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Zehn Fragen an die einflussreichsten Grafikdesigner:innen!

Absagen an den Konsum, Plädoyers für Nachhaltigkeit und die Kunst der Kommunikation: Im Vorfeld der AGI Open Konferenz hat die Alliance Graphique Internationale (AGI) Mitgliedern wie Anja Kaiser, baldinger•vu-huu oder das Offshore Studio ein paar Fragen gestellt! Hier sind ihre Antworten.

Anja Kaiser, Portrait von Simone-C.-Niquille

Ein Best-of internationaler Grafik- und Kommunikationsdesigner:innen kommen am 3./4. Oktober zur AGI Open nach Basel (alles über die renommierte Konferenz hier) und das aus 47 Ländern.

Deshalb hat die Alliance Graphique Internationale (AGI) im Vorfeld der Konferenz einen Fragenbogen an alle AGI Open Contributors gesendet, der zehn Fragen zur gesellschaftlichen Verantwortung von Designer:innen stellt, zur eigenen Praxis und partizipatoprischem Design, dazu, was wir voneinander lernen können und zum Kommunikationsdesign und dessen Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft.

Jede(r) konnte ausgesuchte Fragen beantworten und weil nicht nur die Befragten, sondern auch ihre Statements sehr interessant sind, haben wir einige ausgesucht:

Anja Kaiser, Kommunikationsdesignerin aus Leipzig

  • Meine Designpraxis in einem Satz: Meine Praxis wird begleitet von D für Dirty Typography, M für Messy Contexts und U für Undisciplined Design.
  • Was ich noch gerne lernen würde: Wie kann ich mich selbst in meiner Praxis stören?
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Digitale Infrastrukturen, die offen sind und Partizipation zulassen.
  • Was können wir von einander lernen: Die Geschichte des Grafikdesigns ist chaotisch, und wir müssen Platz in unseren Bücherregalen schaffen und Allianzen.
  • Was mir zum Begriff »Partizipatives Design« in den Sinn kommt: Sheila de Bretteville sagte 1992 in einem Interview für die Zeitschrift eye: »Ein relationaler Mensch lässt es zu, dass Vorstellungen über andere Menschen den Verlauf des Denkens oder Entwerfens unterbrechen – ich nannte das ‘strudeln’, denn Strudel ist ein geschichtetes Gebäck.«
  • Worauf ich mich in Basel freue: Man hat mir empfohlen, Da Graziella zu besuchen, wegen ihres Logos und der süßen Spezialitäten.
  • Meine Vision von Kommunikationsdesign und dessen Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Das erinnert mich an einen Essay von Sara Kaaman über Grafikdesign und seine Geschichte, der mit dem wiederholten Satz endet: »Individualismus war ein Fehler«.

Erik Adigard, kongolesisch-amerikanischer Grafikdesigner, Mitbegründer Designstudio M-A-D

  • Meine Designpraxis in einem Satz: Design ist die einzige Möglichkeit, Kreation, Entdeckung und Engagement für die Welt zu verbinden.
  • Was ich noch lernen möchte: Das Verlangen, etwas zu wissen, ist mir immer voraus. Heute geht es wohl darum, wie man dem alles verzehrenden Sog der Technologie entkommen kann.
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Der Überkonsum
  • Was wir von einander lernen können: Wie wir das Design weiter Richtung Fortschritt schieben können
  • Worauf ich mich in Basel freue: Entdeckungen
  • Was mir zum Begriff »Participatory Design« einfällt: Erstaunen, Freude, Entdeckung von anderen, Selbstentdeckung
  • Meine Vision von Kommunikationsdesign und seiner Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Kommunikationsdesign ist heute die beste kreative Disziplin, um die Blindheit unserer Zeit zu überwinden. Es ist eine Chance, die Aufklärung mit Blick auf universellerer Werte neu zu denken.

André Baldinger + Toan Vu-Huu von baldinger•vu-huu, Grafikdesignstudio aus Paris

André Baldinger:

  • Meine Designpraxis in einem Satz: Jedes Projekt ist einzigartig und verdient eine maßgeschneiderte Lösung.
  • Was ich noch gerne lernen würde: Japanisch zu sprechen und ein Haus zu bauen.
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Wir erleben einen rasanten globalen Wandel. Neue und vielversprechende Werkzeuge und Technologien verändern unsere Welt ständig auf unvorhersehbare Weise. Diese Innovationen sollten nicht von einigen wenigen Einzelpersonen, multinationalen Konzernen oder Staaten kontrolliert werden. Stattdessen sollte ihr Einsatz von kritischem Denken, gesundem Menschenverstand, gegenseitigem Respekt und Toleranz geleitet werden.
    Unsere Verbindung zur Natur ist zerbrechlich, und es ist von entscheidender Bedeutung, integrierte und langfristige Ansätze zu verfolgen, um sie zu erhalten. Außerdem müssen wir den Einfluss finanzstarker Lobbys, die sich negativ auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirken, verringern.
  • Was können wir voneinander lernen? Es gibt mehrere Perspektiven, die von kulturellen, ökologischen und wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden.
  • Worauf ich mich in Basel freue: Neue Begegnungen und inspirierender Austausch.

Toan Vu-Huu:

  • Meine Designpraxis in einem Satz: Mich selbst überraschen, die Kunden überraschen.
  • Was ich noch gerne lernen würde: Da gibt es so vieles. Aber ich würde mit Klavier und Italienisch anfangen.
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Allen Bürgern der Welt den Zugang zu hochwertiger Bildung ermöglichen.
  • Was können wir von einander lernen: Dass wir nicht das Zentrum der Welt sind.
  • Meine Vision von Kommunikationsdesign und seiner Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Helfen, Komplexität in Einfachheit zu verwandeln.

Andreu Balius, Typedesigner aus Barcelona

  • Meine Designpraxis in einem Satz: Ich bin Schriftdesigner mit Sitz in Barcelona, entwerfe maßgeschneiderte Schriften und verkaufe sie.
  • Was ich noch gerne lernen würde: Ich würde gerne Klavier oder ein Jazz-Instrument spielen lernen. Ich liebe Jazz.
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Wir brauchen mehr Empathie in unserer Welt.
  • Was können wir von einander lernen: Wir können andere Standpunkte und Denkweisen kennenlernen.
  • Worauf ich mich in Basel freue: Neue Freundschaften.
  • Was mir zum Begriff »Partizipatives Design« einfällt: Die Berücksichtigung verschiedener Standpunkte. Alle Meinungen zählen.
  • Meine Vision von Kommunikationsdesign und seiner Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Einen Beitrag zu einer besseren Zukunft für alle zu leisten.

Marta Cerdà Alimbau, Typografin und Grafikdesignerin aus Barcelona

  • Meine Designpraxis in einem Satz: Ich bringe funktionale Schönheit ins Design
  • Was ich noch lernen möchte: Ich möchte weiterhin die endlosen Ausdrucksformen des Designs erlernen.
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Die Ästhetik ist im Allgemeinen grau und mittelmäßig. Jeden Tag werden unter der orwellschen Regie von Marketing, Fokusgruppen und Datenanalyse neue Designs geboren, die wie Churros geklont werden und wie Blütenstaub für Bienen wirken. Paradoxerweise endet dies in einem völligen Mangel an Empathie gegenüber dem menschlichen Wesen. Ich glaube, dass diese übersteigerte Idee von Nützlichkeit und Produktivität absolut böse ist. Es ist der Triumph der Banalität von Adorno (»Dialektik der Aufklärung”« 1944), wo die Kultur ausschließlich innerhalb der Logik des Marktes produziert wird und das Ziel nur der wirtschaftliche Profit ist, nicht der künstlerische oder intellektuelle Wert. Und so Kultur und Design zu einer Waffe werden, mit der die Gesellschaft attakiert und geschwächt wird. Designer hingegen haben in ihrer DNA ein moralisches Gefühl, den Menschen zu dienen und nicht, sie auszubeuten. Wir sind die digitalen Handwerker des XXI. Jahrhunderts, nicht die verbitterten Verkäufer. Wenn wie eine bessere Gesellschaft wollen, müssen wir innerhalb des Systems besser gehört werden.
  • Was können wir von einander lernen? Alles. Ich glaube fest aran, dass wir gemeinsam alles schaffen. Das zeigt uns die Geschichte, so hat das menschliche Wesen sich historisch entwickelt. Und das ist tröstlich. Wir sind nicht allein. Es gibt keinen menschlichen Schritt, der nicht von dem eines anderen ausgeht.
  • Worauf ich mich in Basel freue: Ich freue mich darauf, das Geburtsland des Swiss Design kennenzulernen und zu sehen wie es heute mit seinen zeitgemäßen Stimmen spricht.
  • Was mir zum Begriff »Partizipatives Design« in den Sinn kommt: Gemischte Gefühle. Ich bin mir sicher, dass ein kollaborativer Ansatz das Design in einigen spezifischen Bereichen deutlich verbessern kann, wie z.B. in der UX oder bei der Gestaltung einer Beschilderung. Aber ich denke, in anderen Bereichen sollte er nicht eingesetzt werden. Denn obwohl ich denke, dass es entscheidend ist, sicherzustellen, dass ein Design benutzbar und funktional ist, glaube ich nicht, dass die Aufteilung der Verantwortlichkeiten immer dazu beiträgt, ein besseres Produkt zu schaffen. Stattdessen sollte der Designer – oder eine einzige Person, wenn Sie wollen – in der Lage sein, sowohl die Form als auch die Funktion eines Produkts genau zu verstehen, um selbst die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn Form und Funktion zerstückelt und überanalysiert werden und die Ästhetik von vielen Stimmen diktiert wird, die sie nicht beherrschen, kann das Ergebnis leicht zu einem Frankenstein werden. Und der Designer zu einem bloßen Dekorateur. Und ich denke, dass wir uns im Allgemeinen zu sehr auf andere verlassen, wenn es um eine Aufgabe geht, die uns zusteht.
  • Meine Vision von Kommunikationsdesign und dessen Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Da ich versuche, positiv zu sein, glaube ich daran, das eine Geselcht, die zusammenhält, sich von dem kurzfristigen Trend des ultra-marketinmggetriebenen Konsums abzuwenden. Und Designende dann wieder eine stärkere Verbindung mit Ästhetik und Kunst eingehen. Dieser Wandel würde es uns ermöglichen, tiefere und bedeutsame Verbindungen mit Menschen einzugehen und dazu beizutragen, eine nachhaltigere Welt zu bauen. Wie Michael Beirut in einem Interview: der einzige bleibende Wert in einem zeitlosen, nachhaltigen Design ist sein ästhetischer, da das funktionale beständig weiterentwickelt werden muss und der Markt konstant neue Ziele setzt, die es zu erreichen gibt. Diese Vision kann idealistisch wirken und vielleicht auch wie Tagträumerei. Aber es ist erstrebenswert.

Fraser Muggeridge, Grafikdesigner und Typograf aus London

  • Mein Designbüro in einem Satz: Fraser Muggeridge ist ein Grafikdesignstudio mit Sitz in London, das sich auf Typografie als primäres Kommunikationsmittel konzentriert.
  • Was ich noch gerne lernen würde: Ich würde gerne besser schreiben können.
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Bildung sollte im Vereinigten Königreich für jeden kostenlos zugänglich sein.
  • Was können wir von einander lernen: Aneignung von Wissen, das wir in unserer Praxis nutzen und an künftige Generationen weitergeben können
  • Was mir zum Begriff »Partizipatives Design« in den Sinn kommt: Design by committee – nicht immer eine gute Sache
  • Worauf ich mich in Basel freue: Käse
    Meine Vision von Kommunikationsdesign und dessen Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Ich hoffe, dass die Standards verbessert werden können.

EVI O., Multi-Disciplinary Designer und Artist aus Australien

  • Meine Designpraxis in einem Satz: Die Sucht nach Kreativität.
  • Was ich noch gerne lernen würde: Viele Dinge über Mutter Natur und, wenn ich mehr Zeit habe, über das gesamte Universum. Zusammen mit dem Zeichnen von Schriften, der menschlichen Psychologie, dem Garten – die Liste ist endlos.
    Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Der deprimierende Mangel an Optimismus, der aus vielen dysfunktionalen Systemen herrührt. Aber wo sollen wir anfangen? Ha!
  • Was können wir von einander lernen? Eine ganze Menge. Jeder Mensch ist anders, und die Interaktion mit einem anderen wird Ihnen etwas Neues vermitteln. Aufgeschlossenheit bereichert einen als Mensch und noch mehr als Designer.
  • Was mir zu dem Begriff »Partizipatives Design« in den Sinn kommt: Es ist die menschliche* Art, an eine Designherausforderung heranzugehen. Menschen sind nicht perfekt.
  • Worauf ich mich in Basel freue: In die Design- und Kunstgeschichte und die Wohnungen einzutauchen. Und AGI-Freunde zu treffen.
  • Meine Vision von Kommunikationsdesign und seiner Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Es sollte ansprechen, für Klarheit und Transparenz sorgen.

Offshore, Designstudio von Isabel Seiffert + Christoph Miler aus Zürich und Wien

  • Meine Designpraxis in einem Satz: Offshore ist die kuriose Zusammenarbeit einer exzentrischen Ratte und eines unberechenbaren Tigers, die sich tief in den verschiedenen Wurmlöchern von Grafikdesign, Bildung und Forschung verfangen haben.
  • Was ich noch gerne lernen würde: Wir würden gerne lernen, mehrstöckige Kuchen zu backen, das perfekt geschwungene S zu zeichnen und zu malen wie eine Meisterin der Renaissance, die ins 21. gestolpert ist.
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Wahrscheinlich mehr Dinge, als wir hier aufzählen können, kleine und große, aber um einige zu nennen: Die grenzenlose Beschleunigung von Produktion, Leistung und Kommunikation. Die Vergrößerung der Ungleichheit. Die Polarisierung des politischen Diskurses und die algorithmische Verbreitung von Desinformation. Die Ausbeutung und Zerstörung der Umwelt; und vieles mehr. Da wir aber definitiv keine Experten für solch große Themen sind, hilft es uns immer, brillante Denker und Künstler wie Anna Tsing, Silvia Federici, Bob Dylan oder Public Enemy zu konsultieren. Sie haben viel bessere Antworten (und Lieder) als wir.
  • Was können wir von einander lernen? Alles. Wenn wir bereit sind, mit einem offenen Herzen und einem neugierigen Geist zuzuhören. Und manchmal auch ein paar nerdige Tricks.
  • Was fällt Ihnen zu dem Begriff »Partizipatives Design« ein? Erstens: die radikale Pädagogin Bell Hooks. Sie hat einmal sehr schön geschrieben, dass man durch das Lernen mit anderen nicht nur neue Dinge über sich selbst erfährt, sondern dass es einem auch helfen kann, das eigene Ich zu vergessen und sich durch Ideen neu zu erfinden. Zweitens: Arturo Escobars »Designs for the Pluriverse« – ein Buch, das Ideen für mehr kollaborative, situierte und ortsbezogene Designansätze präsentiert. Escobar befasst sich in seinem Werk mit Fragen der Umwelt, der Gemeinschaft und der Politik und untersucht, wie Design Praktiken der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit fördern kann. Es ist ein anregendes Konzept mit zum Nachdenken anregenden Ideen.
  • Worauf ich mich in Basel freue: Die vielseitige Gruppe der AGI-Mitglieder zu treffen und Anekdoten über ihren Werdegang, ihre Sicht auf die heutige Grafikdesignpraxis sowie den neuesten Klatsch und Tratsch über die Schweizer Designszene zu hören 😉
  • Meine Vision von Kommunikationsdesign und dessen Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Wir sind daran interessiert, das Feld der visuellen Kompetenz als eine Unterdisziplin des Kommunikationsdesigns zu erforschen – eine Disziplin, die die Praxis der Kommunikation durch visuelle Artefakte (wie Zeichen, Buchstaben, Fotos, Zeichnungen, Emojis oder Memes) entwickelt und reflektiert. Unserer Ansicht nach ist dieser Bereich bereits heute sehr relevant, wird aber in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Ganz einfach, weil die Menge an visuellen Elementen, die wir täglich ausdrücken, begegnen, verwenden, lesen, verarbeiten und manipulieren, von Woche zu Woche drastisch zunimmt. Daher wird die Fähigkeit, visuelle Partikel aller Art zu entschlüsseln, zu kontextualisieren und zu bewerten, in Zukunft äußerst wichtig sein.

Mitch Paone, Creative Director der Agentur DIA Studio aus New York und Chamonix

  • Meine Designpraxis in einem Satz: In meiner Arbeit lege ich Wert auf historisch informiertes Designhandwerk und konzentriere mich auf Typografie und Schriftgestaltung in kinetischen und spekulativen Zukunftskontexten.
  • Was ich noch gerne lernen würde: Ein bisschen von allem
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Ich würde mir ein globales Gefühl der Empathie für andere und mehr kritisches Denken wünschen.
  • Was wir voneinander lernen können: Unterschiedliche Perspektiven
  • Was mir zum Begriff »Participatory Design« einfällt: Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile. Zusammenarbeit, Einbeziehung und Transparenz führen oft zu den interessantesten Ergebnissen, wenn ein Projekt richtig geleitet wird und die Erwartungen festgelegt sind. Wenn die Arbeit jedoch zu demokratisch wird, besteht die Gefahr, dass die Kreativität in homogenen und uninspirierten Gebieten verwässert wird.
  • Worauf ich mich in Basel freue: Angeregte Gespräche mit Freunden, die ich nur selten persönlich sehen kann.
  • Meine Vision von Kommunikationsdesign und dessen Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Meine Vision von Kommunikationsdesign ist es, die Grenzen der Kreativität und des Praktischen zu verschieben. Bei unserer Arbeit geht es in erster Linie um visuelle Identitäten, so dass wir in einem sehr risikoarmen Bereich der Designbranche und darüber hinaus tätig sind. Im Zusammenhang mit Branding und visueller Identität zielen wir daher darauf ab, die aktuellen Konventionen, Trends und Formeln der Branche zu hinterfragen. Natürlich muss die Arbeit den strategischen Zielen des Kunden entsprechen. Doch je unerwarteter und herausfordernder die Ergebnisse sind, desto mehr wird die Arbeit einen kulturellen Einfluss haben. Ich denke, dass die Rolle des Kommunikationsdesigns in der Zukunft weitgehend gleich bleiben wird, aber die Formate und die Art der Kommunikation werden sich weiterentwickeln.

Paulina Zybinska aka Krata, ist ein Creative Technologist aus Zürich

  • Meine Designpraxis in einem Satz: Ich kombiniere digitale, generative und KI-basierte Werkzeuge, um räumliche Erfahrungen zu schaffen.
  • Was ich noch gerne lernen würde: Softwarearchitektur, Unreal Engine und Gleitschirmfliegen.
  • Was sich in unserer heutigen Gesellschaft ändern sollte: Wir sollten nachhaltige Praktiken und verantwortungsvollen Konsum in den Vordergrund stellen, um die Ausbeutung von Rohstoffen zu verringern.
  • Was können wir von einander lernen? Unsere unterschiedlichen Kulturen und Überzeugungen zu schätzen und anzunehmen.
  • Was mir zum Begriff »Partizipatives Design« einfällt: Partizipatives Design betont Lösungen, die auf tatsächlichen Bedürfnissen und Verhaltensweisen beruhen, anstatt sich auf Annahmen zu stützen.
  • Worauf ich mich in Basel freue: Spannende Gespräche, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
  • Meine Vision von Kommunikationsdesign und dessen Rolle in einer zukünftigen Gesellschaft: Im Zeitalter der Fehlinformationen sollte Kommunikationsdesign den Nutzern helfen, echte von gefälschten Inhalten zu unterscheiden. Für die Schweiz wünsche ich mir, dass Designerinnen und Designer vermehrt wesentliche Details wie Datum, Zeit und Ort in ihre Arbeit einbeziehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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