne, Hefte-im-Heft oder mal eine Seite aus Pergamentpapier. Wenn es in einem Artikel, wie jetzt, um den Verzicht auf Besitz geht, ist er entsprechend schnörkellos gestaltet – nicht einmal die Überschrift hebt sich vom Fließtext ab. Für jede Ausgabe holt sich Völcker einen Gestalterkollegen dazu, der frischen Wind reinbringt. In unserer Bildergalerie unten können Sie einen Blick ins aktuelle Heft werfen.

»Der Wedding ist unser Spielbein«

»Der Wedding« erwirtschaftet dank des guten Anzeigengeschäfts zwar Profit, aber leben können Art Direktor Axel Völcker und Chefredakteurin Julia Boek davon nicht. Sie betreiben hauptberuflich das Editorial-Studio Redaktion & Gestaltung in Berlin. Die zwanzig bis fünfundzwanzig freien Autoren und Fotografen pro Ausgabe erhalten laut Völcker ein angemessenes Gehalt. »Der Wedding ist unser Spielbein. Hier können wir uns maximal austoben und Themen setzen«, so Völcker über seine Motivation. »Ein unabhängiges Magazin zu machen ist nicht leicht, aber es lohnt sich. Bloß nicht abschrecken lassen!«, rät er zukünftigen Herausgebern.

Bild: Chefredakteurin Julia Boek und Art Direktor Axel Völcker in ihrem Berliner Büro

»Der Wedding – Magazin für Alltagskultur«
Erscheinungsweise: jährlich
Auflage: 8000
Preis: 6,99 Euro
Herausgeber: Axel Völcker, Berlin
www.derwedding.de

 


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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo einst hieß er,,Der rote Wedding”.
    Bin dort geboren 1938 und meine Eltern haben gegen die Nazis gekämpft.KZ ,Strafbatalion 999 usw.

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