Aufregende Verschmelzung: Ruedi Baurs Integral in Paris
Großartiges Erscheinungsbild zweier kultureller Institutionen in Paris: Die Archives nationales und das Musée Rodin werden durch Intégral Ruedi Baur neu definiert.
Großartiges Erscheinungsbild zweier kultureller Institutionen in Paris: Das Musée Rodin und die Archives nationales werden durch Intégral Ruedi Baur neu definiert.
Während die Arbeit an dem neuen Erscheinungsbild der Archives nationales in den letzten Zügen liegt, sind die ersten beiden Beispiele der neuen visuellen Identität des Musée Rodin bereits auf den Straßen der Seine-Metropole zu sehen: Die Typo der Plakate der Ausstellung »Corps et décors, Rodin et les arts décoratif« und »Wim Delvoye« entwarf das inhouse Laboratorium Labo Irb von Intégral Ruedi Baur.
Wie für die École Nationale Supériere des Beaux-Arts und die Cité Internationale Universitaire zuvor, basiert das Erscheinungsbild auf einem Font, der speziel für die Institution entworfen wurde. Der Name: »IrmaRodin«. Der Anspruch: Dem frisch renovierten Museum ein neues einheitliches Image zu geben, das einen aktuellen Blick auf die Arbeit Rodins, auf die Institution und auf die beeindruckenden Gebäude, die das Museum umgeben, wirft.
Die Identifikation entsteht dabei nicht durch ein Logo, sondern allein durch die Typografie – und bei ihrem Entwurf wurde ein besonderes Augenmerk auf die Arbeit Rodins selbst gelegt. Wie er als Bildhauer seine Skulpturen aus einem Steinblock gehauen hat, wurde die Intégral, die auf der Irma von Peter Bilak basiert, ebenfalls aus einem Block entwickelt. Zehn Fonts lassen den Buchstaben nach und nach aus seiner Umgebung heraustreten oder unterstützen die Block-Charakter durch einen Negativdruck.
Im Laufe 2010 werden alle Visuals in diesem Sinne neu gestaltet: von der Beschilderung bis zu den Programmen des Museums und seiner jeweiligen Ausstellungen.
Bei den Archives nationales hingegen wurde bei der Gestaltung des neuen Erscheinungsbilds thematisiert, dass es sich bei den Archives um Orte handelt, an denen Texte gesammelt und angeordnet werden. Deshalb basiert das grafische System auf dem Prinzip der Klassifizierung und darauf, wie jedes Element seinen eigenen definierten Platz im Ganzen einnimmt. Daraus wurde das Schriftbild »Archives« entworfen, das einen Rahmen generiert, in dem die einzelnen Buchstaben angeordnet sind.
Die monospaced Schrift garantiert denselben Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben unabhängig von ihrer Größe. Ihr Erscheinungsbild steht für die Logik der Sammlung und wie schon beim Design der Ècole des Beaux-Arts de Paris wird der Text als Oberfläche verstanden, die in den Dialog mit den Bildern und Farben unter ihr tritt. Ein Prinzip, das auf bei der visuellen Gestaltung des Musée Rodin beachtet wurde – und einer der vielen Aspekte der gelungenen, eindrucksvollen und unverwechselbaren visuellen Handschrift ist, die das Musée Rodin und die Archives nationales fortan bestimmen.
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