Warum ich mich von Recruitern am liebsten per E-Mail ansprechen lasse
Per E-Mail, Xing oder Snapchat? Wie junge Talente kontaktiert werden möchten …
Anna-Maria Kiosse (29) – freie Artdorektorin und Illustratorin Amsterdam – verriet uns ihren bevorzugten Kanal fürs Recruiting und wie sie nach einer neuen Stelle suchen würde:
Warum ich mich von Recruitern am liebsten per E-Mail ansprechen lasse: Eine Mail ist etwas Persönliches und ich weiß direkt, mit wem ich es zu tun habe. Man kann erwarten, dass jemand, der mit mir zusammenarbeiten möchte, sich die Zeit nimmt, um eine E-Mail zu verfassen. Natürlich verstehe ich, dass Kanäle wie LinkedIn oder Instagram schneller, einfacher und moderner sind. Aber: Wie viel schneller, einfacher und moderner muss die Kommunikation zwischen Menschen noch werden? Design ist immer noch ein Handwerk und sollte auch als solches respektiert und akzeptiert werden, genauso wie der Designer als Dienstleister. Dem Klempner schickt man ja auch keine Snapchat-Nachricht bei einem Rohrbruch.
Kanäle wie Snapchat oder truffls funktionieren bei mir eher nicht, weil ich sie wenn, nur privat und unter Freunden nutze. Ich sehe dies eher als Gag und nicht als seriöses Mittel der Kommunikation, wenn es ums Geschäftliche geht.
Mehr Interessantes und Hilfreiches zum Thema »Recruiting in der Design- und Digitalbranche« lesen Sie in der Titelstory in PAGE 04.2017:
Zu meinem jetzigen Job bin ich so gekommen: Zu meinen Aufträgen komme ich meist durch meine Website. Die Recruiter kontaktieren mich dann per E-Mail. Ich drehe den Spieß aber gerne auch um und suche mir aus, mit wem ich arbeiten möchte. Wenn mir die Arbeit eines Designbüros zusagt, schreibe ich ebenfalls eine Mail und versuche, einen Termin mit dem Recruiter oder dem Artdirektor persönlich zu vereinbaren. So kam es auch zu meinem letzten Job als freie Grafikdesignerin bei Wieden+Kennedy Amsterdam.
Um die Stelle zu wechseln, würde ich so suchen: Als Freelancer ist das der normale Alltag. Suchen, suchen, suchen. Vor allem als Youngster, wenn man noch keine großen Fische an Land gezogen hat. Ich suche viel online, in verschiedenen Designblogs oder auf Sites wie AAAtlas.net, die Studios und Agenturen städteweise auflistet und auf sie verlinkt. Ich habe auch versucht, über LinkedIn zu suchen, dies aber als absoluten Albtraum empfunden. Täglich flattern Mails mit »aktuellen Stellenanzeigen« ins Postfach, unpersönlich, unsortiert und vor allem ungefiltert. Es bringt mehr, auf Events zu gehen und sich im Bekanntenkreis umzuhören.
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Robin Welsch | 23 | Junior Copywriter bei McCann | Düsseldorf
Sibylle Warstat | 27 | Junior PR Consultant bei Scholz & Friends | Hamburg
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