Und wieder gilt: Kampagnen, die neben Profit auch gesellschaftliche Veränderungen und das Allgemeinwohl im Blick haben, liegen vorn.
Für das Projekt »Lifepaint« von Grey London für Volvo ist es bereits der zweite Grand Prix: Am Montag siegte die lebensrettende Farbe schon in der Kategorie Promo & Activation.
Laut Jury-Präsident Andy Payne (hier ein Interview mit ihm) zeigt die Aktion die Natur von Design als Problemlösungsstrategie. »Unser Job ist es, Dinge besser zu machen. Den Status Quo zu verstehen, ihn in Frage zu stellen und ihn zu verändern. Das ist es, was Design ausmacht.«
Whitevoid sicherte sich einen goldenen Design Löwen für die »Lichtgrenze« zum 25. Jahrestags des Mauerfalls. Die Aktion hatte beim deutschen ADC Wettbewerb den Hauptpreis gewonnen.
Weitere deutsche Gewinner in der Kategorie sind Kolle Rebbe mit ihrem »Weddinglope« für Rosenthal (Silber) und dem Magic Tape für 3M (Bronze), Leo’s Thjnk Tank und McDonald’s mit »The Burger Report«, Leagas Delaney und MSC Kreuzfahrten mit »The MSC Magnifica Shiphorn Choir« und Grey Berlin und Soundcloud mit »The Berlin Wall of Sound« (alle Bronze).
Grey und Soundcloud gelang es mit der akustischen Widerspiegelung der Berliner Mauer außerdem, den ersten Radio Grand Prix aller Cannes-Zeiten nach Deutschland zu holen. Und das mit einem Beitrag, der – so Jury-Präsident Paul Reardon – makaber, düster und unangenehm ist. Das soll ihnen mal jemand nach machen.
Die Product Design Jury vergab ihren Grand Prix an ein Low-Tech-Produkt, das mit einer uralten Methode hergestellt wird: dem Iron Fish von Geometry Global Dubai.
Das gemeinnützige Projekt »Lucky Fish Project« hat es sich zur Aufgabe gemacht, Eisenmangel in Entwicklungsländern zu beheben und dafür ein einfaches Produkt geschaffen, dessen Zweck sofort verstanden wird. Einfach den eisernen Fisch mit kochen, der das Mineral dann ans Essen abgibt.
Mit dieser überzeugenden Idee siegte der kleine Fisch über sämtliche Produkte mit High-Tech-Herstellung.
NACHTRAG: Geometry Global hat den Grand Prix freiwillig zurück gegeben, als sich heraus stellte, dass sie an der Produktgestaltung selbst NICHT beteiligt war.
Auch der Cyber Grand Prix geht an eine Kampagne, die mehr im Sinn hatte als die Sportmode-Marke Under Armour zu stärken. Bei »Gisele Bündchen – I Will What I Want« von Droga5 geht es um Selbstbewusstsein und Stärke – egal, was andere sagen.
Die Kampagne zeigt laut Jury-Präsidentin Jean Lin außerdem, wie Real-time Data Kreativität steigern kann.
Der Preisverleihungsmarathon macht jetzt erst mal zwei Tage Pause, bevor am Samstag die Gewinner der Königsklassen-Lions bekanntgegeben werden.