Die Schriften von Tré Seals haben durchweg einen politischen Hintergrund. Auch die geometrische Serifenlose William, die auf den Infografiken des Soziologen und Bürgerrechtlers W. E. B. Du Bois basiert.
Alles, was passiert, hat seinen Grund. Davon ist Tré Seals überzeugt. So war es der Gehirntumor, der mit gerade mal vier Jahren bei ihm diagnostiziert wurde, der ihn zum Zeichnen und Schreiben bewegte – seine Flucht vor den Schmerzen. In der fünften Klasse begann er, aus seinem Talent ein Geschäft zu machen, indem er die Namen seiner Mitschüler als Graffiti auf Karten malte, diese laminierte und für drei Dollar das Stück verkaufte.
In der dritten Klasse erlebte er zum ersten, aber nicht zum letzten Mal Rassismus. Das brachte ihn dazu, sich mit der Geschichte der Afroamerikaner zu beschäftigen. Das Thema ließ ihn nicht mehr los, begleitete ihn durch seine Schul- und Collegezeit bis heute. Irgendwann stieß er auf den afroamerikanischen Soziologen, Bürgerrechtler und ersten schwarzen Harvard-Doktoranden William Edward Burghardt Du Bois, der von 1868 bis 1963 lebte.
»Von Anfang an war ich ein Bewunderer von ihm«, erzählt Tré Seals. »Viele seiner Artikel brachten meine eigenen Erfahrungen, die ich nur schwer in Worte fassen konnte, genau auf den Punkt.« Besonders beeindruckt war er von den Infografiken, die Du Bois für die Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 gezeichnet hatte. Sie visualisierten den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt der schwarzen Amerikaner seit dem Ende der Sklaverei 1865, aber auch den systematischen Rassismus, dem sie ausgesetzt waren. Tré Seals beschloss, auf Basis dieser Infografiken eine Schrift zu entwickeln.