And the winner is … Gestern Abend wurde in der Köln der 10. Grimme Online Award verliehen. Zu den Gewinnern gehören Profi-Sites, Einzelkämpfer-Blogs und Nachwuchs-Portale.
Laudator Ralph Caspers (r.) und Preisträger Holger Kreymeier, Fernsehkritik.tv
And the winner is … Gestern Abend wurde in der Köln der 10. Grimme Online Award verliehen. Zu den Gewinnern gehören Profi-Sites, Einzelkämpfer-Blogs und Nachwuchs-Portale.
Moderatorin Miriam Pielhau wünschte sich einen Abend mit »Eruptionen der Freude«, Grimme-Instituts Leiter Uwe Kamann kündigte eine für »fünf Stunden geplante Preisverleihung« an. Nach zweieinhalb Stunden in der Kölner Vulkanhalle waren sie dann aber vergeben, die acht Grimme Online Awards 2010. Von Laudatoren wie Oliver Welke (»heute-show«) und Ralph Caspers von »Wissen macht Ah!, vielen Tuschen der Live-Band, allzu vielen Menopausen-Bemerkungen Pielhaus aufgrund der tropischen Temperaturen – und mit tollen Gewinnern.
24 Online Auftritte waren in den Kategorien Information, Wissen und Bildung, Kultur und Unterhaltung und Spezial nominiert (siehe PAGEonline). Zusätzlich zeichnete das Publikum unter den nominierten Websites seinen Favoriten mit aus – und zum zweiten Mal wurde der »klicksafe Preis für Sicherheit im Internet« vergeben.
Wir stellen Ihnen die Preisträger vor:
In der Kategorie INFORMATION des Grimme Online Award 2010 gab es zwei Gewinner:
Das Soukmagazine, in dem junge Journalisten aus dem arabischen Raum nicht hauptsächlich über die Konflikte dort, sondern vor allem über den Alltag berichten – vom Markt über verregnete Fußball-Partien zu arabischer Kunst – und das »kenntnisreich, engagiert und auf höchstem journalistischen Niveau.«
Zweiter Gewinner ist das südbadische Fußball-Portal FuPa, das über die regionale Liga zwischen Passau, Landshut und Regensburg berichtet und zwar so, als handele es sich dabei um die Champions League – mit Tabellen, Schiedsrichter-Porträts, Statistiken, Videos und Bildmaterial »von echten Fußball-Fans für echte Fußball-Fans.«
Der Grimme Online Award 2010 in der Kategorie WISSEN und BILDUNG wurde gleich für vier Websites vergeben.
Zu ihnen gehören die Site Ein Jahr auf dem Bauernhof, auf der Bio-Bauer Wilfried Kindern im Grundschulalter alles nahe bringt, was zum Landleben gehört – vom Haarschnitt für Kühe bis zu dessen Verdauungssystem – interaktiv und mit vielen Filmen.
Das Webspecial Das Wunder von Leipzig, das zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung dem Weg der Montagsdemonstrationen und der friedlichen Revolution einfängt und »das Eintauchen in die Ereignisse und die Stimmung« ermöglicht.
Der dritte Preis in der Kategorie ging an das Berufsinformations-Portal beroobi, das junge Leute die Berufswahl mit vielen Informationen erleichtert, mit Selbsteinschätzungstests, Experten-Tipps, dem augenzwinkernden Berufe-Glücksrad und dem gelingt, das »Gefühl zu vermitteln, Menschen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen«.
Ein weiterer Grimme Online Award ging an das Projekt Little Berlin von 19 Schülern der Axel-Springer-Akademie, die nach Mödlareuth, einem 54-Seelen-Dorf in Bayern reisten durch das 41 Jahre lang die innerdeutsche Grenze verlief. In Bildern, Interviews, Videos und Slideshow lassen sie »große Geschichte in ganz kleinem« Revue passieren.
Der Grimme Online Award 2010 in der Kategorie KULTUR und UNTERHALTUNG ging an frischfilm. Die Kurzfilmplattform des Schweizer Fernsehens auf der Nachwuchsfilmemacher ihre Arbeiten hochladen können bietet hohe Qualität und »lässt den Zuschauer spielerisch Filme entdecken«. Über seine Lieblinge kann man abstimmen und die beste frische Ware findet den Weg auf den Fernsehbildschirm.
In der Kategorie Grimme Online Award 2010 SPEZIAL setzte sich Florian Meimberg mit seinen Twitter tiny tales (siehe auch PAGEonline) durch. In 140 Zeichen lässt er kurze abgeschlossene Geschichten zum Weiterdenken entstehen. Große »Endzeitdramen im Kleinformat« wie »Er sah Kevin-Prince Boateng fest in die Augen. „OK, abgemacht. Aber nur den Knöchel!“ Ballack seufzte. Verdammte Flugangst …«
Beim PUBLIKUMSPREIS, für den 63.000 Stimmen abgegeben wurden, landete Little Berlin auf Platz drei, Retro.TV auf Platz zwei – und mit unglaublichen 27.000 Stimmen das furiose Magazin Fernsehkritik.tv auf Platz eins.
Der »klicksafe Preis für Sicherheit im Internet« ging an Surfer haben Rechte und das Projekt »Unterwegs im Medienlabyrinth« der Hauptschule Gersthofen.
Foto ganz oben: © Adolf-Grimme-Institut/Jens Becker