Webdesign ist sicherlich nicht tot!
Christian Waitzinger, Vice President und
Executive Creative Director Continental
Europe bei SapientNitro in München,
findet die Diskussion über das Ende des
Webdesigns absolut albern.
Webdesign ist sicherlich nicht tot. Es ist doch erstaunlich, wie weit wir in den letzten zwanzig Jahren gekommen sind! Von Frames zu Portalseiten zu Flash-Websites und jetzt zu Blocky Sites; Web 1.0, 2.0, 3.0 und so weiter – warum sollte diese Evolution aufhören? Vielleicht befinden wir uns gegenwärtig an der Spitze eines aktuellen Trends im Webdesign, aber ich habe keinen Zweifel, dass die Entwicklung weitergehen wird. So wie immer . . .
Es gibt alle diese großartigen Vorlagen und Frameworks, mit denen jeder eine solide Site entwerfen kann. Müssen wir das Rad wirklich immer wieder neu erfinden? Ein Blog bleibt ein Blog, ein Portfolio ein Portfolio, und das Gleiche gilt für die News- oder die E-Commerce-Website. Wir haben Hunderte von Vorlagen, aus denen wir auswählen können, und in den meisten Fällen funktionieren sie fast besser als viele benutzerdefinierte Templates.
Die Automatisierung von Vorlagen und einfach zu bedienende Werkzeuge haben Platz geschaffen für das, was wirklich zählt: die Qualität des Inhalts. Nur weil es super einfach ist, eine anständige Website zu entwickeln, heißt es noch lange nicht, dass man es auch muss. Wenn man gar nichts Sinnvolles zu sagen hat, ist es vielleicht besser, den Mund zu halten und das Web nicht mit mittelmäßigen Inhalten vollzumüllen.
»Welche Geschichte wollt ihr erzählen?«
Stecken Sie Zeit, Energie und Geld in originellen Content! Es braucht Zeit, einen guten Text zu schreiben, ein fesselndes Video aufzunehmen und zu bearbeiten, ein beeindruckendes Foto zu machen oder originelle Musik zu komponieren. Und es erfordert noch mehr Aufmerksamkeit, all diese Elemente zu einer bündigen Story zusammenzustricken. Was soll die Geschichte erzählen? Welche Emotionen möchten Sie hervorrufen? Wen wollen Sie damit erreichen? Und warum sollte jemand sich dafür interessieren?
Es wundert mich, dass wir noch immer den falschen Weg gehen. Wir wählen Vorlagen, Layouts und Frameworks zuerst und entscheiden dann, welche Inhalte wir dort einfügen. Das müssen wir ändern – also erst den Inhalt entwerfen und anschließend entscheiden, welcher Container sich am besten eignet. Das Erstellen von Vorlagen und eine Website nutzbar und leicht navigierbar zu gestalten, ist heute einfach. Herauszufinden, welche Geschichte man erzählen will, ist deutlich schwerer. Aber genau das muss geschehen.
Ohne Frage, es gibt da draußen einen unglaublichen Einheitsbrei. Aber hin und wieder stolpert man doch über eine Website, die wirklich hervorragend ist, und man hält einen Moment inne. In der Regel überzeugt dabei die Kombination aus origineller Geschichte, großartigem Inhalt, einer guten User Experience, Designkompetenz und unerbittlicher Liebe zum Detail.
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Ich stimme zu, dass Web-Design noch lange nicht tot ist. Die sich ständig weiterentwickelnden Trends und Technologien haben zu so vielen kreativen Möglichkeiten geführt und das Web für ein größeres Publikum als je zuvor geöffnet. Gleichzeitig gibt es einen Platz für Vorlagen und etablierte Frameworks, insbesondere für Anfänger oder diejenigen, die einfach nur eine schnelle und funktionale Website wollen. Das Wichtigste ist jedoch die Qualität des Inhalts, der Ideen und der Benutzererfahrung, die Sie bieten – unabhängig davon, wie fortschrittlich oder “maßgeschneidert” das Design sein mag. Keine noch so auffällige Vorlage oder hochmoderne Technologie kann einen langweiligen, unoriginellen Inhalt wettmachen. Gute Ideen, aussagekräftige Inhalte und eine nützliche Benutzererfahrung werden immer im Mittelpunkt eines guten Webdesigns stehen. Die Designtrends und -tools mögen sich im Laufe der Zeit ändern, aber eine gute Substanz und ein guter Zweck bleiben zeitlos.
Habe deinen super Artikel gerade erst entdeckt. Stimme dir vollkommen zu.
Der Artikel ist auch im Jahr 2020 noch aktuell! Sehr schön zu lesen!
Hallo Dennis, genau aus dem Grund suche ich zurzeit auch Webdesigner, die mit CSS tolle Animationen oder Layouts gebaut haben. Kennst du Jemanden oder hast du selbst schon Designs mit CSS entwickelt, die aus dem Einheitsbrei herausragen? Dann melde dich bei Angelika Eckert
Ich hatte bei der Überschrift einen etwas anderen Inhalt erwartet, aber trotzdem lesenswert. Auch heute, 3 Jahre später, das Webdesign oder vielmehr der Webdesigner noch lange nicht tot ist, sondern aus meiner Sicht werden unabhängig von der Weiterentwicklung in Bezug auf die “Herstellung” der Webseite abseits des Einheitsbreis die zunehmend erforderliche Individualisierung und die vielen erforderlichen Teildisziplinen wie UX, SEO, Technik, redaktionelle Basis etc. immer wichtiger, da die Webseite selbst heute aufgrund unzähliger Tools wie oben erwähnt das kleinste Problem darstellt.