Berlin goes Virtual Reality – und das mit gleich zwei Konferenzen und mit der Verleihung des VR Now Awards, des ersten deutschen Awards für Virtual Reality. Hier der Blick in die Zukunft – und auf die Gewinner.
Zum ersten Mal kamen bei der Virtual Reality Konferenz VR Now in der Potsdamer Schinkelhalle mehr als 400 Kreative und 26 Sprecher aus der Branche zusammen. Man konnte über die Siedler von Catan in VR staunen, darüber, wie VR im Gesundheitswesen eingesetzt werden kann und Patienten mit schweren Venenleiden motivieren, längere Strecken zu gehen wenn diese durch abwechslungsreiche, virtuelle Landschaften führen. Man konnte in Mush Mush abtauchen, einem surrealen Game von Vladimir Storm, mit The Void als Ghostbuster auf Geisterjagd gehen, durch China streifen, wo ein VR Café nach dem anderen eröffnet wird und auch leidenschaftlich darüber streiten, was für Auswirkungen die zahlreichen Shooter Games auf Branche und Spieler haben.
Es scheint, als wolle sich Berlin mit der ersten eigenständigen Konferenz der VR-Branche, veranstaltet von der Virtual Reality e.V. Berlin-Brandenburg, als VR Hauptstadt etablieren und gefördert wird es dabei vom Medienboard Berlin-Brandenburg.
Und das Timing war gut, denn gerade findet im Studio Babelsberg zudem die Konferenz »Changing the Picture« statt, die das Storytelling im Zeitalter neuer Technologien untersucht und dabei nicht nur einen Blick hinter die Kulissen so außergewöhnlicher VR-Produktion wie »Notes of Blindness« wirft, sondern – ganz wie VR Now – in eine Zukunft, zu der Projekte der BBC gehören, die anhand von Lieblingsmusik, Geschlecht und alle anderen Informationen, die ein Zuschauer online preisgibt, Handlung, Musik und Emotionen von Filmen ganz auf ihn zuschneidet. Viel angenehmer ist da schon die Vision des ILMxLab von Lucasfilm (»Star Wars«), das daran arbeitet, in nicht allzu ferner Zukunft Dinosaurier auf unserem Wohnzimmerteppich grasen zu lassen.
Doch zurück zu VR Now und der Verleihung der ersten VR Awards: 12 Arbeiten waren in den Kategorien VR Tech Award, VR Business Award und VR Art Award nominiert und zudem wurde der VR Now Grand Prize vergeben – alle in Form einer 3D-gedruckten Glückskatze mit VR Brille und Winkearm.
Gewonnen haben vier beeindruckende Arbeiten:
Der VR Tech Award ging an das Immersive Deck von Illusion Walk, einer begehbaren Virtual-Reality-Plattform. Die Installation ist ein Echtzeit-Holodeck, das die immersive Erfahrung vermittelt, in großformatigen virtuellen Räumen herumgehen zu können.
Immersive Deck:
Mit dem VR Business Award ausgezeichnet wurde HERE Next Generation Automotive Services für HTC Vive. Um die Funktionsweise ihrer Location Services und Apps zu erklären, kreierte HERE diese VR-Präsentation in der sich die Zuschauer durch jede Szene der unterschiedlichen Apps bewegen können.
Der VR Art Award ging an Accounting von »Crows Crows Crows« für HTC Vive, ein von William Pugh (»The Stanley Parable«), Dominik Johann und Justin Roiland (»Rick & Morty«) entwickeltes Computerspiel. Accounting führt die Spieler durch schräge, absurde und nicht-jugendfreie Welten.
Crows Crows Crows:
Der Hauptpreis VR NOW Grand Prize schließlich bekam The Climb, das erste VR-Kletterspiel der Welt, das Crytek für Oculus Rift entwickelte. In »The Climb« können die Spieler in von realen Landschaften inspirierten Umgebungen Free Solo Klettern. Das Spiel wurde exklusiv für VR entwickelt.