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Weitere TDC2-Gewinner

Vier weitere Schriften bekamen einen TDC2 Award

Vier weitere Schriften bekamen einen TDC2 Award

In PAGE 6/10 stellen wir auf den Seiten 50 bis 55 zehn Gewinner des vom Type Directors Club New York veranstalteten Schriftencontest TDC2 vor. Vier weitere ausgezeichnete Typen sehen sie hier:

Deliscript

Michael Doret, Hollywood

Der Neonschriftzug von Canter’s Delicatessen in Los Angeles bildete den Ausgangs¬punkt für die Deliscript, die sich aber schnell zu einer eigenständigen Schrift entwickelte – anders als viele Retrofonts ist sie kein Aufguss eines alten Designs, das verloren oder vergessen war und dann wieder aufgelegt wurde. Wie bei ihrer Schwester Metroscript handelt es sich um ein komplett neues Design mit vielen nützlichen Features, zum Beispiel sechs variablen Verbindungselementen, vielen Ligaturen, Akzentbuchstaben und dem durchgehenden t-Querstrich. »Umsetzen konnte ich diese Features nur, weil Patrick Griffin von Canada Type mich bei der OpenType-Programmierung unterstützte«, erzählt Michael Doret, der neben seinem Studio die Foundry Alphabet Soup betreibt. In Deutschland ist die Deliscript für rund 60 Euro bei FontShop erhältlich.

www.michaeldoret.com

Lavigne Display

Ramiro Espinoza, Amsterdam

Von Anfang an wusste Ramiro Espinoza genau, wo seine Lavigne Display zum Einsatz kommen sollte: im Editorial Design, vorzugsweise in Einrichtungs- und Frauenzeit¬schriften. »Hochglanzmagazine langweilen uns seit Jahren mit den immer gleichen Schriften, höchste Zeit, hier etwas Abwechslung hineinzubringen«, meint der Typedesigner, der im argentinischen Santa Fe Design studierte, anschließend an der Universität von Buenos Aires Typografie unterrichtete und 2003 in die Niederlande zog, um an der Royal Academy of Art in Den Haag seinen Master in Type & Media zu machen. Lavigne Display ist eine moderne Serifenschrift mit kalligrafischer Note. Sie stellt drei Fettegrade jeweils mit Kursiver zur Verfügung, außerdem gibt es Kapitälchen und vier Ziffernvarianten. Die komplette Familie kostet etwa 320 Dollar. Im Moment arbeitet Ramiro Espinoza an der Lavigne Text. Die Regular ist bereits fertig, ein Bold-Schnitt und die passenden Italics sollen in Kürze folgen. Dann dürften bei Editorial Designern keine Wünsche mehr offen sein.

www.re-type.com

DecoType Nastaliq

Mirjam Somers, Amsterdam

Jüngstes Ergebnis einer mehr als 25 Jahre andauernden Analyse arabischer Schriftstile ist die DecoType Nastaliq. Entwickelt hat sie Mirjam Somers, die zusammen mit Thomas Milo DecoType gründete, ein Unternehmen, das sich dem Entwickeln von Fonttechnologien für arabische Schriften verschrieben hat und – zusammen mit der französischen Firma WinSoft – hinter Tasmeem steckt, einem Paket aus Plug-ins und Fonts, das InDesign in ein arabisches Satz- und Designwerkzeug verwandelt. Auch die Nastaliq ist im Tasmeem-Paket enthalten. Ihr Glyphenset ist bewusst klein gehalten. Es besteht aus einem Basis-Set funktionaler Formen, mit dem sich alle möglichen Kombinationen arabischer Scriptschriften mit allen diakritischen Zeichen darstellen lassen. Möglich macht das die von Thomas Milo, Mirjam und Peter Somers entwickelte Arabic Calligraphic Engine, die das technische Herzstück von Tasmeem bildet. Gewidmet ist die DecoType Nastaliq dem Islamlehrer John Cooper (1947–1998).

www.decotype.com

Ysobel

Robin Nicholas, London

Die 1919 von Morris Fuller Benton gestaltete Century Schoolbook inspirierte Robin Nicholas zu der Schriftfamilie Ysobel. Schon lange wollte der Brite, der seine Karriere 1965 bei Monotype begann und heute deren Typografieabteilung in London leitet, eine moderne Type für Zeitungen und Zeitschriften entwerfen. Ysobel nimmt zwar einige der weichen, runden Buchstabenformen der Century Schoolbook auf, kombiniert sie aber mit markanteren Serifen und Abschlüssen. Außerdem hielt Nicholas die Versalien schmaler als die des Vorbilds, so fällt der Kontrast zu den Gemeinen nicht so groß aus, was das Schriftbild gleichmäßiger erscheinen lässt. Um die Lesbarkeit zu verbessern, vergrößerte er die x-Höhe, achtete jedoch darauf, die Proportionen stimmig zu halten. Ysobel gibt es in Light, Regular, Semibold und Bold, jeweils mit Italics. Damit nicht genug, zeichnete Robin Nicholas Display-Version, die zusätzlich in Thin und Extra Bold vorliegt. Auch hier gibt es zu allen Schnitten passende Kursive. Kaufen kann man Ysobel über Linotype, ein Schnitt kostet etwa 50 Euro.

www.linotype.com

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