Donika Palaj befasst sich im Trendreport »Cyber Sensitive Humor« mit dem speziellen Humor der Gen-Z in Zeiten globaler Krisen und Vernetzung.
Zürcher Hochschule der Künste. Pandemie, politische Polarisierung oder Stigmatisierung: Wie die Generation Z auf die globalen Krisen reagiert, nämlich mit einem speziellen Humor im Netz, das erforschte Donika Palaj für ihren Master in Design mit dem Schwerpunkt Trend & Identity. Dazu beobachtete sie die Interaktionen von Jugendlichen auf sozialen Plattformen und fasste ihre Erkenntnisse in dem Trendreport »Cyber Sensitive Humor« zusammen. Sie unterscheidet dabei vier Ausprägungen: 1. Distopic Fun: Die Gen Z nutzt zynische Memes, die ausdrücken, dass alles noch schlimmer wird. 2. Laughing Matters: Darunter fasst Palaj die Einstellung, dass man Krisen humorvoll hinnehmen muss, was in Richtung der Philosophie des Absurden geht. 3. Crying Out Loud: So benennt sie den selbstironischen, offenen Umgang mit Ängsten und psychischen Belastung im Netz. 4. Make Love Not War: Sexistische, rassistische und verletzende Bemerkungen werden thematisiert, anstatt sie wegzulachen. Nicht über Minderheiten und diskriminierte Personen machen sich die Jugendlichen lustig, sondern über die Institutionen, die ihre Macht missbrauchen.
»Die Jugend kümmert sich nur um drei Dinge: jeden Menschen auf der Erde, die Erde selbst und das erdrückende psychologische Gewicht der eigenen Existenz :)«
Donika Palaj
Dem Thema entsprechend gestaltete Donika Palaj ihren Report als Microsite im Stil eines Jugendzimmers, durch das sich User:innen horizontal klicken oder per gedrückter Maustaste von Kapitel zu Kapitel swipen können, wobei sich viele entzückende Animationen entdecken lassen. Die Violett-, Orange- und Cyantöne erzeugen einen melancholischen Vibe, der im Kontrast zu den leuchtenden Screens, Fenstern und der offenen Tür steht. Diese symbolisieren die Verbindung zur Außenwelt, aber auch Einsamkeit durch Distanz. »Ich habe die Tageszeit undefiniert gelassen und die Gegenstände im Raum so platziert, dass man den Eindruck bekommt, es wäre gerade noch jemand da gewesen oder befinde sich noch im Raum, etwa durch den auf die Seite gerückten Stuhl oder den halboffenen Kleiderschrank«, erklärt Palaj.
Die Forschungs-Insights ergänzte die Designerin schließlich als Textboxen in die Screens. »Ich hätte mir gewünscht, dass alle Animationen anklickbar wären und noch weitere Informationen enthalten, musste aber für die Abschlusspräsentation den Kompromiss eingehen, dass es jeweils nur eine Infobox pro Seite gibt«, so Donika Palaj. Wir finden, dass dies das hervorragende Resultat keineswegs schmälert.
Donika Palaj hat sich das Illustrieren beigebracht, um Geschichten visuell erzählen und Ideen vermitteln zu können. Ihr gestalterisches Können möchte sie auch künftig in Design- und Forschungsprojekte einbringen
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