Axel-Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner will im Web weiter wachsen. Mit seinen bisherigen Zukäufen ist er eigenen Aussagen zufolge sehr zufrieden. Dazu will der Verlag Axel Springer sein Geschäft weiter konsequent digitalisieren und
sieht darin einen Schwerpunkt seiner Unternehmensstrategie. Das sagte Vorstandschef Mathias Döpfner im Interview mit der FrankfurterAllgemeinen Zeitung. Mit einer Eigenkapitalquote von 38 Prozent, einem hohen Cash-flow und einer Kreditlinie von 1,5 Milliarden Euro sei man für Zukäufe gut gerüstet. Im Auge hat Döpfner dabei vor allem Sport-Inhalte, Stellenanzeigen und in regionale Märkte. Hier habe man noch Nachholbedarf, konstatiert der Springer-Vorstandschef. Bisherige Übernahmen wie das Online-Portal “Au Feminin” oder der Performance-Marketing-Spezialist Zanox würden ihm viel Freude machen, verriet Döpfner: “Sieben unserer zehn größten Online-Projekte verdienen Geld. 20 Prozent unserer Werbeumsätze werden aus dem Online-Geschäft erwirtschaftet”, sagt er. An den Werbeboom in Social Networks indes glaubt der Medienprofi nicht: “Springer hat in solche Netzwerke, in denen die Nutzer selbst die Inhalte schaffen, nicht investiert. Uns ist von Anfang an das Risiko zu hoch gewesen, hohe Preise für Unternehmen zu bezahlen, die nur Reichweite, also Nutzerzahlen, aber keine Umsätze oder gar Gewinne vorweisen können. Ich erwarte, dass allenfalls einige wenige sehr große Netzwerke auf lange Sicht ihre Reichweite auch in Geschäft ummünzen können.”