In ihrem klugen Buch »verbunden« analysiert Anna Miller, was für problematische Folgen zu viel Digitalkonsum hat – und zeigt Auswege auf.
Die Auseinandersetzung mit unserem übermäßigen Konsum digitaler Medien hat Anna Miller zu ihrem Beruf gemacht. Die Journalistin, die sich als Mental-Health-Aktivistin bezeichnet, gründete das Digital Balance Lab, das Kurse, Coachings und Workshops anbietet – für Einzelpersonen, aber auch für Unternehmen, die einen nachhaltigen Umgang mit digitalen Werkzeugen pflegen wollen (siehe www.digitalbalancelab.com).
Sehr persönlich geht es zunächst in ihrem neuen Buch zu, in dem sie anfangs detailliert ihre eigene Handysucht schildert. Aber die Probleme sind natürlich gesamtgesellschaftlicher Natur, betreffen freundschaftliche (Nicht-)Bindungen, Liebe und Erotik ebenso wie den Umgang mit unseren Kindern. Forschende, so ist etwa zu lesen, diagnostizieren schon bei vier Monate alten Babys Verhaltensstörungen, wenn Mütter sie wegen des Smartphones oft ignorieren und der Blickkontakt fehlt.
Der größte Stress entsteht aber wohl in der Arbeitswelt – zum Beispiel, weil wir während intensiver Bildschirmphasen nicht richtig atmen. Das stört nicht nur das Allgemeinbefinden, sondern kann bis hin zu Angstzuständen und Herz-Kreislauf-Beschwerden führen. Miller schildert nicht nur, was falsch läuft, sondern gibt vor allem Tipps, wie man es besser machen kann, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Damit wir fokussierter und gleichzeitig entspannter leben und arbeiten.
Anna Miller: verbunden. Wie du in digitalen Zeiten wieder Platz schaffst, für Dinge, die dir wirklich wichtig sind. Ullstein Verlag Berlin, 2023 224 Seiten 12,99 Euro 978-3-548-06718-6 Direkt beim Verlag bestellen