Kulturelle Relevanz wird zunehmend wichtiger und Menschen möchten Produkte und Marken mit ihren Sinnen erleben. PAGE hat aus dem Social Talk Trendreport Impulse für erfolgreiche Brandings herausgefiltert.
Viele Trendberichte fürs neue Jahr zielen darauf ab, wie viele und welche Aufgaben Künstliche Intelligenz übernehmen wird – oder auch nicht. Das umtreibt viele Kreative, Agenturen und Unternehmen. Aber dieser Report beleuchtet ein anderes wichtiges Feld: Social Media, vor allem TikTok. Darin spielt KI zwar auch eine Rolle, aber nicht vordergründig.
PAGE hat sich zwei Themenbereiche aus dem Social Talk Trendreport »The Next Big Scroll« von We Are Era und Social Match herausgesucht und näher unter die Lupe genommen: Community Economy und Sensory Marketing.
Beides klingt vielversprechend, wenn es darum geht, Agenturen und Marken Zukunftstipps fürs Community-Marketing zu geben. Denn »Creator Economy« wird laut Reporting eine große Rolle spielen.
Mit Sensory Marketing die emotionale Ebene ansprechen
Dieses Schlagwort bezieht sich im Report zunächst auf Foodporn, wo gern auf Glanz und Prunk gesetzt wird, aber das ließe sich auch auf andere Themenbereiche übertragen. Mit Sensory Marketing ist hier gemeint, dass Produkte nicht nur einfach abgelichtet und gezeigt werden, sondern sie für Konsument:innen erlebbar zu machen. In der Beauty-Branche, so zeigt es der Report, erscheinen Produkte gemeinsam mit leckeren, gesunden und ästhetisch anschaulichen Nahrungsmitteln.
Nach dem Motto: Wenn du dieses Produkt kaufst, erlebst du es mit verschiedenen Sinnen, also sensorisch. Die Komponente der Sensorik im Marketing soll vor allem unsere emotionale Ebene ansprechen.
Das erklärt der Bericht sehr anschaulich so:
»Butter steht für Wärme und Nostalgie (…), Obst für Frische und Leichtigkeit. Wird eines dieser Lebensmittel mit einem Produkt inszeniert, übernimmt unsere Fantasie den Rest, denn Essen löst Emotionen aus, die tief in unserer kulturellen und persönlichen Erinnerung verankert sind. (…)« (Quelle: Trendreport, S. 45)
Und dafür braucht es zukünftig originelle Ideen, die ein Produkt sinnvoll mit etwas verknüpfen, das die Fantasie anregt.
Nix mehr ohne Community Economy
Communitys aufzubauen, ist für Brands immens wichtig geworden. Das schafft authentische Aufmerksamkeit und fördert das Miteinander, vor allem loyal sollen diese Gemeinschaften sein. Eine schwierige Aufgabe, denn hier müssen Marken es schaffen, beispielsweise mit Events nachhaltig Connections zu kreieren, nicht nur kurzfristig für den Moment.
Warum wollen Menschen loyale Gemeinschaften, wo sie ihre Interessen teilen können? Die Antwort liegt auf der Hand: die Zunahme der Digitalisierung.
»Ab 2026 geht es darum, aus Nischenformaten profitable Geschäftsmodelle zu entwickeln – nicht nur für Markenbindung, sondern auch für direkten Umsatz. Entscheidend wird sein, ob Unternehmen Community-Konzepte so groß denken, dass sie echten Impact auf den Jahresumsatz haben.«
Das sagt Carsta Maria Müller, Managing Director & Podcast Host, Baby got Business, und spielt dabei auf das Format von Running Clubs ab, die zuletzt sehr erfolgreich waren.
Wenn Brands es meistern, Erlebnisse zu organisieren, die den Menschen in Erinnerung bleiben, haben sie schon was gewonnen: eine emotionale Verbindung.
Auch dafür braucht es kreative Ideen. Denn die jeweiligen Events müssen schließlich zur Marke passen.
Impulse zeigen: Emotionen und Erinnerungen verbinden
Was Sensory Marketing und Community Economy vor allem zeigen, ist, dass ein großer Wunsch besteht, mit einer Brand positive, persönliche und authentische Erfahrungen zu machen, an die man sich gern zurückerinnert.
Für Agenturen, Kreative und insbesondere Creators liegen genau dort die Chancen, ihre Brands gut zu positionieren und ihre Zielgruppen anzusprechen.
Welche Formate sich eignen, ist ganz von den verschiedenen Bereichen abhängig. Der Report zeigt, dass in manchen Fällen serielle Formate in den sozialen Netzwerken großen Erfolg verzeichneten. Aber auch solche mit gutem Storytelling und Charakterbildungen.
Sogenannte »private spaces« vermitteln einen exklusiven Charakter und geben mehr Bindungselemente. Wertschätzung ist ein weiteres wichtiges Stichwort, das Brands für die Social-Media-Kampagnen weiterhin auf dem Schirm haben sollten.