Leonhard Laupichler beschäftigte sich mit dem Genre des Independent Typedesigns und hat für seine Bachelorarbeit und anschließende Publikation eine beachtliche Sammlung internationaler Designer zusammengetragen.
FH Münster. Leonhard Laupichler beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit im Fachbereich Design eingehend mit Schriften. Nicht mit konventionellen, für den kommerziellen Einsatz gedachten Fonts, sondern mit frei entwickelten, künstlerischen: »In den letzten Jahren hat sich besonders auf Instagram das Genre des Independent Typedesigns etabliert«, erklärt Laupichler. Um dieses in einem Buch zu dokumentieren, fragte er über hundert aufstrebende internationale Designer an, ob sie ihm eine selbst entworfene Schrift und ein damit gestaltetes Artwork zusenden. Die Resonanz habe ihn überwältigt, so der 25-Jährige.
Bild: Leonhard Laupichler
Die entstandene Publikation »New Aesthetic – The Curation of Independent Type« versammelt auf 300 Seiten (Type-)Designs von fast ausschließlich jungen Kreativen, darunter der Japaner Kazuhiro Aihara, der Italiener Brando Corradini oder die Ungarin Laura Csocsan. Damit die Arbeiten wirken können, gestaltete Laupichler das Buch bewusst minimalistisch. Im vorderen Teil zeigt er auf je einer Doppelseite rechts ein Artwork und links die Informationen zur jeweiligen Schrift. Der zweite Teil ist ein Charakter-Index, in dem jeweils der Glyphensatz A–Z und/oder a–z zu sehen ist. Leonhard Laupichler reduzierte die Gestaltung des Buchs auf ein Minimum, damit die Grafiken wirken können. Nur das intensive Gelb zieht sich als Brandingelement durch das gesamte Kompendium.
Freie Typo: Buch wird ein Erfolg und Ausstellung
Das Kompendium stieß sogar bei Paul Carlos, Präsident des Type Directors Clubs New York, auf Interesse. Über Instagram fragte er Laupichler, ob er an der Parsons School of Design einen Talk geben wolle. »Wir konnten leider noch keinen Termin finden, haben aber verabredet, dass wir uns persönlich in NYC treffen werden.«
Ende November 2019 zeigte Leonhard Laupichler sein Projekt beim 7. Sprint Milano im Artifact, einem zur Milan Design Week 2019 eröffneten Ausstellungsraum. Das modulare, minimalistische Konzept der Stahlgitter-Displays stammt von Gonzalez Haase AAS aus Berlin. Für die Ausstellung in Mailand wählte Leonhard Laupichler aus den 98 für das Buch entstandenen typografischen Artworks seine Favoriten aus
Bild: Leonhard Laupichler
New Aesthetic – The Curation of Independent Type
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Leonhard Laupichler ist fasziniert von experimentellen Schriften, da sie oft gestalterische Regeln brechen, sehr extrovertiert und emotional sind
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