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Newsletter schreiben: Was bringt das?

Newsletter sind ein super Selfmarketing-Tool für Agenturen und Freelancer:innen. In Teil 3 unserer Serie geht es um Kosten und Nutzen.

Newsletter von Kai Brach
Newsletter von Kai Brach

In Teil 1 unser Serie übers Newsletter schreiben ging es um Motivation: Warum schreiben? Und in Teil 2 haben wir uns dem Inhalt und der Frequenz gewidmet.

Zeit und Geld: Was kostet das Newsletter schreiben?

Gerade wenn man hochwertigen Content verschicken will, der auch noch gut aussehen soll, darf man den Zeitaufwand nicht unterschätzen. Man muss sich nur die Arbeit dahinter anschauen:

Ideen sammeln, Rohfassung schreiben, Bilder suchen, Content einpflegen und formatieren, Testversand und idealerweise Promotion über Social Media – da kommen schon einige Stunden zusammen. Chris Campe schätzt, dass sie für jeden Newsletter insgesamt zwei bis drei Tage braucht, über eine Woche verteilt.

Die Kosten variieren je nach Tool – und je nachdem, wie umfangreich die Mailingliste sowie der Bedarf an Features ist. Generell sind circa 20 Euro pro Monat zu veranschlagen, es gibt aber auch teurere, günstigere oder sogar kostenlose Möglichkeiten. Auf Seite XX haben wir eine kleine Übersicht zusammengestellt. Ganz wichtig – sonst kann es anderweitig teuer werden – sind die die rechtlichen Grundlagen: DSGVO-konforme Einwilligung (auf ausdrücklich formulierte und informierte Weise, freiwillig und widerruflich), Double-Opt-in, Hinweis auf Abmeldemöglichkeit, Impressum und Bildrechte. Eine gute Übersicht gibt es zum Beispiel bei der Industrie- und Handelskammer Hannover.

Newsletter-Nutzen: Was bringt das?

Oft ist schwer zu sagen, ob sich aus Newslettern direkte Aufträge ergeben. Sarah Fisher kann jedoch mindestens zwei Projekte direkt darauf zurückführen sowie einige Anfragen. David Airey hat über seinen Newsletter bereits einige Bücher verkauft, Chris Campe Originaldrucke, Sticker, Bücher, Postkarten und Workshopplätze – minus Shop- und PayPal-Gebühren bleibe dabei allerdings nicht viel übrig. »Ich betrachte meinen Newsletter als ein Geschenk an die Leute – irgendwie wird wieder etwas bei mir ankommen«, so Chris. »Der Vorteil ist vor allem, dass die Leute mich durch den Newsletter kennenlernen.« Johannes Bösser von Transatlantika drückt es in Marketingtermini aus: »Uns geht es beim Newsletter weniger um Leadgenerierung, sondern mehr um Brand Building und Brand Marketing.«

Für Kai Brach, Deutscher in Melbourne und Autor von »Dense Discovery«, ist der Newsletter dagegen zur Haupteinnahmequelle geworden. Ursprünglich Begleitmedium zu seinem Printmagazin »Offscreen«, das es leider nicht mehr gibt, bringt er heute durch Sponsorengelder und ein paar zahlende Abonnenten genug ein, um gut über die Runden zu kommen. Mit seinen circa 43 000 Empfänger:innen ist der redaktionelle Newsletter bei Werbekunden sogar so beliebt, dass es eine Warteliste gibt und Kai keinerlei Akquise machen muss und die Anzeigen kuratieren kann. Auch Benjamin Strak hat ein paar Ausgaben von »Design Lobster« sponsern lassen, aber immer mit vorsichtig ausgewählten Partnern. Über bezahlte Abos hat er ebenfalls nachgedacht, möchte sich aber derzeit nicht dazu verpflichten, zusätzlichen Exklusivcontent aufzubereiten, den zahlende Leser:innen erwarten würden.

Ein andere Möglichkeit ist die Bitte um Trinkgeld. Immer öfter findet man im Footer von Newslettern den freundlichen Hinweis »Send me a tip« oder »Buy me a coffee« mit PayPal-Link. Ist der Inhalt überzeugend und die Person sympathisch, gar keine schlechte Idee. Aber reich wird man damit natürlich nicht. Es bleibt also dabei: Unmittelbare Vergütung in irgendeiner Form ist bei Newslettern eher eine Ausnahme als die Regel. Auf lange Sicht kann es sich aber durchaus auszahlen, sei es in Form von Kontakten, Austausch mit Gleichgesinnten, Presse- oder Auftrittsanfragen – oder einfach dem Spaß an der Sache!

Newsletter schreiben: Inhalte, Kosten und Tools

Das war Teil 3 unserer Serie zum Newsletter Schreiben in der Kreativbranche. Das sind die weiteren Artikel zum Thema »Selfmarketing via Newsletter«

Diese Beiträge sind zuerst in PAGE 9.2023 erschienen. Wer den Artikel in seinem ursprünglichen Layout lesen möchte, kann sich die Ausgabe hier als PAGE+-Abonnent runterladen:

PAGE 09.2023

Motion for Branding ++ Jobprofil AI Prompter ++ Selbstmarketing via Newsletter ++ ENGLISH SPECIAL Keekee Kook-oo ++ Making-of AR-App »BE backstage« ++ Skalierbare Identity für Biotech-Start-up ++ Filigran-Laser statt Stanze ++ Ratgeber: SaaS-Lösungen für Designsysteme ++ Interview mit Christian Bason

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