Über 1000 Abbildungen und diverse witzige Anekdoten erwarten die Leser:innen von »Puma – The Graphic Heritage«.
Um ein Haar wäre das ganze grafische Erbe von Puma im Schredder verschwunden. Anfang der 1990er Jahre lief es nicht gut bei der Firma, ausländische Investoren übernahmen sie von der Gründerfamilie, wollten alte Schuhe, Fotos, Werbematerial und Designentwürfe entsorgen. Da griff Helmut Fischer ein, seit 1980 Leiter der Werbeabteilung. Er rettete alles aus Müllcontainern und bewahrte es jahrelang in einer eigens angemieteten Garage auf. Heute werden Highlights in der Firmenzentrale ausgestellt und es gibt ein sorgfältig gepflegtes Archiv.
Jens Müller, Spezialist für Grafikdesignhistorie, bekam nun Auftrag, Pumas bewegte visuelle Geschichte in einem Buch aufzuzeichnen. In der unterhaltsamen Publikation begegnen uns berühmte Testimonials wie Pelé, Maradona, Boris Becker oder Usain Bolt ebenso wie Anekdoten etwa zur Entwicklung des ikonischen Logos Ende der 1960er Jahre. Gestalter Lutz Backes wurde dafür in den Zoo geschickt, wo mangels eines Pumas erstmal ein Panther als Modell herhalten musste. Als Honorar bot man Backes 600 Mark oder einen Pfennig pro verkauftem Produkt an. Da das neue Logo erst nur für den Aufdruck auf Sporttaschen bestimmt war, wählte Backes Ersteres … Später erhielt er weitere Zahlungen, aber mit der Pfennig-Lösung wären es Millionen gewesen.
Katharina Sussek, Jens Müller (Eds.): Puma – The Graphic Heritage. Optic Books, Düsseldorf 2023 288 Seiten 38 Euro 978-3-9822542-5-8 Direkt beim Verlag bestellen https://optikbooks.de/puma/