Woher kommt dein Interesse für historische Schriftmuster Henning Skibbe?
Wir sprachen mit dem Hamburger Typedesigner über die Entstehung seiner beiden neuen Schriftfamilien Early Sans und Late Serif.
Wie der Name es andeutet, ist die Early San eine alte Schrift mit weit in die Vergangenheit reichenden Wurzeln – aber dennoch kein Revival. Sie nimmt Bezug auf ein Bleisatzschriftmuster aus dem Jahr 1894 der Berliner Schriftgießerei Wilhelm Woellmer und darin auf die »Breite Grotesk«.
Im späten 19. Jahrhundert hatte fast jede Schriftgießerei eine »Breite Grotesk« in ihrem Repertoire, jede sehr ähnlich den anderen und doch unterschiedlich. Die von Woellmer bestach durch ein warmes Schriftbild, hatte Leichtigkeit und fliessende Formen. Diese Werte wie auch die Grundkonstruktion der frühen Grotesken übertrug Henning Skibbe auf die Early Sans und passte sie durch die Weiterentwicklung der Proportionen und Formen für den heutigen Einsatz an.
Die Early Sans-Familie enthält 10 Schriftschnitte von Light bis Black plus Kursive. Jeder Schriftschnitt enthält mehr als 900 Zeichen aus dem lateinischen, kyrillischen und griechischen Alphabet sowie viele typografische Symbole und Zeichen.
Early Sans ist das Gegenstück zur Late Serif. Gestalterisch entfernt verwandt, sind sie durch dieselben vertikalen Metriken, Zeichensätze und untereinander abgestimmten Schriftschnitte technisch eng verbunden.
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