Die größten Kreativwettbewerbe glänzen nach wie vor nicht unbedingt durch die Diversität ihrer Jurys. Der Gerety Award provoziert mit klarer Linie: In der Jury sitzen nur Frauen.
Haben Frauen einen anderen Blick auf Kreativität? Bewerten sie kreative Exzellenz anders als Männer? Das wird sich wohl zeigen, wenn die ersten Gerety Awards vergeben werden.
Das Ganze ist aber wohl weniger als soziologisches Experiment zu verstehen denn als Statement für mehr Gleichberechtigung. Immer wieder stehen Wettbewerbe wie Cannes oder der ADC (zurecht) in der Kritik, weil in der Jury zum Großteil Männer sitzen.
Seinen Namen hat der Award von der Texterin Frances Gerety, die 1948 für den Diamantenhersteller De Beers den berühmten Slogan »A Diamond is forever« erdachte. Sie ist auch die »Hauptdarstellerin« des Call-for-Entries-Films.
Außer der Jury-Zusammensetzung unterscheidet die Gerety Awards wenig von anderen Wettbewerben. Die Arbeiten können in verschiedenen Kategorien eingereicht werden (»Cuts« genannt), die Gebühren reichen von 270 Euro für eine Einzelarbeit bis zu 600 Euro für ein Portfolio. Eine Executive Jury entscheidet über die Shortlist, eine Grand Jury bestimmt die Gewinner. Die Shortlist wird öffentlichkeitswirksam am ersten Tag des Cannes Festivals of Creativity verkündet.
Unter den Jurorinnen befinden sich auch zahlreiche deutsche Kreative, zum Beispiel Britta Poetzsch, CCO von Track, Jo Marie Farwick, Gründerin von Überground, und Katrin Oeding.
Teilnehmen können alle – nicht nur Frauen. Wer seine Arbeit von einer komplett weiblichen Jury beurteilen lassen möchte, kann noch bis zum 19. April einreichen! Mehr Infos gibt es auf www.geretyawards.com.