Fount ist ein neues Indie-Magazin zum Thema Mash-up-Kultur – und ein visuelles Feuerwerk! Hier berichten die Macher von ihrem Projekt …
Das Fount Magazine ist eine unabhängige Publikation, die sich mit dem Ursprung von Kreativität und der gegenseitigen Beeinflussung kreativer Disziplinen beschäftigt. Wichtigster Bestandteil des Hefts: Arbeiten von Kreativen jeglicher Couleur. Eine Hälfte ist die Antwort auf den Call for Papers zum Thema »plant a mountain«, die andere Hälfte ist die Reinterpretation des Artworks durch einen Künstler aus einer anderen Disziplin.
Das Ergebnis ist abwechslungsreich, überraschend, mal mehr, mal weniger gelungen – aber nie langweilig. Falls dem Leser doch langweilig wird, kann er das Cover dank eines Bogens weißer Sticker selbst gestalten (siehe Bild oben). Der rein visuelle Teil wird ergänzt durch (englischsprachige) Essays, Artikel und Interviews, die sich mit Kreativität und dem kreativen Schaffensprozess beschäftigen.
Hinter Fount stecken Ina Bunge, Daniel Ludwig, Carsten Nierobisch und Daniel Rupp, die sich an FH Dortmund kennenlernten. Wir sprachen mit ihnen über ihr Projekt.
Uns beschäftigte die Frage, ob ein kreativer Prozess jemals zu Ende ist und woher er kommt
PAGE: Was hat euch motiviert, Fount zu machen?
Zum einen wollten wir der Frage nachgehen, wie Kreativität entsteht und wie Kreative verschiedenster Disziplinen sich gegenseitig beeinflussen und etwas Neues daraus entstehen lassen. Uns beschäftigte die Frage, ob ein kreativer Prozess jemals zu Ende ist und woher er kommt. Wir haben viel über das Thema gesprochen und darüber nachgedacht, wie man diese Prozesse abbilden könnte.
Da wir selbst alle aus unterschiedlichen Bereichen der Gestaltung stammen, fanden wir es interessant, unsere unterschiedlichen Fähigkeiten zu kombinieren. Das endete dann in Form des Magazins, durch das wir nun als Plattform fungieren, um diese interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern und zu präsentieren.
Wie entstand das Magazin?
Für unsere Mash-Up Kategorie starteten wir einen Call for Papers auf unseren Accounts bei Instagram und Facebook, durch den die Leute uns ihre Interpretation zu unserem Thema »plant a mountain« einreichen konnten. In einer zweiten Runde schickten wir die entstandenen Artworks an andere Künstler aus anderen Disziplinen und ließen sie von ihnen interpretierten. Jeder durfte dabei selbst bestimmten mit welchem Material oder welchem Stil er das tat. Alles war erlaubt.
Gleichzeitig recherchierten wir Themen, Projekte und Personen, die wir interessant fanden und die zu unserem Thema passten. Wir engagierten Autoren, die für uns Interviews führten und Artikel schrieben, bekamen aber auch Anfragen von Leuten, die für uns etwas schreiben wollten.
Wir arbeiteten zunächst alle gemeinsam in einem kleinen Büro in Dortmund. Dort bekamen wir auch Unterstützung von Lars Harmsen und Jonas von KoeperHerfurth.
Wie habt ihr die Künstler für das Mash-up ausgewählt?
Wichtig war uns dabei, dass wir sehr unterschiedliche Künstler aus den verschiedensten Fachbereichen auswählen, um die Vielfalt an Einreichungen zu zeigen. Wir bekamen Arbeiten aus der ganzen Welt, was das ganze noch interessanter machte.
Neben namhafte Größen wie Tony Futura, Götz Gramlich, Frank Höhne oder I like birds wollten wir auch junge unbekanntere Künstler fördern und ihnen eine Plattform geben. Im Magazinkontext achteten wir darauf, dass ein guter Fluss entstand, also sich die Sachen formal und konzeptionell unterscheiden, aber trotzdem einen Bezug zueinander haben.
Wir sind der Überzeugung, dass die besten Ideen entstehen, wenn man sich auch mal außerhalb seiner eigenen Komfortzone bewegt
Was war euch bei den Texten wichtig?
Wir berichten über Sachen, die ein besonderes Maß an interdisziplinärem Denken zeigen, weil wir der Überzeugung sind, dass die besten Ideen entstehen, wenn man sich auch mal außerhalb seiner eigenen Komfortzone bewegt. Es war uns wichtig, das die Texte nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern die Metaebene hinter Projekten, Personen oder Artworks beleuchten. Der Stil unserer Artikel und Interviews wandelt deshalb auch zwischen populärwissenschaftlich, sozialkritisch oder philosophisch.
Was wird das nächste Thema sein?
Unter dem Arbeitstitel »Connect« wollen wir der Frage nachgehen wie das aktuelle und zukünftige Zusammenarbeiten funktioniert. Die Globalisierung ist ein sehr spannendes und großes Feld, das viele spannende Themen bereithält.
Was macht ihr, wenn ihr nicht Fount macht?
Ina Bunge: Das Huhn unter den Hähnen arbeitet zur Zeit selbstständig als Grafikdesignerin im Ruhrgebiet und realisiert Projekte mit einem starken Fokus auf Typografie.
Daniel Ludwig: Arbeitet als selbstständiger Grafikdesigner mit dem Schwerpunkt auf Typografie und Editorial Design.
Carsten Nierobisch: Lebt in Essen, wo er als Grafikdesigner arbeitet. Wenn er das nicht macht, kocht er wahrscheinlich irgendwas.
Daniel Rupp: Lebt und arbeitet von Berlin aus als selbstständiger Fotograf und Bildredakteur.
Das Fount Magazine kostet 14 Euro ist bestellbar im Shop auf fount-magazine.com. Dort gibt es auch fünf verschiedene Artworks als Risoprints für je 5 Euro (limited edition).
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