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Unlock AI with Stephanie Meisl: »Tame the algorithm before it forces you«

Wie conceptual media artist Stephanie Meisl im Creative Industries Rats des Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft neue KI-Studiengänge für die Kreativbranche an Österreichischen Unis entwickelt

Lächelnde Frau mit blondem Haar, die auf einem grünen Samtsofa sitzt. Sie trägt schwarze Kleidung und stützt ihren Kopf mit einer Hand auf den Tisch, während sie fröhlich zur Seite schaut. Stephanie Meisl ist nicht nur Mitgründern des Design- und Kunstkollektivs D#AVANTGARDE, sondern auch Vice Chair Creative Industry Council im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft in Österreich, Forscherin und Innovatorin im Bereich New Tech und KI. 

Stephanie macht den Auftakt einer neuen Artikelserie, die wir als Fortsetzung von Michael Jonas´Recherche für »Unlock KI« im PAGE Magazin N°3|24 einführen.

Stephanie Meisl´s AI Insights

Stephanie: Ich kam zum Thema KI durch meine Filmproduktionsfirma, die in der Pandemie plötzlich praktisch on hold war. Ich hatte Zeit, mich mit dieser neuen technologischen Entwicklung zu beschäftigen und habe gemerkt: Diese Pandemie wird irgendwann wieder weg sein, aber die KI wird bleiben.

Die Algorithmen verbessern sich, die Hardware wird schneller, die Zugänge werden leichter. Es gibt irgendwann diese eierlegende Wollmilchsau-KI und sie wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren unsere kreative Arbeit massiv verändern.

Am Beispiel KI-Film wird aber auch deutlich, das zwei Dinge bleiben müssen, damit diese Veränderung gut wird: Kreative müssen weiterhin klassische Filmtechniken lernen und wissen es gibt Kameraeinstellungen, es gibt diverse Kameras, es gibt diverse Filme, es gibt diverse Szenen, es gibt diverse Stile und Genres, was ist ein Dutch Angle usw. um zu entscheiden: Welche Szenen setze ich für was ein? Sonst wird es beliebiger generativer Einheitsbrei.

Und Ethik muss immer ein Teil der Diskussion und der kreativen Ausbildung sein. Viele autodidaktische Kreative, die sich nur auf Plattformen wie YouTube bilden, kennen absolut keine ethischen Richtlinien oder rechtlichen Rahmenbedingungen.

»Tame the algorithm before it forces you« – also, den Algorithmus zähmen, bevor er einen übermannt – ist sowas wie mein Leitsatz geworden.

Networking und Recherche

Damit habe ich angefangen, auf LinkedIn eine Gruppe aufzumachen. Darin sind mein persönlichen Bookmarks. Ich folge wirklich akribisch Leuten, die sich mit KI auseinandersetzen. Und nicht nur totalen Enthusiasten, die sagen »alles super toll«, sondern auch die Gegenseite. Diese Melange teile ich mit allen, die es interessiert.

Mit diesem Gedanken entwickelt wir im Creative Industries Rat des Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft zwei neue KI-Studiengänge für die Kreativbranche an Österreichischen Unis: Eine Melange aus fundierte Grundausbildung gepaart mit Verständnis für Technologie, was einem erlaubt tradiertes Wissen modern zu adaptieren einerseits. Und dazu Ethik, die einem erlaubt, mit Datensätzen verantwortungsvoll umzugehen.

Was wir jetzt mit diesen riesigen Datensätzen und den Machine-Learning-Tools machen können, ist für mich einfach mind-blowing. Durch KI können wir endlich mit großen Datensätzen kreativ arbeiten und gänzlich neue Dinge schaffen. Wir können jetzt extrem einfach Storytelling und fantastische Welten jeder Art gestalten. Alle Kreative können sich mit den Tools in der Gestaltungsrichtung, die sie interessiert, auseinandersetzen. Weil sämtliche Gestaltungsbereiche jetzt von KI-Tools abgedeckt werden.

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