Wie lockt man Ideen hervor? Mit Nichtstun oder systematischer Recherche? Wir berichten, auf welche Weise Designer ihre Kreativität triggern und erste Eingebungen zu tragfähigen Konzepten weiterentwickeln.
Künftig könnte Ideenfindung bei Gestaltern so aussehen: Sie füttern eine KI-Anwendung mit Daten zum Kunden, Details des Briefings sowie Informationen zu Budget und Timeline. Daraufhin spuckt der Algorithmus Grundideen aus, die sie visuell weiterentwickeln. Der Berliner Künstler Roman Lipski arbeitet bereits so. Klaas Bollhoefer und Florian Dohmann, Gründer der auf KI spezialisierten Agentur Birds on Mars in Berlin, programmierten ein selbst lernendes System namens Muse. Roman Lipski malte neun Versionen einer Straße in L.A., die Datenexperten von Birds on Mars speisten die Artworks in Muse ein, und das System begann auf dieser Basis, den Stil des Künstlers kennenzulernen und schließlich selbst Gemälde zu produzieren. Diese wiederum inspirierten Lipski dazu, weitere Bilder dieser Serie zu malen.
Klaas Bollhoefer von Birds on Mars ist überzeugt, dass es in ein paar Jahren möglich sein wird, etwas Ähnliches auch für die Ideenfindung in Design- und Werbeagenturen zu entwickeln: »Es herrscht gerade Aufbruchstimmung und eine unfassbare Dynamik im Bereich von Creative AI, also dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in kreativen Ideen- und Schaffensprozessen.«
Perspektivwechsel: Ob seltsame Verrenkungen beim Yoga oder Marien-käfer kopfüber beobachten – mit seinem persönlichen Projekt »Discover« regt der brasilianische Designer Lucas Wakamatsu dazu an, neue Perspektiven einzunehmen und so auf gute Ideen zu kommen. Während er noch zeichnete, hatte Motion Designer Caique Moretto den Einfall, die Illustrationen zu animieren. Zu sehen auf www.page-online.de/ideen