Überall auf der Welt bröckelt der Glaube an die Demokratie. Was kann Design dem entgegensetzen? Wie können wir unsere freie Gesellschaftsform stärken und mitgestalten? Wir zeigen spannende Beispiele und lassen Expert:innen zu Wort kommen.
Design for Democracy. Atmospheres for a better life«: Unter diesem Motto bewirbt sich die Region Frankfurt RheinMain für den Titel »World Design Capital 2026« (WDC’26). Das klingt gut – zumal die freiheitliche Regierungsform schon seit einer Weile immer mehr unter Druck gerät. Eine Krise jagt die nächste, die Gegensätze in der Gesellschaft verschärfen sich, die Debattenkultur verliert sich in Hate Speech, die Bereitschaft zur Teilhabe an demokratischen Prozessen sinkt, das Gefühl von Gemeinsamkeit und die Überzeugung von Selbstwirksamkeit gehen zunehmend verloren. Aber was hat das alles mit Design zu tun?
Matthias Wagner K, Direktor des Museums Angewandte Kunst in Frankfurt am Main, Erfinder des »Design for Democracy«-Mottos und Leiter der Bewerbungskommission, sieht die Aufgabe von Designerinnen und Designern unter anderem darin, Prozesse, Strukturen und Atmosphären zu entwerfen, »die ein Aufeinander-Zugehen, ein streitbares Miteinander sowie ein von Verantwortung getragenes Handeln und Gestalten im Hier und Jetzt ermöglichen«, wie er beim DDC Konvent für Demokratisches Design im März sagte (sämtliche Vorträge gibt’s im YouTube-Channel des Deutschen Designer Clubs). Um diesen Anspruch mit Leben zu füllen, geht im Rahmen der Initiative Design for Democracy im Herbst ein Demokratie-Mobil in der Region auf Tour, das nicht nur Debatten anstoßen und Workshops für Jugendliche anbieten wird, sondern auch demokratiefördernde Projekte sammeln soll, die Leuchtturmcharakter haben könnten. Bei der Bewerbung als Designhauptstadt gehe es längst nicht mehr nur um den Titel, sondern um eine prodemokratische Bewegung, so Wagner K. Bleibt die Frage, was jede und jeder von uns tun kann, um dies mit gestalterischen Mitteln zu unterstützen.
Was hat Design mit Demokratie zu tun?
So geht's weiter
Aufgabe von Design: Übersetzen, aufklären, sichtbar machen
Teilhabe und Diskurse gestalten
Prozesse gestalten: Einfach loslegen!
Demokratie gestalten: Aktuelle Beispiele
These: Design ist von seinem Wesen her immer demokratisch!