Die spannendsten Abschlussarbeiten junger Designer aus den Niederlanden – entstanden an einigen der besten Designhochschulen der Welt.
Die Niederlande galten schon immer als Bruttstätte für gestalterische Innovationen – wie die jüngste Kreativgeneration dort denkt und arbeitet, beschreibt Designjournalist Jeroen Junte in seinem Buch »Do It Ourselves. A New Mentality in Dutch Design«.
Tatsächlich beobachteten Jeroen Junte bei der neuen Designergeneration nicht nur viel optimistisches Engagement und den Willen, ewas zu verändern. Junge Gestalter öffnen sich verstärkt auch den Ingenieurs- und Sozialwissenschaften und suchen dort nach Herausforderungen.
Die Designer ergreifen quasi auf auf jeder Ebene die Initiative, arbeiten in multidisziplinären Teams und erproben lokale Produktionsmethoden als realistische Alternativen zur globalen Arbeitsteilung. Dabei ist die Community selbst globaler denn je. Gerade die niederländischen Designakademien locken Studenten aus aller Welt an, die oft nach ihrem Abschluss im Land bleiben.
Rund 200 Projekte im Buch zeigen, welche kreativen Ergebnisse dabei herauskommen. Auch wenn davon vieles Vision bleiben wird – es ist wohl nicht daran zu rütteln, dass das oft als oberflächlich geltende Genre mehr gesellschaftliche Relevanz will. Und dass der Trend vom kreativem Einzelkämpfertum zu Vernetzung und kollaborativen Arbeitsweisen geht.
Noch ein Objekt aus Bastiaan de Nennies phygital studio – diesmal ein Hocker in Kaktusform.
Camilo Oliveira entwickelte eine Anwendung, über die man sich mit sich selbst unterhalten kann – das digitale Zweit-Ich wird durch künstliche Intelligenz immer klüger. Wie das mit den Selbstgesprächen genau gemeint ist, erklärt er im Video.
Beer Holthuis konstruierte an der Design Academy Eindhoven einen 3D-Paper-Pulp-Printer, mit dem jeder sein eigenes Altpapier recyceln kann.
Jeroen Junte: Do It Ourselves. A New Mentality in Dutch Design. NAi publishers, Rotterdam 288 Seiten 39,95 Euro ISBN 978-94-6208-520-6