Psychotype
Was sehen Sie in diesem Klecks? Die Grafikdesignerin Cindy Beuhlah entwickelte eine Schrift nach dem Prinzip des Rorschach-Tests, die sich ebenso als Display-Font wie für Illustrationen eignet.
Was sehen Sie in diesem Klecks? Die Grafikdesignerin Cindy Beuhlah entwickelte eine Schrift nach dem Prinzip des Rorschach-Tests, die sich ebenso als Display-Font wie für Illustrationen eignet.
Klecksographie nennt sich die Technik in der Fachsprache, die Hermann Rorschach – und unzählige Psychiater nach ihm – für seine berühmten psychodiagnostischen Tests anwendete. Auch bei Kindern sehr beliebt: Aus einem Titenklecks auf einem Blatt Papier wird durchs Falten ein mehr oder weniger komplexes Bild.
Die Illustratorin und Grafikdesignerin Cindy Beuhlah nutzte diese Technik, um eine Schrift zu entwickeln. Ihr Font »Psychotype« ist eine Mischung aus Illustration und Typographie: Je nach Betrachtung werden aus den Buchstaben Bilder. »Siebdruckfarbe auftragen, falten, Symmetrie erzeugen – darum geht es.«, so erklärt Cindy Beuhlah ihr Projekt. »Anhand des Verfahrens ist es möglich, fast jeden Großbuchstaben ohne großen Aufwand abzubilden. Die ‘unsymmetrischen’ werden gedoppelt.«
Obwohl die Schrift sowohl ‘einfache’ als auch ‘gedoppelte’ Buchstaben enthält, erzeugt die Drucktechnik ein gleichmäßiges Schema und einen verbindenden Stil. »Durch die teilweise abweichenden Konturen der Abbildungen entsteht eine fast organische Form, welche die Bildhaftigkeit der Buchstaben verstärkt.«, kommentiert die Gestalterin. Die »Psychotype« ließe sich somit als Displayfont, aber auch für Illustrationen einsetzen. Im Vordergrund stand Cindy Beuhlah jedoch weniger der praktische Einsatz ihres Fonts als das ästhetische Experiment, sagt sie.
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