Wie verändert sich der Beruf von Designern, wenn immer mehr Arbeitsschritte automatisiert werden? Wir fragten nach bei Illustratorin Birgit Palma.
Auf der diesjährigen Adobe MAX trafen wir die Illustratorin Birgit Palma. Auf der Konferenz stellte der Software-Konzern einige neue Features und Programme vor, die Bestandteile des Kreationsprozesses automatisieren. Wir fragten Birgit, wie sich das auf ihre Arbeit auswirkt.
Adobe hat auf der MAX einige neue Features und Programme vorgestellt, die Kreativen die Arbeit erleichtern. Gibt es auch Tools oder Funktionen, die du eher bedenklich findest? Besteht die Gefahr, dass durch die Automatisierung maßgebliche Aufgaben von Design verloren gehen?
Einige der Erweiterungen zielen darauf ab, eintönige Aufgaben zu erleichtern und zu automatisieren. Man sollte sie als dritter, verlängerter Arm vom Designer sehen. Bedenklich finde ich es, wenn eine Maschine grundlegend den Gestaltungsprozess übernimmt. Denn wer entscheidet im Endeffekt was wir sehen?
Wie verändern sich der Beruf und die Rolle von Designern, wenn Maschinen ihnen immer mehr Tätigkeiten abnehmen? Welche Fähigkeiten müssen sie haben oder entwickeln, um in Zukunft relevant zu sein?
Die Computer oder die Designer? 😉 Maschinen können in Zukunft die Arbeit zwar erleichtern, aber nie ganz ersetzen. Ein Designer gestaltet nicht nur, sondern löst ein Problem für einen Kunden. Er muss sich in die Lage desjenigen versetzen um eine Idee zu entwickeln. Dieser Schritt ist wichtig und kann meiner Meinung nach nicht automatisiert werden, die Ausführung schon. In einer idealen Zukunft hätte der Designer somit mehr Zeit, sich fortzubilden und sich mit anderen wichtigen Dingen zu beschäftigen.
Dieses Verständnis, den Computer als »helfendes« Instrument anzusehen, aber ihn nicht im Kreativprozess übernehmen zu lassen, ist wichtig.
Was bedeutet das für angehende Designer? Was versuchst du in deinen Workshops den Studierenden zu vermitteln?
In meinen Workshops/Klassen geht es darum, den Blick zu trainieren, sich ausserhalb der eigenen Komfortzone zu begeben und Fehler zu machen. Um aus diesen zu lernen oder sie bewusst zu benützen, um kreativ zu sein. Ich finde, der Designer von heute muss flexibel im Kopf sein, um mit dem technischen Fortschritt mitzuhalten.
Ich zeige auch gerne, wie man Technik benützt, um Zeit zu sparen – allerdings seinen eigenen Stil dabei nicht verliert. Dieses Verständnis, den Computer als »helfendes« Instrument anzusehen, aber ihn nicht im Kreativprozess übernehmen zu lassen, ist wichtig.
Hast du das Gefühl, dass die Arbeit von professionellen Designern weniger wertgeschätzt wird, weil Laien denken, das sei »doch ganz einfach«?
Ja. Ich treffe immer wieder auf Menschen, seien es Laien oder Designer, die genau dieser Meinung sind. Mit der Zunahme von den vielen technischen Neuerungen wundert mich das auch gar nicht. Denn genau diese »Einfachheit« wird heutzutage ja verkauft. Ich finde, es ist auch Teil unseren »Jobs« zu erklären, wieso diese Personen falsch liegen. Design wird oberflächlich fast ausschließlich als visuelle Qualität wahrgenommen, aber nicht als Problemlöser.
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Der Designer muss meiner Meinung nach bei seiner Arbeit nicht flexibel sein. Kreativ ja, und ein Designer wird für etwas bestimmtes Beauftragt und innerhalb dieses Auftrags sollte er seinen Freiraum haben und sich frei entfalten können.
Ich finde es wichtig das gerade der Designer seine eigene Handschrift hat.
In der Nutzung von Software und Tools ist die Flexibiltät etwas anderes und auch da sehe ich bei den Designern mit dennen wir arbeiten, dass sie viele unterschiedliche Tools für unterschiedliche Schritte nutzen (Filter, Over,After usw…) und dies setzt vorraus flexibel im Kopf zu sein.
Der Designer sollte seine politische Meinung im Hintergrund lassen. Ansonsten gerät er in den Zwang parteiisch zu werden. Neutralität ist unabdingbar für die Arbeit. Politik hat in politischen Blättern und Sozialen Medien ihren Platz.
Bezüglich der Konformität und Moralismus kann ein Designer seine Art der Gestaltung nicht auf die Politik schieben, es enttarnt ihn so eher als inkompetenten Gestalter. Das kostengünstige und weniger arbeitsintensives Baukastendesign gab es bereits vor dem neuen politischem Spektrum. Es wurde durch Flatdesign und Griddesign ersetzt, dass größtenteils ebenfalls auf arbeitssparende Templates basiert.
Mit freundlichen Grüßen und ein weiterhin gutes Gelingen im Beruf.
Peter Heller schreibt
HEUTE muss der Designer flexibel sein? Gut zu wissen, dass ich das während der letzten 30 Jahre nicht hätte sein müssen. Warum hat mir damals niemand gesagt, dass es reicht, Schiene F zu fahren?
Peter Kiefer schreibt
Nun ja?!
Flexibler zu was? Was soll die Referenz sein?
Der Bedarf an Flexibilität hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen, weil die Varitionstionskorridore durch den moralischen Mainstream und Denkverbote massiv abgenommen haben. Die Herausforderungen, die es im vergangen Jahrhundert zu bewältigen gab, waren ungemein höher wie heute. Das begründet sich schon alleine durch die Tatsache, dass der der Drang nach Freiheit und Befreiung sehr viel stärker im Vordergrund standen als heute. Heute finden wir entweder extremes auf ausgetretenen Pfaden oder Peinlichkeitsvermeidung. Beides ist des Kreativen Tod…
Der Designer muss meiner Meinung nach bei seiner Arbeit nicht flexibel sein. Kreativ ja, und ein Designer wird für etwas bestimmtes Beauftragt und innerhalb dieses Auftrags sollte er seinen Freiraum haben und sich frei entfalten können.
Ich finde es wichtig das gerade der Designer seine eigene Handschrift hat.
In der Nutzung von Software und Tools ist die Flexibiltät etwas anderes und auch da sehe ich bei den Designern mit dennen wir arbeiten, dass sie viele unterschiedliche Tools für unterschiedliche Schritte nutzen (Filter, Over,After usw…) und dies setzt vorraus flexibel im Kopf zu sein.
An Peter Kiefer:
Der Designer sollte seine politische Meinung im Hintergrund lassen. Ansonsten gerät er in den Zwang parteiisch zu werden. Neutralität ist unabdingbar für die Arbeit. Politik hat in politischen Blättern und Sozialen Medien ihren Platz.
Bezüglich der Konformität und Moralismus kann ein Designer seine Art der Gestaltung nicht auf die Politik schieben, es enttarnt ihn so eher als inkompetenten Gestalter. Das kostengünstige und weniger arbeitsintensives Baukastendesign gab es bereits vor dem neuen politischem Spektrum. Es wurde durch Flatdesign und Griddesign ersetzt, dass größtenteils ebenfalls auf arbeitssparende Templates basiert.
Mit freundlichen Grüßen und ein weiterhin gutes Gelingen im Beruf.
HEUTE muss der Designer flexibel sein? Gut zu wissen, dass ich das während der letzten 30 Jahre nicht hätte sein müssen. Warum hat mir damals niemand gesagt, dass es reicht, Schiene F zu fahren?
Nun ja?!
Flexibler zu was? Was soll die Referenz sein?
Der Bedarf an Flexibilität hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen, weil die Varitionstionskorridore durch den moralischen Mainstream und Denkverbote massiv abgenommen haben. Die Herausforderungen, die es im vergangen Jahrhundert zu bewältigen gab, waren ungemein höher wie heute. Das begründet sich schon alleine durch die Tatsache, dass der der Drang nach Freiheit und Befreiung sehr viel stärker im Vordergrund standen als heute. Heute finden wir entweder extremes auf ausgetretenen Pfaden oder Peinlichkeitsvermeidung. Beides ist des Kreativen Tod…