Acht Fragen an Informationsdesignerin Tiziana Alocci
Im PAGE Q&A erzählt die britische Informationsdesignerin Tiziana Alocci von ihren Erfolgen bei der Datenvisualisierung, der Liebe zur Architektur und ihrer Lieblingsfarbe International Klein Blue.
Tiziana: Ich liebe die Farbe Blau, besonders »International Klein Blue (IKB)«. Ich glaube, das kommt daher, dass ich in einer kleinen italienischen Stadt am Meer geboren und aufgewachsen bin.
Was ist dein bisher größer Erfolg?
Tiziana: Großartige Frage! Mein größter Erfolg bisher ist das Glück, einen Job zu haben, den ich liebe, was mir die Zeit ermöglicht viele andere Dinge zu tun. Es hat lange gedauert und viel gefordert, und manchmal war es wirklich hart. Trotzdem bin ich sehr dankbar, eine Karriere geschaffen zu haben, die mir eine gute Work-Life Balance erlaubt.
Wie gehst du mit Kreativblockaden um?
Tiziana: Ich versuche nicht sie zu lösen; ich warte, bis sie vorbeigehen oder packe sie direkt an! Ich berufe mich oft auf ein Kreativ-Prozess Diagram, das ich über die Jahre designt und angepasst habe. Fast jedes meiner Projekte folgt einer bestimmten Abfolge, fast wie ein Rezept. Oft funktioniert das, aber wenn nicht, versuche ich mich mit einem Lauf oder einer Dusche abzulenken, um meinen Kopf freizubekommen. Und dann kommen die Ideen wieder.
Welche historische Grafikepoche inspiriert dich?
Tiziana: Was Grafikbewegungen angeht, ganz bestimmt das Bauhaus und die künstlerischen Arbeiten von Wassily Kandinsky. Wenn wir aber über künstlerische Strömungen sprechen, spielt Konzeptkunst eine grundlegende Rolle in meinen Arbeiten, besonders alles in Verbindung mit Datenkunst. So Lewitt, Mary Kelly und Olafur Eliasson sind meine liebsten Künstler:innen.
Wie besiegst du Langeweile?
Tiziana: Gar nicht! Tatsächlich begrüße ich sie! Mit all den visuellen und technologischen Stimuli um uns ist es schwer, sich zu langweilen. Es gibt das diese Idee, immer produktiv sein zu müssen und an etwas zu arbeiten. Ich glaube, wir sollten öfter mal kurz aufhören und uns den Luxus des Nichtstuns erlauben. Und wer weiß, vielleicht entstehen die besten Ideen in einem langweiligen Moment.
Wer oder was inspiriert dich?
Tiziana: Ich habe einen Hintergrund im Industriedesign. Mich fasziniert die Struktur von Objekten und Architektur generell. Ich liebe Sakrale Kunst, die beeindruckende Architektur von Barocken Kirchen, Buntglas und die Symmetrie in Kuppeln und Fassaden von Kathedralen und Kirchen.
Welches Buch begeistert dich immer wieder?
Tiziana: Ich lese viele Bücher von dem italienischen Physik-Theoretiker und Autor Carlo Rovelli über Quanten Schwerkraft und die Philosophie der Wissenschaft – die ich natürlich kaum verstehe! Trotzdem lerne ich gerne neue Dinge, die außerhalb meiner Komfortzone liegen. Aber meine wirkliche Passion sind die Indie-Magazine, die ich seit Jahren sammle.
Welchen Job würdest du gerne mal ausprobieren?
Tiziana: Als Kind habe ich immer davon geträumt, Archeologin zu werden. Aber ich glaube, in meinem nächsten Leben werde ich Regisseurin!

What color describes you best?
Tiziana: I am obsessed with blue, especially International Klein Blue (IKB). I think it’s because I was born and raised in a small Italian town by the sea.
Which has been your biggest success to date?
Tiziana: This is a good question! My greatest success to date is being lucky enough to do a job that I love, which allows me to have time to do many other things. It has taken many years and many sacrifices, and it has been tough sometimes. Still, I am very grateful to have created a career that allows me to have an acceptable work-life balance.
How do you solve creative blocks?
Tiziana: I don’t solve them: I wait for them to pass, or I try to face them hard-nosed! I refer a lot to a creative process diagram that I have designed (and adapted) over the years. Virtually every project I work on follows a series of steps, such as those required to prepare a recipe! I admit it often works, but when that doesn’t work either, I try to distract myself by running or taking a shower to clear my mind. And the ideas arrive!
Which historic graphic design movement inspires you?
Tiziana: As for the movements related to graphic design, certainly the Bauhaus and the artistic production of Wassily Kandinsky. On the other hand, if we talk more about artistic currents, Conceptual Art plays a fundamental role in my work production, especially those works linked to data art. Sol Lewitt, Mary Kelly, and Olafur Eliasson are my favourite artists.
How do you conquer boredom?
Tiziana: Well, I don’t! I actually welcome it! With all the visual and technological stimuli we have, it’s hard to get bored right now. There is this idea of always having to be productive and working on something. I believe stopping for a moment to allow yourself the luxury of being bored is something to do more often. And who knows, maybe the best ideas are born from a dull moment.
Who or what inspires you?
Tiziana: I have a background in industrial design. I am very fascinated by the architecture of objects or architecture in general. I love sacred art, the impressive architecture of baroque churches, stained glasses, and the symmetry of domes or facades of cathedrals and abbeys.
Which book amazes you time and again?
Tiziana: I read many books by the Italian theoretical physicist and writer Carlo Rovelli about quantum gravity and the philosophy of science – which I barely understand, of course! Still, I like to learn new things entirely outside my comfort zone. But my real passion is the independent magazines that I have been collecting for years.
Which job (except design) would you love to try?
Tiziana: When I was a child, I dreamed of becoming an archaeologist, but I would love to be a movie director in my next life!




Tiziana Alocci ist mehrfach ausgezeichnete Informationsdesignerin mit italienischen Wurzeln. In ihrem Studio in London entstehen Datenvisualisierungen für Auftraggeber wie die BBC, die British Library oder das Open Data Institute. Zudem hält sie Vorträge über DataDriven Design an Universitäten und auf internationalen Konferenzen. Tiziana Alocci ist Mitbegründerin des