Menschenhintergrund: Chrome-Extension spürt sprachliche Rassismen auf
»Flüchtlinge, Ausländer, Menschen mit Migrationshintergrund – was darf ich sagen, und was nicht?«, fragt Kajan Luc in ihrer Masterarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign an der HAW Hamburg.
![Demarkierung](https://page-online.de/app/uploads/2019/08/demarkierung_credits_susanne-wohlfahrt_04.png)
Verletzt man jemanden zum Beispiel damit, dass man ihn der Gruppe der Eskimo zuordnet und als solchen bezeichnet – statt den Begriff »Inuit« zu verwenden? Zu Grammatik- und Rechtschreibkorrektur gesellt sich nun Kajan Lucs interaktive Antidiskriminierungskorrektur für den Computer: mit dem Chrome-Browser-Plug-in (de)markierung, das gezielt sprachliche Vorurteile aufspürt.
Die Software soll diskriminierende Wörter in Onlinetexten erkennen und alternative Vorschläge und Formulierungsmöglichkeiten anbieten. Zudem fragt das Plug-in Nutzer auch nach Verbesserungsvorschlägen.
Das experimentelle Forschungsprojekt mit seinem spekulativ-kritischem Ansatz möchte vor allem sensibilisieren. Aus der Markierung, also der Zickzacklinie, die man aus der Rechtschreibkorrektur kennt, leitete Luc das Logo für ihr Plug-in ab. Das Rot als Signalfarbe wählte sie in diesem Fall, um den Rassismus im Sprachgebrauch sichtbar zu machen, und weiterhin als Symbolfarbe für Veränderung.
Die Programmierung des Plug-Ins übernahmen Mattes Wenzel, Tobias Fox und Stefan Koch. Die Extension für Chrome soll demnächst im Chrome Web Store zu finden sein.
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