Neuer Glanz für Moskaus Kino
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rei Studierende aus Hildesheim gewinnen Silber im internationalen Architektur-Wettbewerb »Changing the Face« in Moskau.
Wenn drei Studierende einen Architektur-Wettbewerb gewinnen und sich dabei gegen etablierte Architekten und Designer durchsetzen, ist das eine beachtliche Leistung. Wenn es sich dabei um einen internationalen Wettbewerb handelt und die Konkurrenz mehr als 500 Beiträge aus über 60 Ländern eingereicht hatte, ist die Leistung herausragend.
Den Studierenden Franziska Böttcher (BA Grafik-Design), Jenny Großmann (BA Industriedesign) und Adrian Reinboth (Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektur) der HAWK-Fakultät Gestaltung in Hildesheim ist genau das gelungen. Sie haben im Wettbewerb »Changing the Face – Pushkinsky Cinema Moscow« mit ihrem Entwurf für das Puschkin Lichtspieltheater Silber gewonnen.
Der Wettbewerb wird seit 2008 einmal oder mehrmals jährlich von der Firma DuPont ausgerufen und fordert die Teilnehmer immer dazu auf, ein bestehendes Gebäude umzugestalten. Dieses Jahr eben das Puschkin Kino.
Der Entwurf der drei Studierenden ist ein Schleier aus elektrolumineszenten Fäden, die sich über die Fassade des Gebäudes legen und somit dem Namen »Lichtspielhaus« eine neue Bedeutung geben. Sie beginnen zu leuchten, sobald sie in Bewegung versetzt werden – sei es durch Wind oder Menschen. Dabei reagiert jeder einzelne Lichtfaden individuell auf Bewegungen, wodurch sich einzigartige Lichtspiele ergeben. Diese werden zudem in der dahinter liegenden Glasfassade und in schmalen Wasserbecken vor dem Kino reflektiert. Also schließt der Entwurf nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch seine Umgebung mit ein. Um den Kinobesuchern den Einlass über die zentrale Treppe zu ermöglichen, ist der Lichtvorhang geöffnet und schafft damit auch eine Verbindung zum vor ihm liegenden Park. Vereinzelte Lichtfäden, die vom Boden bis in die Baumkronen reichen, verlängern die Idee der Lichtspiele in den Park.
Die interdisziplinäre Arbeit wurde an der HAWK-Fakultät von Prof. Günter Weber (Interior Architecture, Interior Design) und Prof. Stefan Wölwer (Interaction Design) betreut.
Bild: Die Studierenden (Mitte) nehmen bei der Preisverleihung in Moskau den in Höhe von 5.000 Euro dotierten Preis entgegen.
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