Konzepte zwischen Innovation und Sustainability: Grünes Web, NFTs, Circular Experience Design, Storytelling für nachhaltiges Design // Interview with Yuri Szuki
»Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen«, konstatierte Karl Valentin einst. Und so manches offensichtlich auch noch nicht in der nötigen Klarheit. Wieso sonst fordert die Initiative Design Declares (kurz: D!) dazu auf, den Klimanotstand auszurufen und sich zu acht plakativ formulierten Notstandsgesetzen zu verpflichten? Ob nun »Sound the alarm«, »Bring clients with us«, »Educate, accelerate« oder »Amplify voices for change« – es ist Zeit zu handeln! Die von britischen Kreativen und Agenturen mit Unterstützung vom Design Council ins Leben gerufene Bewegung bietet denn auch ein Toolkit mit Checklisten und Anleitungen sowie Website- und Buchempfehlungen, die dabei unterstützen sollen, das nötige Wissen zu erlangen und die ersten Schritte einzuleiten: »Let’s get to work.«
Ja, auch Design Declares geht es darum, dass wir uns unsere Verantwortung bewusst machen und gemeinsam mit unseren Auftraggebern, Partnern und Kolleg:innen in der gesamten Lieferkette die Art und Weise, wie wir jedes Produkt, jede Dienstleistung, jede Kampagne und jede gestaltete Lösung, die wir in die Welt setzen, neu angehen; dass wir die Prinzipien der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft in die Tat umsetzen, um Ressourcen wiederzugewinnen und wiederzuverwenden … Schön und gut, doch sind wir damit nicht auch schon wieder bei genau dem absoluten Anspruch angelangt, der die Verwirklichung so schwierig macht? Wie nur können wir die erforderliche Kompetenz erwerben? Und klar und deutlich argumentieren? Ist das angesichts der komplexen Gemengelage überhaupt möglich? Fehlen unseren Auftraggeber:innen derzeit nicht schlichtweg die Zeit und der Nerv, sich auch nur ein Detail unserer Lösungsvorschläge näher erläutern zu lassen?
Ans Storytelling werden hohe Anforderungen gestellt, genauso wie ans Circular Experience Design. Aber wenn wir die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen als Teil jedes Pitchs, Entwurfs und Produktionsprozesses berücksichtigen und unsere Ideen kreativ, sprich: faszinierend und eingängig kommunizieren, dann können wir die Bereitschaft erhöhen und zu positiven Veränderungen leiten. Wir werden nicht gleich alle Probleme lösen, doch jedes Projekt ist eine Chance, echte Fortschritte zu erzielen. Leichter getan als gesagt? Na, klar: Jeder Schritt zählt! Ist er auch noch so klein. In diesem Sinne: Viel Spaß bei der Lektüre dieser Ausgabe! Nicht dass wir später einmal sagen: Mögen hätten wir schon gewollt, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.
Storytelling für nachhaltiges Design ++ Designhochschulen im Wandel ++ Green Web: Konzepte und Tipps ++ Boomende Kreativszene aus Afrika ++ Umweltfreundliche Printproduktion ++ ENGLISH SPECIAL Yuri Suzuki ++ Circular Experience Design ++ Revival als Variable Font: Neue Television
“Everything has already been said, just not by everyone yet,” German comedian Karl Valentin once stated. And apparently some things haven’t been said as clearly as needed yet, either. Why else would Initiative Design Declares (abbreviated: D!) call for a Climate Emergency Announcement and pledge to adhere to eight boldly worded Emergency Acts? Whether it’s “Sound the alarm”, “Bring clients with us”, “Educate, accelerate”, or “Amplify voices for change” – it’s time to act! Accordingly, the movement, which was founded by British creatives and agencies with the support of the Design Council, offers a tool kit with checklists and instructions, as well as recommendations for websites and books that are supposed to help with acquiring the needed knowledge and with getting started: “Let’s get to work.”
Yes, for Design Declares, too, it’s about being aware of our responsibility and about finding new ways – together with clients, partners, and colleagues – for every product, every service, every campaign und every design solution that we bring into the world; about implementing principles of sustainability and circular economy in order to recycle and reuse resources … All well and good, but haven’t we thus reached the same high expectations yet again, which are making the realization of these goals so very hard? How can we acquire the needed know-how? Argue loudly and clearly? Is it possible at all, given the complex and entangled situation? Aren’t our clients currently lacking time and nerve for taking a closer look at even one detail of our proposed solutions?
Storytelling is facing high expectations, same as Circular Experience Design. But if we incorporate economical, ecological, and social consequences into every pitch, draft, and production process and communicate our ideas creatively, meaning: in a fascinating and catchy way, we can boost willingness and guide towards positive change. We won’t solve every problem right away, but every project is an opportunity for making real progress. Easier done than said? Of course: every step counts! As small as it may be. In that sense: enjoy reading this issue! Not that we will find ourselves quoting Karl Valentin again, later: We would have been willing to want to, but didn’t dare to be allowed.
Storytelling für nachhaltiges Design ++ Designhochschulen im Wandel ++ Green Web: Konzepte und Tipps ++ Boomende Kreativszene aus Afrika ++ Umweltfreundliche Printproduktion ++ ENGLISH SPECIAL Yuri Suzuki ++ Circular Experience Design ++ Revival als Variable Font: Neue Television