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Demokratisches Wohnen

„Fenomen IKEA“ im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe setzt die Möbel-marke in ihren soziokulturellen Kontext: Morten Steen Hebsgaard baut zum Beispiel aus zerlegten IKEA-Produkten Kunstwerke

Bild 1:Platz, Material und Kosten sparende Verpackungen, wie für den Tisch Lövet, sind bei IKEA Prinzip

Bild 2 und 3: „Fenomen IKEA“ im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe setzt die Möbel-marke in ihren soziokulturellen Kontext: IKEAs Traktorsitz ist ja auch von Castiglionis Hocker (links unten) „inspiriert“


IKEA-Ausstellung. Woher erhält IKEA die Ideen? Ist IKEA typisch schwedisch? Verspricht gutes Wohnen auch ein gutes Leben? Gibt es ein kollekti­ves IKEA-Erlebnis? Fragen wie diesen geht die Ausstellung „Fenomen IKEA“ nach, die ab 6. November im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe (www.mkg-hamburg.de) zu sehen ist – mit insgesamt 250 IKEA-Produkten aus sechs Jahr­zehnten, über 30 Designklassikern von Thonet oder Verner Panton, der Frank­furter Küche von 1926 und ei­nem Nachbau des „häufigsten deutschen Wohnzimmers“, installiert in der Agentur Jung von Matt. Die komplette Ausstellung wurde von der Neuen Sammlung München übernommen, allerdings von Nils Jockel für Hamburg neu inszeniert. Da werden IKEA-Möbel mit ihren Inspirations­quellen konfrontiert, andere Klassiker der Massenproduktion – Reclam-Hef­te oder Volksempfänger – gezeigt und das intelligente IKEA-Marketing beleuchtet. Der Bereich „Non IKEA“ ist dem Echo aus Kunst und Design auf die Marke gewidmet, unter anderem mit Werken von Tobias Rehberger. Ist IKEA nun die Fortführung der sozial-demokratischen Gestaltung der klassi­schen Moderne? Im Grunde ja, meint Jockel: Die Marke bietet gutes, günstiges Design – allerdings, um den Konsum in Gang zu halten, auf Kosten von Zeitlosigkeit und Langlebigkeit.

(Diesen Artikel finden Sie in Heft PAGE 12.2009)

Produkt: PAGE 12.2020
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