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Clubkultur, Subkultur – und Buchdesign

Ein ungewöhnlich gestaltetes Buch erzählt von der Clubszene in Städten wie Lagos, Kairo oder Kiev.

Buchcover-Design Ten Cities Spector Books

»Ten Cities« weckt allerlei zur Zeit unstillbare Sehnsüchte – sowohl die Reise- als auch die Tanzlust … Der Band lädt zu einem Trip ins Nachtleben von Städten ein, die in dieser Hinsicht für Außenstehende sonst unbekanntes Terrain sind. Mit spannenden Fotos und Essays von Musikjournalisten, DJs oder Clubaktivisten berichten Insider über die Musikszene ihrer Stadt und die Orte, wo sie gefeiert wird.

Das Ganze ist ein Projekt des Goethe-Instituts und begann mit der Compilation »Ten Cities«, die 2014 beim britischen Label Soundway Records erschien.

Nun gibt es ein Buch dazu, das drumherum einen ganzen Kosmos öffnet. Einer der Herausgeber ist Johannes Hossfeld Etyang, derzeit Leiter des Goethe-Instituts Nairobi, das natürlich auch zu den fünf im Buch behandelten afrikanischen Metropolen gehört. Außerdem gibt es Einblicke in die Clubszenen von Neapel, Kiev, Lissabon, Bristol und Berlin.

DJ Invizable, Johannesburg. Foto Chris Saunders
DJ Invizable, Johannesburg. Foto © Chris Saunders

Nicht nur der Inhalt, auch das Design macht den Band begehrenswert. Veröffentlicht wurde »Ten Cities« von  Spector Books aus Leipzig, schon häufig für herausragendes Buchdesign preisgekrönt. Die Gestaltung übernahm Adriaan Van Leuven.

Der ehemalige Spector-Mitarbeiter, Absolvent des renommierten Grafikdesign-Master-Programms Werkplaats Typografie in Arnheim, lebt und arbeitet in Brüssel. Er hat »Ten Cities« nicht etwa so wild und vielseitig layoutet wie es das Thema ist, um das es geht. Im Gegenteil, Van Leuven ging äusserst systematisch vor, um allen Städten gleich viel Platz und Bedeutung einzuräumen und ihnen ohne Klischees zu begegnen. Um die Seitenzahlen paritätisch zu verteilen, trickste er bei Schriftgröße und Spaltenzahl, so dass die Texte trotzdem unterschiedlich lang sein durften …

Als Fotografen – oft ausgemachte Spezialisten für Sub- und Jugendkulturen – sind unter anderem Beezer aus Bristol, Martin Eberle aus Berlin, Mosa’ab Elshamy aus Kairo, das Duo Nina Fischer & Maroan el Sani, Emmanuel Jambo aus Nairobi, Kiluanji Kia Henda aus Luanda/Lissabon, Andreas Langfeld aus Düsseldorf, Musa N. Nxumalo aus Johannesburg oder Gavin Watson aus London dabei.

 

»Ten Cities«, Spector Books, Inhaltsverzeichnis

 

 Links Plakat für den Film »Anyab« von 1981, eine Art ägyptische »Rocky Horror Picture Show«

 

Fotos von Jürgen Schadeberg aus dem Johannesburg der 1950er Jahre: Links das in Zeiten der Apartheid brutal abgerissene Vergnügungsviertel Sophiatown, rechts die legendäre Sängerin Miriam Makeba

 

Ein Foto von Tobias Zielony, geschossen in Kiev 2017

 

Abbildung rechts: So bunt zeigte das »InTown Magazine« 1993 die neapolitanische Clubszene

 

Kapiteltrenner, links noch ein Foto aus Luanda von Kiluanji Kia Henda

Ten Cities. Clubbing in Nairobi, Cairo, Kyiv,​ Johannesburg, Berlin, Naples, ​Luanda, Lagos, Bristol, Lisbon​ 1960 – March 2020
Hrsg. Johannes Hossfeld Etyang,  Joyce Nyairo,  Florian Sievers
Design Adriaan Van Leuven
560 Seiten, 20 x 27 cm
Spector Books, Leipzig
40 Euro
​ISBN 978-3-944669-79-3

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Buchcover-Design »Ten Cities«

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Making-of: Gedruckte Lautsprecher von der TU Chemnitz

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