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New Work Offices: Das vielseitige Headquarter von New Work SE

Umzug als Change-Prozess: Die New Work SE bezog ihre Mitarbeiternden eng in die Planungsphase des neuen Hauptquartiers im Hamburger Hafenquartier mit ein.

Bei New Work SE gibt es keine festen Arbeitsplätze mehr, ihre persönlichen Sachen können die Mitarbeiten­den in Spints einschließen Bild: Note the image rights of Meike Hansen, Archimage / This photo is licensed to eine:eins Architekten, Hamburg / Any other use must be licensed by Meike Hansen, otherwise usage will be prosecuted.

New Work SE (Betreiber von Unternehmen wie XING und kununu) trägt die neue Arbeitswelt sogar im Namen – kein Wunder, dass sie auch bei der Aus­gestaltung ihrer Büros auf ein zeitgemäßes Design getreu ihrem Motto »For a better working life« ach­tet. Das gilt insbesondere für das Headquarter in Ham­burg, den »New Work Harbour«, den das Un­ter­neh­men im September 2021 bezog. Der Miet­ver­trag für das ehemalige Unilever-Ge­bäu­de in der Hamburger Hafencity wurde schon 2019 unterschrieben – also vor der Pandemie. »Die Pläne von damals haben wir zu großen Teilen über den Haufen geworfen und vieles noch mal ganz neu konzipiert«, erläutert Chris­toph Stanek, Senior Manager Corpo­rate Com­munications.

Für spezielle Räume wie das Fitnessstudio sind sogenannte Taskforces zuständig, die nicht nur die erste Einrichtung, sondern auch die kontinuierliche Pflege verantworten. Bild: Note the image rights of Meike Hansen, Archimage / This photo is licensed to eine:eins Architekten, Hamburg / Any other use must be licensed by Meike Hansen, otherwise usage will be prosecuted.

Besonders wichtig war New Work SE dabei, die Beleg­schaft zu beteili­gen. »Umzüge sind immer ein Change-Pro­zess. Man muss Akzep­tanz schaffen, indem man die Mitar­beiten­den ein­be­zieht und ihnen nicht einfach fertige Pläne vorsetzt«, sagt Stanek. Neben regelmäßigen Umfragen nutzte das Unternehmen dafür unter anderem Taskforces für be­stimmte Bereiche und Themen.

So fanden sich etwa Interessierte in einer »Taskforce Fitnessstudio« zu­sam­men, die mithilfe von Surveys unter den Kolleg:innen und in Absprache mit dem Kernplanungsteam sowie externen Dienstleistern wie Innenarchitekt:innen ein Konzept für einen Fitnessraum ausarbeiteten, für den sie dann auch den Zuschuss bekamen. Diese Taskforces sind auch weiterhin für ihre Bereiche zuständig. »Es ist wichtig, Verantwortlichkeiten zu schaffen, damit die Räume genutzt, gepflegt und wei­ter­entwickelt werden«, so Stanek.

Da­rü­ber hinaus setzte New Work SE so­ge­nannte Change Champions ein, die zu­sätzlich zu den offiziellen Umfragen in die Belegschaft reinhörten und als »Soun­ding Board« Feedback auf­nah­men. Über den Umzug selbst wurde kon­­ti­nuierlich informiert, als feste An­lauf­stelle gab es eine Landingpage, auf der man den Umbau mitverfolgen, an Votings teilnehmen (zum Beispiel zur Benennung bestimmter Räume) und sich für Events wie etwa Baustel­len­be­sichtigungen bewerben konnte.

Das Atrium ist ein besonderer Hingucker Bild: Note the image rights of Meike Hansen, Archimage / This photo is licensed to eine:eins Architekten, Hamburg / Any other use must be licensed by Meike Hansen, otherwise usage will be prosecuted.

Das Gebäude selbst ist ziemlich be­eindruckend, mit einem hohen, hel­len Atrium und direkt an der Elbe gelegen. Das Erdgeschoss ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier gibt es eine Kantine und eine Barista-Bar ebenso wie einen offe­nen, auch für Externe kostenlos nutzbaren Coworking Space und eine Eventfläche, die man mieten kann – idea­ler­weise für Veranstaltungen zum Thema New Work. Im ersten Stock liegen der Empfang, Konferenzräume, Zen­tralfunktionen wie IT, das Fitnessstudio und ein klei­nes Eltern-Kind-Zimmer mit Spielzeug und Wickeltisch.

Die klassischen Arbeitsbereiche verteilen sich auf die Stockwerke zwei bis fünf. Hier gibt es keine festen Plät­ze mehr, sondern nur noch »Zonen« für die ein­zelnen Abteilungen. Theoretisch kann man sich mit ei­ner App einbuchen, was jedoch momentan nicht nötig ist – man fin­de immer einen Platz, so Stanek. Auf jeder Etage finden sich ein kleiner und ein großer Konfe­renz­raum sowie ein Projektraum, der wochen- oder mo­nats­weise buch­bar ist, damit man Whiteboards auch mal länger stehen lassen kann. Auf einen Arbeitsplatz kom­men zwei Köpfe – Stehtische, Telefonboxen, Rückzugsinseln und Sitzecken vervollständigen die Büroetagen, sodass diese insgesamt circa 900 Men­schen Platz zum Arbeiten bieten.

Seit Mai gilt bei New Work SE eine 60:40-Regel. Sie besagt, dass Mitarbeitende zu 60 Prozent von zu Hause oder mobil arbeiten dürfen (nur im Inland), die übrigen 40 Prozent bestimmt das Team ge­mein­sam. Man kann also – in Absprache mit dem Team – auch in­­dividuelle Lösungen finden. Die Hoffnung des Unternehmens ist, mit der Neugestaltung des Büros eine Sog­wirkung zu erzeugen, die die Leu­te aus ihren Wohnungen lockt.

Ob Bibliothek zum entspannten Lesen, ein Band Room zum Jammen oder kleine Brain Cells für intensive Arbeits-Sessions: Auf der sechsten Etage von New Work SE ist für jeden Anlass und jede Aufgabe etwas dabei. Bild: Note the image rights of Meike Hansen, Archimage / This photo is licensed to eine:eins Architekten, Hamburg / Any other use must be licensed by Meike Hansen, otherwise usage will be prosecuted.

Diese Hoffnung basiert besonders auf der sechsten Etage. »Durch die 2:1-Quote an den Arbeitsplätzen konnten wir die Gesamtfläche der Abteilungen einschränken und so das sechste Stock­werk frei von klassischen Arbeits­zo­nen halten«, erklärt Chris­toph Sta­nek.

Hier ließ es das Planungsteam richtig krachen: Es gibt eine Stage für Prä­sen­­tationen und Vorträge, Sitzecken im Soho-House-Stil, ein Kamin­zim­mer für vertrauliche Gespräche, eine von den Mitarbeitenden kuratierte Ga­le­rie, eine Bibliothek fürs analoge Ar­bei­ten, eine Welcoming Area für größere Gruppen ge­nauso wie kleinere »Brain Cells« für Coworking Ses­sions und einen Guest Room für externe Entwick­le­rin­nen und Entwickler. Dazu kommt ein Co-Creation Lab mit dem neuen modularen Möbelsystem Comma von Vitra, das Teams immer wieder neu gestalten kön­nen. »Die Fläche haben wir bewusst offen gehalten, um zu gu­cken, wie Gruppen den Raum für sich ge­stalten«, erklärt Chris­toph Stanek. Die Desig­nerin­nen und Designer im Unternehmen ha­ben auf der sechsten Etage ihr eigenes Design Lab.

Ob Bibliothek zum entspannten Lesen, ein Band Room zum Jammen oder kleine Brain Cells für intensive Arbeits-Sessions: Auf der sechsten Etage von New Work SE ist für jeden Anlass und jede Aufgabe etwas dabei. Bild: Note the image rights of Meike Hansen, Archimage / This photo is licensed to eine:eins Architekten, Hamburg / Any other use must be licensed by Meike Hansen, otherwise usage will be prosecuted.

So weit, so »normal«. Aber es geht noch weiter: Im Musikraum gibt es Bluetooth-Plattenspieler und über 1000 Schallplatten zur Auswahl. Und wer selbst Musik machen will, kann dafür den Band Room nut­zen, komplett ausgestattet mit Instrumenten. »Hier übt unsere Firmenband, aber der Raum ist offen für alle. Man kann da zum Beispiel auch Gitar­renun­ter­richt geben«, erklärt Stanek. Natürlich darf auch ein geselliger Ort für den gemeinsamen Umtrunk nicht fehlen – bei New Work SE keine stylishe Bar, son­dern eine urige Kiezkneipe. »Hier werden neue Kol­leg:innen begrüßt, Jubiläen oder Abschiede gefeiert, Fußball geguckt oder einfach ein Feierabendbier ge­trunken. Es ist ein Ort für den abteilungs­über­grei­fenden Austausch«, so Stanek.

Ob Bibliothek zum entspannten Lesen, ein Band Room zum Jammen oder kleine Brain Cells für intensive Arbeits-Sessions: Auf der sechsten Etage von New Work SE ist für jeden Anlass und jede Aufgabe etwas dabei Bild: Note the image rights of Meike Hansen, Archimage / This photo is licensed to eine:eins Architekten, Hamburg

Jetzt sei es an den Mitarbeitenden, den New Work Harbour zu ihrem Büro zu machen. »Wir haben den Rahmen geschaffen, für die Ausgestaltung sind die Kolleginnen und Kollegen selbst verantwortlich. Al­le können hier auf ihre persönliche Art ihr Potenzial entfalten«, meint Christoph Stanek. Der Realität­s­check steht noch aus – es kam immer wieder ein Lockdown dazwischen. So oder so: »New Work ist niemals fertig, und auch unser Büro kann sich ent­wickeln. In zwei, drei Jahren kann manches schon wieder ganz anders aussehen.«

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