Vinzenz Aubry und Merani Schilcher arbeiten in ihrer Serie »Unknown Territories« an experimentellen Search-Engines, die längst nicht nur auf Spache basieren. So entstand im vergangenen Sommersemester eine haptische Suchmaschine, die es Nutzern erlaubt, die Insel ihrer Träume zu entdecken.
Universität der Künste Berlin. In der New Media Class von ART+COM-Gründer Joachim Sauter setzen sich die Studierenden kritisch mit den neuen Medien im Kontext von Kunst, Gestaltung und Forschung auseinander. Gesellschaftsrelevante Fragestellungen stehen dort hoch im Kurs, unter anderem auch die Frage nach Alternativen zum Suchmaschinen-Monopolist Google. So arbeiten Vinzenz Aubry und Merani Schilcher in ihrer Serie »Unknown Territories« zurzeit an verschiedenen experimentellen Search-Engines. Diese sollen nicht auf Sprache beschränkt sein und das Finden von Informationen ohne Vorkenntnisse ermöglichen.
Die beiden Studierenden fragten sich, wie man einen Ort suchen kann, von dem man gar nicht weiß, dass er existiert. Dazu entwickelten sie im vergangenen Sommersemester als erste Installation ihrer Serie »Searching for Islands«, eine haptische Suchmaschine, die es Nutzern erlaubt, die Insel ihrer Träume zu entdecken. In einem kleinen Sandkasten kann man eine individuelle Landmasse formen, deren Umrisse eine Kamera erfasst und sie über ein Python-Script in Echtzeit mit 75 000 Satellitenbildern der European Space Agency von Inseln auf der ganzen Erde abgleicht. Solange man modelliert, hört die Anwendung nicht auf, zu suchen und ihre Ergebnisse ständig zurückzugeben. So können Suchmaschinen-Interfaces also auch funktionieren!
Merani Schilcher studiert visuelle Kommunikation an der UdK Berlin und an der Taipei National University of the Arts in Taiwan
Vinzenz Aubry machte 2017 seinen Bachelor in visueller Kommunikation an der HTW Berlin und gründete im selben Jahr mit Freunden das Studio sansho. Seit 2019 studiert er Kunst und Medien in der New Media Class von Professor Joachim Sauter