Laut der Umfrage verbringen Kreative nur ein Drittel ihres Arbeitstages mit kreativen Tätigkeiten.
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Nur 32 Prozent ihres Arbeitstages stehen Kreativen tatsächlich für kreative Aufgaben zur Verfügung. Die restlichen zwei Drittel gehen für administrative Tätigkeiten wie Projektmanagement, die Steuerung von Feedback- und Kommentarschleifen, Meetings und Verwaltungsarbeit drauf. Das ergibt die Studie »The Future of Creative Experiences« von Adobe, für die das Unternehmen 400 Kreative in Deutschland befragte.
Das wirkt sich auf die Qualität von Kundenerlebnissen aus: Zwar sind 99% der Befragten der Meinung, ihr Unternehmen liefere »solide Ergebnisse«, aber nur 33% sehen es als Vorreiter. Viele haben das Gefühl, dass ihr Unternehmen sich nicht ausreichend von der Konkurrenz abhebt. Um das zu ändern, würden bessere Arbeitsbedingungen für Kreative helfen.
»Um einen Wettbewerbsvorteil zu gewinnen, müssen Kreativteams ihr volles Potential ausschöpfen können«, sagt Jada Balster, Leiterin des internationalen Marketings bei Adobe Workfront. »Es ist an Kreativ- und Marketingverantwortlichen, die dafür nötigen Technologien wie Workmanagement-Anwendungen zu etablieren, um Arbeitsabläufe nachhaltig zu verändern. Ziel ist es, unnötige Ablenkungen und Unterbrechungen des Workflows zu reduzieren und kontextbezogene Informationen zu geben. So kann Kreativen die Möglichkeit geboten werden, sich voll und ganz auf ihre Arbeit zu konzentrieren und kollaborativ im Team zu arbeiten.«
Weitere interessante Ergebnisse der Studie:
Kreativität kennt keinen Ort
93% der Befragten haben durch die Pandemie eine Veränderung ihres Arbeitsumfelds erlebt – hin zu mehr Flexibilität. 34% arbeiten Vollzeit im Büro, 21% komplett von Zuhause. Die meisten (45%) arbeiten mal Remote, mal im Büro.
42% gehen davon aus, dass sie in naher Zukunft wieder ganztägig im Büro sitzen werden, 37% glauben, dass sich das hybride Modell halten wird. Allerdings dürfen nur 19% selbst entscheiden, von wo sie arbeiten wollen.
Kollaboratives Arbeiten ist das A und O
Als wichtigste Faktoren für ihre Arbeitsumgebung nennen die Befragten, dass die kreative Zusammenarbeit funktioniert 39%), die Möglichkeit, datengetriebene Entscheidungen zu treffen (36%), sowie Organisation und Arbeitsabläufe (35%).
Was oft nicht so gut klappt:
Mangelndes Feedback zu den Arbeiten im Vorfeld der Veröffentlichung (35%)
Fehlendes Feedback zu den Ergebnissen früherer kreativer Arbeit (32%)
Budgetbeschränkungen (31%)
Unterstützung des Senior Managements (31%)
Einen Großteil ihrer Zeit verwenden Kreativteams auf Austausch und Zusammenarbeit mit anderen Teams und Abteilungen – die häufigsten Schnittpunkte gibt es mit Marketing (58%), Business Operations (36%), Kundenbetreuung (33%) und Produktmanagement (33%).
Bezüglich der Zusammanarbeit mit dem Marketing findet die Hälfte der Kreativen (59%), dass beide Gruppen »sehr gut aufeinander abgestimmt« sind. Für 39% klappt die Abstimmung »einigermaßen gut«. Insgesamt ist im Austausch von Kreativ- und Marketingteams also noch Luft nach oben.
Ganz selbstlos ist die Umfrage von Adobe natürlich nicht: Mit Workfront bietet das Unternehmen ein Projektmanagement-Tool an, das eben diese Voraussetzung für störungsfreies kreatives Arbeiten gewährleisten sowie die Schnittstellen zwischen Abteilungen optimieren soll.
Dieser Beitrag ist erstmals am 19. Januar 2022 erschienen.
@Alto Kirchhoff: Ist viel wahres dran – allerdings weiß ich mittlerweile auch genau, dass ein Projekt nicht nur in der Zeit „arbeitet“, wenn ich mich am Computer oder meinetwegen mit Bleistift und Papier damit beschäftige. Ich wälze dazu auch Gedanken auf dem Weg vom Büro nach Hause, oder mich springt eine Inspiration an, wenn ich beim Einkaufen ein Schaufenster betrachte etc. Wichtig ist (gerade für einen selbständig freiberuflichen Grafik-Designer wie mich) nur, dass ich diese Denkarbeit nicht umsonst mache, sondern in die Kalkulation und die Rechnung mit einbeziehe. Die Umsetzung braucht dann tatsächlich nur die kürzeste Zeit.
Alto Kirchhoff schreibt
Als Creative Director habe ich höchstens 4% meiner Zeit kreativ gearbeitet. Bei mir kommen die Einfälle so schnell und meine Scribbels sind fast sofort fertig, sodaß ich mich nie habe nach Zeit bezahlen lassen. Mir fällt zu jedem Mist etwas ein, ob Reden, Vorträge, Film und Aufgabenstellungen.
Das ist nicht nur gut, sondern viele Leute ärgern das. Ich kann mich an Lehrer erinnern, die sind durchgedreht. Aber ansonsten reichen meiner Umwelt diese 4% Kreativität, denn meistens ist eine Menge Spaß dabei.
@Alto Kirchhoff: Ist viel wahres dran – allerdings weiß ich mittlerweile auch genau, dass ein Projekt nicht nur in der Zeit „arbeitet“, wenn ich mich am Computer oder meinetwegen mit Bleistift und Papier damit beschäftige. Ich wälze dazu auch Gedanken auf dem Weg vom Büro nach Hause, oder mich springt eine Inspiration an, wenn ich beim Einkaufen ein Schaufenster betrachte etc. Wichtig ist (gerade für einen selbständig freiberuflichen Grafik-Designer wie mich) nur, dass ich diese Denkarbeit nicht umsonst mache, sondern in die Kalkulation und die Rechnung mit einbeziehe. Die Umsetzung braucht dann tatsächlich nur die kürzeste Zeit.
Als Creative Director habe ich höchstens 4% meiner Zeit kreativ gearbeitet. Bei mir kommen die Einfälle so schnell und meine Scribbels sind fast sofort fertig, sodaß ich mich nie habe nach Zeit bezahlen lassen. Mir fällt zu jedem Mist etwas ein, ob Reden, Vorträge, Film und Aufgabenstellungen.
Das ist nicht nur gut, sondern viele Leute ärgern das. Ich kann mich an Lehrer erinnern, die sind durchgedreht. Aber ansonsten reichen meiner Umwelt diese 4% Kreativität, denn meistens ist eine Menge Spaß dabei.