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Visuelles Distancing – wo es gelingt und wo es Kritik erregt

Gerade große Marken kommen mit ihren »witzigen« Social-Distancing-Logos nicht überall gut an.

Bei Kreativen ist »Social Distancing« gerade sehr angesagt. Im wahren Leben ist soziale Distanz ja alles andere schön, aber das große Motto der Corona-Krise bietet sich für allerlei geistreiche visuelle Umsetzungen an. Zunächst machte schon Mitte März der slowenische Designer Jure Tovrljan mit seinen Variationen auf bekannte Markenlogos von sich reden, darunter einem für Mastercard, das mit dem Prinzip des visual distancing arbeitet.

Vielleicht hiervon inspiriert, machten sich diverse andere Marken auch an Überarbeitung ihrer Logos – und drückten auf sozialen Medien so ihr Engagement für die gute Sache aus.


McDonald’s Brasilien

 

Relevanz oder Opportunismus?

Die Reaktionen waren nicht überall begeistert. So manche Social-Media-Nutzer fanden es zu billig, mit einfachsten Photoshop-Übungen auf die Krise zu reagieren – vor allem angesichts von Kurzarbeit und Entlassungen.

Besonders McDonald’s erntete Kritik, weil der Konzern kein Krankengeld vorsieht,  auch nicht für Corona-bedingte Krankheitsfälle. Jesse Alkire, Gründer der Denver Ad School, antwortete aufs Distancing-Logo sogar mit einem eigenen Design, das an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ.

@JesseAlkire

Der Shitstorm ging so weit, das McDonald’s sich öffentlich entschuldigte und wenig später zusicherte, bei Krankschreibungen wegen Corona eine neue Krankengeldregelung einzuführen. Wohl vorübergehend …

 

Noch mehr »visual distancing«

Ein tolles Projekt unter Einbeziehung von Nutzer, die das social distancing gerade am eigenen Leibe erleben, realisierte die Agentur Halal für die nationale niederländische Corona-Präventionskampagne »Alleen samen« (= Alle zusammen). In nur 24 Stunden kamen über 600 Beiträge aus dem ganzen Land zusammen.

 

Ziemlich cool auch dieses Lettering von Charles Williams von Studio Made Up aus London. Man muss im Instagram-Post weiterklicken …
https://www.instagram.com/p/B-PPrxhns58/?igshid=r9pzdvvok4cd

Der bliebte Illustrator Jean Jullien betrachtet das Thema Social Distancing bei allem Ernst ebenfalls mit Augenzwinkern
https://www.instagram.com/p/B-PAKZ0IgC8/
https://www.instagram.com/p/B99QRU6Ip8z/

Zwei Cartoons aus dem »New Yorker«
https://www.instagram.com/p/B-aKVg0FZ7e/
https://www.instagram.com/p/B-TPlmNFcJa/

 

Und zum Schluss einige Bilder aus dem wunderbaren Instagram-Projekt @mandalosacasa (Spanisch für schicksienachhause). Tony Conceptfarmer macht sich dort über berühmte Kunstwerke, Filmszene oder Plattencover her – und schickt deren Protagonisten per Photoshop heim. Übrig bleibt bei Magritte nur ein Apfel …

 

Vor allem diese Kreation von Tony Conceptfarmer zeigt, wie sinnvoll es sein kann, zuhause zu bleiben …

 

Nachdem Tony Conceptfarmer dort aufgeräumt hat, regiert die Lust auch nicht mehr im »Garten der Lüste« von Hieronymus Bosch

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