Der Designer Felix Kosok vertritt die These, dass Design von seinem Wesen her immer demokratisch ist. Wir sprachen mit ihm über die politische Dimension von Design, und die Gefahren antidemokratischer Gestaltung
Der Frankfurter Designer Felix Kosok vertritt in seiner 2021 veröffentlichten Promotion »Form, Funktion und Freiheit« die These, dass Design von seinem Wesen her immer demokratisch ist. Er ist an der Bewerbung von Frankfurt RheinMain als WDC’26 beteiligt und brachte das Thema »Design for Democracy« als Vorstandsmitglied des DDC in den Verband mit ein, unter anderem bei dem Konvent im März 2022. Mit seinem Bureau069, das er gemeinsam mit der Designerin Anna Pirot betreibt, arbeitet er für ausgewählte Kunden aus dem Kulturbereich, darunter das Netzwerk Paulskirche, das diese zu einem lebendigen Haus der Demokratie machen möchte. Wir sprachen mit ihm über die politische Dimension von Design, die Gefahren antidemokratischer Gestaltung und die Frage, ob man Politiker:in werden muss, um wirklich etwas zu bewegen.
Du sagst, Design ist von sich aus demokratisch. Wieso? Felix Kosok: Das ist natürlich eine steile These, die bei vielen auf Gegenreaktionen stößt, weil alle unter Demokratie und unter Design etwas anderes verstehen. Bei demokratischem Design denken die meisten an partizipatives Design – das meine ich aber explizit nicht. Ich meine vielmehr, dass Design an sich immer eine politische Dimension besitzt beziehungsweise eine Dimension, die politisch aufgeladen werden kann.