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Making-of Designsystem für Scania – flexibel, lebendig, skalierbar!

»Tegel« heißt auf Schwedisch »Ziegelstein«: Der Name für das neue digitale Designsystem der Scania AB spielt an auf die alten Backsteinmauern historischer Fabrikkomplexe – umfangreich, aber klar strukturiert und menschlich

Übersicht über einige Elemtente aus dem Scania Digital-Design-Sys­tem Tegel
Stein auf Stein
Blick in Scanias Digital-Design-Sys­tem Tegel. Für das Baukastenprinzip in Figma standdie modulare Montage in den Fertigungsstraßen Pate. Das ­Designteam sorgt aber nicht nur für Interfacekomponenten, sondern auch für eine aktuelle Dokumentation auf der Tegel-Website und eine Menge Know-how und Designinspiration für die Mitarbeitenden. (Klick auf’s Bild zum Vergrößern)

Lkw-Fahren ist nicht nur ein Job, es ist eine Lebens­einstellung, bei der es um vollkommene Harmonie zwi­schen Mensch und Maschine geht, um Freiheit, Abenteuer und ein zweites Zuhause mit CB-Funk. Die Scania AB aus dem südschwedischen Södertälje ist – nebst aller Fernfahrerromantik in ihrer langen Geschich­te – ein in­novationsgetriebenes Unternehmen. Seit 1892 baut es antriebsstarke Nutzfahrzeuge, Bus­se, Schiffs- und Industriemotoren, ist heute einer der welt­weit führenden Hersteller schwerer Trucks und seit 2021 Vorreiter im Bereich autonom fahrender Lkws in Europa.

Scania-Trucks navigieren seit 2021 auf der rund 290 Kilometer langen Autobahnstrecke zwischen Södertälje und Jönköping selbstständig durch den Verkehr – immer­hin unter Aufsicht von Sicherheitsfahrer:innen und In­genieu­r:innen. Auch das Be- und Entladen in den automatisierten Umschlagplätzen, den Hubs, erfordert ma­nuelle Bedienung durch einen Operator. Schlüssel für den reibungslosen Dialog zwischen Mensch und Ma­schine ist die User Experience digitaler Schnittstellen.

PROJEKT Digital-Design-System Tegel der Scania AB 
INHOUSE-DESIGNTEAM Scania Design, Södertälje/Stockholm
TECHNIK Figma, Stencil, Storybook, React, Angular, JavaScript
ZEITRAUM Oktober 2019 bis September 2022

Design first

Bis auf die In-Car-User-Interfaces, die von Automobilzulieferern entwickelt und hergestellt werden, konzipiert und gestaltet ein Team aus rund 40 Desig­ne­r:innen alle diese UIs der Scania AB inhouse. Als Corporate-Digital-Design- und UX Lead ist Marcus Åström seit 2019 nicht nur für die brand-konsistente und kosteneffiziente Umsetzung aller Scania-Benutzerschnittstellen verantwortlich, sondern verwirklicht gemeinsam mit den Berei­chen Industrie- und Produktdesign sowie Brand-Management die Vision vom designorientierten Unternehmen. »In­novation, Leistung und das fortwährend exzellente ­Design der physischen Scania-Produkte haben uns über viele Jahre zu einer Premiummarke gemacht. Wir wollen aber nicht nur das hochwertige Marken­erlebnis über alle Berührungspunkte hinweg sicher­stellen, sondern auch bei unseren rund 50 000 Mitarbeitenden im Unternehmen eine starke Designkul­tur etablieren«, so Åström.

 

Holistischer Ansatz – modulares Design

Das interdisziplinär aufgestellte Designteam aus Industrie-, Brand- und UX-Strateginnen und -Strategen startete damals mit einem Vision Framework und stellte sich die Frage: »Was tun wir hier, was wollen wir erreichen und für wen?« Von einem Designsys­tem war damals noch keine Rede. Erst als die konkrete Frage im Raum stand, wie man die lange Erfah­rung im Produktdesign aufs UX Design überträgt und in Form von Designstrategien, Informationsarchitektur und Designtools in ei­nem großen Unternehmen nachhaltig verankert, kam ein Designsys­tem als grundlegende Lösung ins Spiel: »Die Produktion in unseren Montagewerken läuft seit Jahrzehnten mo­dular – in verschiedenen Fertigungsbereichen setzen unsere Teams Fahrge­stel­le, Chassis, Motoren, Türen und Windschutzscheiben zu einem Lastwagen zusammen. Das Modell hat sich bewährt, dieses Erbe wollten wir mit einem Designsystem ins Digitale über­tragen«, sagt Marcus Åström.

Einige Elemtente aus dem Scania Digital-Design-Sys­tem Tegel
Design-Inspiration
Um das Scania-Design­system Tegel in Aktion zu zeigen, entwickelte das Designteam die Website https://design.scania.com. Dort finden die regist­rierten Inhouse-Designer:innen Case Studies, Tutorials und inspirierende Anwendungsbeispiele. Eines davon ist das Interface für autonom fahrende Lkws (siehe Abbildung unten).

Doch bevor sein Team mit dem Vorhaben starten konnte, musste es alle Stakeholder zu­sam­men­trom­meln – Kolleg:innen aus Sales und Marketing, Kom­mu­ni­kation, Brand-Management, Connec­ted Servi­ces, Autonomous Transport – und sie in das Vor­ha­ben einbeziehen. »Wir schilderten unsere Probleme mit den alten Workflows und fragten uns, wie wir das hohe Maß an Effektivität und Effizienz in der digita­len Entwicklung unserer Services erhalten und dabei ei­ne konsistente und skalierba­re Premium-Brand­-Er­fahrung für unsere Nutze­r:innen bieten können«, so Åström. Sie schlugen Tegel als gemeinsa­mes De­sign­system vor, von dem alle Bereiche und User:in­nen im Unternehmen profitieren würden.

Drive the shift – Creator Experience

Interfacedesigner und UI Developer sollten die haupt­sächlichen und wohl offensichtlichsten Nutzerin­nen und Nutzer des künftigen digitalen Designsys­tems sein, aber auch andere Scania-Abteilungen wie Sales, Mar­­keting und Brand-Management konnte Marcus Åström mit seiner Mannschaft überzeugen und in der Research-Phase ihre spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse besser kennenlernen.

Website im Scania Digital-Design-Sys­tem Tegel
Tegel.Scania.com
Die Website ist der Ausgangspunkt für das Design und Development bei Scania. Hier finden die Mitarbeitenden alle wichtigen Informa­tionen zu den Designkomponenten und ihrer Verwendung.

Zwei UX-Designer:innen brachten in mehrtägi­gen Workshops mit circa 50 Mitarbeitenden die unterschiedlichen Perspektiven zusammen: »Wir hatten einen klaren Fokus auf die Creator Experience. Mit diversen Methoden, etwa den sechs Denk­hüten von Edward de Bono, sammelten wir Ideen und Impulse aus den Teams«, berichtet Matylda Mcilvenny, Digital Design Lead bei Scania AB.

Im Januar 2020 startete das Team mit ersten groben Entwürfen, orientierte sich bei der Konzeption von Tegel an den eigenen Prinzipien von Modularität und Flexibilität, der angestrebten Effezienz sowie den Brand-Guidelines. »Jedes Unternehmen ist einzigartig«, sagt Mcilvenny. »Es gibt nichts Funktionieren­des von der Stange. Scania will führend in einer nach­haltigen digitalen Transformation sein, ob mit dem Ausbau der Elektromobilität oder mit selbst fahrenden Lkws. Im Service-, UX- und Schnittstellen­de­sign wol­len wir dieselbe Präzision und Leiden­schaft erreichen wie bei unseren physischen Produkten.«

Neue und einzigartige Anwendungsfälle entstehen derzeit etwa im Bereich der autonomen Fahrzeu­ge und ihrer menschlichen Operators. »Die Fahrzeu­ge können theoretisch 24/7 unterwegs sein – für die ersten und letzten Meter braucht man aber immer eine Person, die den Truck losschickt oder ihn abladen lässt. Dazu benötigt man ein Interface, auf dem man signieren und den Empfang der Ladung per Klick bestätigen kann«, erläutert Mcilvenny.

Screenshots aus dem Making-Of über die Entwicklung autonom fahrender Trucks
Trucks im Test
Oben: ScaniaIngenieur:innen überwachen die autonomen Trucks im Test. Unten: Die schweren Lkws setzen sich per Klick aufs Interface in Bewegung, ein Mensch ist zur Sicherheit mit an Bord.

Für das Designsystem iterierte das Team in zweiwöchigen Sprints und glich die Ergebnisse immer wie­der mit den Stakeholdern ab. Schon im Dezember 2020 war ein Minimum Lovable Product erstellt, und der Feinschliff konnte beginnen. Für diese Aufgabe stieg im August 2021 Charlotte Lorensson als Visual Designer bei Scania ein.

Visueller Ansatz: Maschinell und menschlich

Bis zum Update des Designsystems im September 2022 verging noch einmal ein gutes Jahr, in denen Charlotte Lorensson und das Tegel-Team eine vi­su­el­le Sprache entwickelten. Als Grundlage dien­ten ihnen die Unternehmensstrategie und die Scania-Pro­duktgruppen: »Wir wollen das Geschäft unserer Kun­den bestmöglich verstehen und in einem partnerschaftlichen Prozess maßgeschneiderte, kos­ten­­ef­fiziente Produkte für sie finden. Große Fahrzeu­ge, komplexe Motoren und natürlich digitale Inter­fa­ces, die wir für die Menschen dahinter entwickeln. Die einzelnen Komponenten müssen das im jeweili­gen Kontext in Form und Funktion widerspiegeln«, erklärt Lorensson.

Eine kleine Besonderheit ist etwa der 69-Grad-Winkel, der sich dezent, aber formgebend durch die gesamte visuelle Erscheinung zieht und für konsis­tente Gestaltung sorgt. »Es ist unser fünftes Element, das wir dem A der Brand-Schrift und dem Logo entlehnt haben und das sämtliche Designelemente sub­til mitein­ander verbindet«, erklärt Lorensson. Die Scania Sans entstand 2016 unter der Designleitung von Brand Union Stockholm als Schriftfamilie mit 14 Stilen in drei Breiten bei der schwedischen Foun­dry Letters from Sweden.

Interface Design und Brand Identity von Scania
Das A beachten
Das A aus der Hausschrift lieferte den Interface-Designer:innen bei Scania ein wichtiges grafisches Detail – den 69-Grad-Winkel. Er zieht sich als verbindendes Element durch die Brand Identity.

Designmanagement: Flexibel, offen und vertrauensvoll

Inzwischen umfasst Tegel 30 Designkomponenten in Dutzenden Vari­ationen, und es gibt bereits positive Umfrage­er­geb­nisse aus den verteilten Design- und Development-Teams. So können sie Interfaces nun viel schneller umsetzen, skalieren und besser warten, außerdem kollaborieren sie effizienter untereinander und dürfen sich auf komplexere Probleme konzentrieren als das Aussehen eines Buttons. »Wir können unsere Fähigkeiten jetzt dort einsetzen, wo sie mehr gebraucht werden«, sagt Marcus Åström.

Wie etwa in der Konzeption und im UX Design neuer Anwendungen und in der Weiterentwicklung der in Figma gepflegten Tegel-Library, genannt Figma UI Kit. Dazu schauen Marcus Åström und seine Teams aus UX, UI und Development zunächst wieder, wo der Bedarf an neuen Designkomponenten herrührt. »Wir eruieren zuerst den Kontext und versuchen, das eigentliche Problem zu verstehen. Nicht selten geht es unter der Oberfläche um etwas ande­res, das wir mit einer neuen Komponente nicht wirklich lösen. Wir holen uns Ideen aus den Teams, überlegen uns passende Lösungen und durchlaufen einen iterati­ven Prozess mit Nutzer:innen-Feedback, in dem wir die Designkomponenten flexibel an die Bedürfnis­se an­pas­sen«, erläutert Åström. Natürlich spielt in der Umset­zung Markenkonsistenz eine wichtige Rolle, ein bestimmtes Maß an Brand Identity muss eingehalten werden – die wesentlichen Markenelemente Win­­kel, Farben, Schrift –, »aber wir können nicht ­alles kontrollieren, schon gar keine Dritt­anbieter-Anwendungen«, so Åström.

Die umsetzenden Interfacedesigner geraten eigentlich ständig in Situationen, in denen sie Komponenten anpassen müssen, etwa wenn eine Tabelle genau 400 Zeilen haben und sortierbar sein soll. Dann entscheidet Åström: »Okay, passt die Kom­ponente an, aber macht es mit Bedacht.« Er gibt zwar gerne Feedback, verlangt aber keine Endabnah­me: »Wir beschäftigen fähige Leute, die ihren Job verstehen und gut machen. Wir stellen ihnen die Tools dafür zur Verfügung und vertrauen ihnen.«

Das Designsystem soll organisch wachsen

Endlose Vorschriften und starre Regeln, die man mit Ge­walt umsetzen will, helfen auch nicht, wenn man nach kreativen Lösungen für unbekannte, nicht vorher­seh­bare Use Cases sucht. Neue Herausforderungen war­­ten zurzeit beispielsweise in Apps zum Aufladen von E-Fahr­zeugen oder bei VR- und AR-Anwendungen in der Produktion. Die Technologien sind zwar noch nicht massen­haft verbreitet, aber längst im Einsatz: »Also wie übertragen wir unser Design auf dreidimensionale Medien? Guidelines gibt es bisher nur für die zweidimensionale Gestaltung, wir müssen also erst mal überlegen, welche neuen Interaktionsformen uns zur Verfügung stehen und wie unsere Assets für den 3D-Raum gestaltet sein müssen«, sagt Charlotte Lorensson.

Scania entwickelt ihren starken Designanspruch im Unternehmen ständig weiter und eröffnete im Oktober 2022 ein zentrales Designstudio in Stockholm zur Vermittlung der Designprinzipien, der Brand-Guidelines und des modularen Designsystems: »Mit großen Pos­tern, Büchern und Materialien für den Research- und Prototypingprozess übertragen wir den Ansatz in die phy­sische Welt, machen Design nahbar, partizipativ und demokratisch für alle Mitarbeitenden und sorgen so für ständige Fortbildung und Weiterentwicklung im Unternehmen«, erläutert Matylda Mcilvenny und ergänzt: »Jeder kann Design lernen. Diese Experience erschaffen wir bei Scania.«

Deisgnteam Matylda Mcilvenny, Charlotte Lorensson und Marcus Åström
Das Team
Matylda Mcilvenny, Charlotte Lorensson und Marcus Åström sorgen mit ihrem Designsystem Tegel bei der Scania AB für effiziente Interfaceentwicklung und damit für hochwertige Brand Experience. Daneben stärken sie im Inhouse-Studio die Designkultur des gesamten Unternehmens mit Büchern, Workshops und Designtrainings.

Subtil, aber mächtig: Das fünfte Element

Viele Brand-Designs setzen sich aus den grundlegenden Gestaltungselementen Logo, Schrift, Farbe und Bild zusammen, erfolgreiche Brands verfügen darüber hinaus immer über ein fünftes Element. Ein kleines, aber unverwechselbares Detail, das für eine einzigartige Markenidentität sorgt. Es unterstützt alle anderen grafischen Elemente, stellt Balance zwischen ihnen her und sorgt für starke visuelle Kohärenz über alle Medien hinweg. Es kommt häufig als Sekundärgrafik (das Lächeln bei Amazon, Streifen bei Adidas, der Swoosh bei Nike) vor, kann aber auch eine typografische Besonderheit (Tempo-Taschentücher), ein Muster (Burberry-Check), markenprägendes Material (Levi’s) oder eine unverwechselbare Form (Coca-Cola-Flasche) sein.

Designsystem: Step-by-step zu neuen Elementen

Visual Designer Charlotte Lorensson erklärt, wie immer wieder neue Komponenten für das Scania-Designsystem Tegel entstehen

Wir planen, gestalten und entwickeln fortwährend neue Komponenten – die Bits und Bausteine – für Tegel. Dabei fließt während des gesamten Prozesses Feedback von unterschiedlichen Stakeholdern ein. Außerdem betrachten wir sowohl das Designsystem als auch die Komponenten als lebendiges System, das niemals als finale Version existiert, sondern in unserem iterativen und agilen Prozess stetig erweitert und verbessert wird.

1. Komponenten planen und Aufgaben beschreiben

Wenn wir selbst Bedarf für eine neue Komponente sehen oder es eine Anfrage innerhalb der Organisation gibt, starten wir in den Pro­zess. Wir wandeln die Anfrage in ein Briefing um, das wir in Anforderungen, User Storys und Aufgabenbeschreibungen übersetzen.

Damit wir wissen, wo wir anfangen, brechen wir als Erstes die Gesamtaufgabe in kleinere Teile herunter und stellen uns Fragen: Was wissen wir und was wissen wir nicht? Was brauchen wir, um die Qualität des Systems zu gewährleisten, und wie definieren wir »fertig« für unsere Aufgabe? Wir achten sehr sorg­fältig darauf, dass die Aufgabenbeschreibung alle Informationen enthält, die wir in den kommenden Sprints aufgreifen wollen.

Making Of Designsystem: Komponenten planen und Aufgaben beschreiben

2. Kontext erforschen

Im nächsten Schritt wollen wir den Kontext besser verstehen. Dafür versuchen wir, das eigentliche Problem oder die Funktion zu erkennen, die die neue Designkomponente lösen oder erfüllen soll. Abhängig von der identifizierten Aufgabenstellung nutzen wir verschiedene Designmethoden. Dazu gehört unter anderem, sich das User-­Feedback zu einer bestimmten Komponente anzusehen und weitere Anwendungsfälle zu recherchieren. Um allen Scania-Mitarbeitenden beispielhafte Kontexte und Best Practices zur Verfügung stellen zu können, entwickeln wir ein zusätzliches Informa­tionssystem um Tegel herum.

3. Skizzen anfertigen

Unsere Komponenten müssen konsistent und kohärent gestaltet sein, das heißt, sie sollen unabhängig vom Medium immer die Marke ausdrücken und die gleiche Geschichte erzählen. Dazu müssen sie dieselbe visuelle Sprache sprechen wie alle anderen Markenelemente und sich auf die Markenidentität stützen. Für die korrekten Proportionen nutzen wir ein Abstands- und Skalierungssystem. Da User Interfaces häufig informations­lastig sind, setzen wir bei den Designkomponenten unsere Scania Sans hauptsächlich in einem funktionalen und zurückhaltenden Stil ein. Farben wählen wir aus dem Farbsystem mit primären, sekun­dären sowie semantischen Markenfarben aus. Außer­dem verwenden wir als fünftes Element der Marke den 69-Grad-Winkel.

Making Of Designsystem: Skalierungssystem Making Of Designsystem: Skalierungs- und Abstansdssystem Making Of Designsystem: Skalierungs- und Abstansdssystem

4. Prototypen erstellen

Ehe eine Komponente live geht, testen wir, wie sie sich zu anderen Komponenten verhält und ob sie in den verschiedenen Kontexten funktioniert, in denen wir sie platzieren wollen. Für interaktive Komponenten entwickeln wir einen Klickdummy, und es entstehen Demoseiten, Muster und inspirierende Layouts.

5. Ans Development übergeben

Bei jeder Übergabe an die Entwicklung besprechen wir noch einmal genau das gewünschte Verhalten der Komponente. Wir erwägen die technischen Implikationen und nehmen bei Bedarf Änderungen am Entwurf vor.

Making Of Designsystem: Absprache mit dem Development der einzelnen Elemente

6. Technologieunabhängig bleiben

Tegel basiert auf einer Mischung aus fertigen Webkomponenten und nativen HTML-Elementen. Um technologieunabhängige Webkomponenten erstellen zu können, nutzen wir Stencil.js als Compiler. Dadurch lassen sie sich in beliebten Frameworks wie React und Angular von den Scania-Produktteams verwenden.

7. Dokumentation pflegen

Man kann das beste Designsystem der Welt entwickeln, aber wenn niemand weiß, wie man es nutzt, ist es veraltet. Wir betrachten eine gute Dokumentation als einen der wichtigsten Bestandteile der Entwicklungserfahrung und do­kumentieren alle unsere Komponenten auf https://tegel.scania.com zusammen mit Code, Beispielen und Entwurfsmustern. Zudem stellen wir Demoseiten in oft verwendeten Frameworks zur Verfügung, um unsere Kolleg:innen zu inspirieren und ihnen den Einstieg in ihre eigenen Projekte zu erleichtern.

8. Feedback geben und iterieren

Wir überwachen die Nutzung der einzelnen Designkomponenten und holen dazu Feed­back ein. Dazu führen wir für jede Komponente eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen. Wir iterieren Design und Entwicklung, geben sie frei, kommunizieren die Änderungen und Verbesserungen und überwachen weiterhin das Feedback, um sicherzustellen, dass die Komponente die Bedürfnisse unserer Nutzer:innen erfüllt.

Portrait von Charlotte LorenssonCharlotte Lorensson entwickelt Tegel, damit ihre Kolleg:innen bei Scania auf einfache Weise ein erstklassiges und markenkonsistentes Benutzer­erlebnis erschaffen können.

 

 

 

Portrait von Emelie LitwinEmelie Litwin arbeitet als Developerin an der Schnittstelle zwischen Frontend-Entwicklung und Design und schließt damit die Lücke im Produktentwicklungs­prozess.

 

 

 

Dieser Artikel ist in PAGE 05.2023 erschienen. Die komplette Ausgabe können Sie hier runterladen.

PAGE 05.2023

Designmethoden und -prozesse in der Praxis ++ Comeback der Pixelschriften ++ ENGLISH SPECI-AL Jessica Walsh ++ Designsystem für Scania ++ Making-of: UX-Redesign bei Wikipedia ++ Um-weltfreundlich verpacken: Tipps & Ideen ++ Creative AI in Agenturen

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