Ästhetik des Fleisches – vom Kannibalismus zum Inkarnat
Cinema Kino Stuttgart
Ausstellung
Vom 24. bis 26. November 2011 veranstaltet die Staatliche Akademie der Bildenden Ku?nste Stuttgart ein Symposium zum Thema »Ästhetik des Fleisches – vom Kannibalismus zum Inkarnat«.
Vom 24. bis 26. November 2011 veranstaltet die Staatliche Akademie der Bildenden Ku?nste Stuttgart ein Symposium zum Thema »Ästhetik des Fleisches – vom Kannibalismus zum Inkarnat«.
Im Mittelpunkt stehen die intensive Auseinandersetzung mit der Phänomenologie des Fleisches und ihre Erörterung aus Sicht der Sparten Film, Kunst, Kunstgeschichte und Philosophie. Filme von Claire Denis, Vorträge namhafter Referentinnen und Referenten sowie eine Performance sind Teil des dreitägigen Programms, das im Cinema Kino, an der Kunstakademie und im Heusteigtheater in Stuttgart ausgerichtet wird.
Die Phänomenologie kennt das Fleisch als Substratum der Erfahrung, jenseits der transzendentalen oder linguistischen oder historischen Konstruktion des Objekts der Erfahrung. Als Begriff der Unmittelbarkeit nimmt das Fleisch sein westlich-theologisches Erbe hinu?ber in die Ästhetik, um dort als Grundbegriff affirmiert zu werden, zum Beispiel in der Geschichte der Malerei als Chiffre fu?r Meisterschaft und Lebendigkeit oder in der philosophischen Ästhetik des 20. Jahrhunderts als Instrument der Sinnlichkeit.
Das Symposium will diese Entwicklung weniger nachzeichnen als kritisch aufzeigen. Von den Filmen Claire Denis’ u?ber die Arbeiten von Paul Thek, von den Substanzen als notwendiges Phantasma bis zum brasilianischen anthropofago, von der Affektmalerei Rubens’ bis zur Erfahrung der Psychoanalyse zeigt sich: das Fleisch entzieht sich und konstituiert sich zugleich, ob als ideologische Form oder ästhetische Offenbarung. An ihm zeigt sich von der Malerei bis zum Denken der Kunst eine ästhetische Unmöglichkeit oder die Unmöglichkeit der Ästhetik.