Förmchen statt Balken
Eine Studie zum Anfassen: Bachelorstudenten übersetzten Daten in eine analoge, interaktive Installation.
Fachhochschule Potsdam. Abstrakte Daten haptisch erfahrbar machen, darum ging es im Kurs »Datenobjekte« im Studiengang Interfacedesign von Professor Boris Müller. Die Ergebnisse des Social Justice Index, einer Studie der Bertelsmannstiftung zur Kinderarmut, setzten die vier Bachelorstudenten Irina Maslennikova, Jasper Precht, Carl-Friedrich Richter und Juri Wolf in einer interaktiven Installation um. Dabei stellten sie die Werte für 28 Länder als »Info-Sandförmchen« dar: Deren Höhe bildet jeweils die prozentuale Kinderarmut ab, das Volumen korreliert mit der absoluten Zahl und die Oberfläche in Form einer Kurve gibt die historische Entwicklung seit 2008 wieder.
Um ihre Datenvisualisierung konsequent auf analog zu trimmen, entwarf das Team für die Jahresausstellung der Fachhochschule zudem einen »Datentisch« aus einer MDF-Platte inklusive Sandkiste und Europakarte. Die Besucher konnten hier das ernste Thema spielerisch erkunden und die Zahlen vergleichen. Die Förmchen hatten die Studenten mit dem 3D-Modelling-Tool Grasshopper 3D berechnet, die Reinzeichnungen in Rhino angefertigt und mittels MakerWare für den 3D-Druck auf dem MakerBot vorbereitet. Für die Gestaltung des Tisches nutzten die vier die 3D-CAD-Software Autodesk Fusion 360, das in Illustrator angelegte Ordnungssystem gravierten sie per Laser in die MDF-Platte. Mehr über das Projekt unter https://is.gd/dataobjects
Auf einer abstrahierten Europakarte repräsentiert jedes Sandförmchen die Höhe und Entwicklung der Kinderarmut in einem EU-Land
Mit ihrer Alternative zu den üblichen Balken- und Tortencharts machten die Bachelorstudenten Irina Maslennikova, Jasper Precht, Carl-Friedrich Richter und Juri Wolf (von links) Daten greifbar
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