In der neuen Erfolgs-Komödie der Macher von »Fack Ju Göthe« verschlägt es die Influencerin Chantal ins Märchenland, Prinzen und Drachen inklusive – und einen mitreißenden, illustrierten Abspann des Hamburger Studios This is Y, der so kunstvoll wie lustig ist.
»Godzilla x Kong« konnte an den deutschen Kinokassen einpacken und selbst das Sommerwetter hielt die Leute nicht davon ab, in »Chantal im Märchenland« zu strömen.
»Fuck Ju Göthe«-Regisseur Bora Dagtekin schickt in dem Spin-off Chantal als erfolglose Influencerin und mit gewohnt derbem Mundwerk ins Märchenland. Im Schlepptau: ihre beste Freundin Zeynep und um sie herum Könige, Drachen und jede Menge verstaubter Rollenbilder und Klischees, mit denen die beiden aufräumen müssen.
Das ist so lustig wie derbe, zeigt der angestaubten Märchenwelt wo es heute langgeht und schickt Lachsalven durch die Kinosäle. Und wenn dann der Abspann losrollt, sollte man auf jeden Fall sitzen bleiben!
Leuchtende Papercut-Illustrationen
Kreiert und produziert wurde er vom This is Y Studio for Animation and Motiondesign aus Hamburg-Altona – und ist ein kleines Kunststück im Scherenschnitt-Stil.
Bereits zu Bora Dagtekins letzten Film, der Beziehungskomödie »Das perfekte Geheimnis«, hat das Studio den Abspann produziert und jetzt erneut mit starken und farbenfrohen Illustrationen gearbeitet. Und natürlich mit jeder Menge Humor.
Wichtig war, dass die beiden Welten, in denen der Film spielt, aufeinanderprallen, die derbe Realität aus der Chantal und Zeynep stammen und das Märchenland.
Ritter, Drachen und Prinzessinnen sind zu sehen, doch gleichzeitig sollte eine »freshe Version eines Märchenbuches« entstehen, wie es vom This Is Y Studio heißt.
Alt trifft neu in 3D
So wurde schnell entschieden, im Papercut-Stil zu arbeiten, mit verschiedenen Schichten, die sich übereinanderlegen.
Drachen speien Feuer und Einhörner kötteln Gold. In kräftigen Farben, klaren Formen und in übereinandergelegten Ebenen, führen sie einmal quer durch die Märchenwelt mit ihren alten Motiven und haben dabei dennoch einen ganz zeitgenössischen Touch.
Als Prinzessin mit Krone, aber in Hosen und mit einem Schwert und Smartphone in der Hand, ist Chantal-Darstellerin Jella Haase zu sehen, ein Schwert lodert im Feuer und ist dabei von Blitzen wie von einer Rockgruppe flankiert. Ritter in Rüstung werfen sich Küsschen zu, Sterne blinken, Cocktailgläser werden gefüllt und Hände spielen mit dem Feuer.
Beim Soundcredit zwitschert ein Vögelchen in Mikrofone, während sich beim Casting ein Kopf aus verschiedensten farbigen Papieren aufblättert und der Name von Gaststar Elyas M’Barek wie von einem heißbegehrten Rapunzel samt Herzchen im Fenster steht.
Unbedingt sitzen bleiben!
Für die Credits selber schließlich wurden verschiedene typografische Ideen ausprobiert. Am Ende stand ein dynamischer Mix bei dem Schriftarten wie Grotesk und Medieval und auch Serifen aufeinandertreffen und das in verschiedenen Farben und Schnitten, bold und light, bunt oder zweifarbig.
Als das Layout stand, wurde in der 3D-Welt weiter am Look & Feel gefeilt, wie es von This Is Y heißt und schließlich ein Setup für die spätere Animation aufgesetzt.
Alle Animationen wurden in Cinema 4D erstellt und Texte und kleine grafische Elemente später in After Effects animiert und hinzugefügt.
Untermalt von dem Song »Do it my Way« von The Mondays, geraten die Papercuts mitreißend in Bewegung, flimmern Sterne und speien Drachen Feuer, werden Filmklappen geschlagen und imitieren Überblendungen alte Papierrollen. Die Kostüme, die hinter Fenster erscheinen, erinnern an einen berühmten Fashion-Spot, Zauberspiegel werden zerschlagen und Wolken fallen von Himmel. Was eine Freude!
Und wie die Layouts und Animationen entstanden: